Kupferbürzelamazilie

Kupferbürzelamazilie

Tobagoamazilie

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Saucerottia tobaci

Die Kupferbürzelamazilie (Saucerottia tobaci) oder Tobagoamazilie ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Das Verbreitungsgebiet dieser Art umfasst die Länder Trinidad und Tobago und Venezuela.

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Die Bestandssituation der Kupferbürzelamazilie wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Least Concern (LC)“ = „nicht gefährdet“ eingestuft.

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Herkunft der Tiernamen

Johann Friedrich Gmelin beschrieb die Kupferbürzelamazilie unter dem Namen Trochilus Tobaci. Das Typusexemplar stammte aus Tobago. Im Jahr 1843 führte René Primevère Lesson den neuen Gattungsnamen Amazilia für den Goldmaskenkolibri, den Streifenschwanzkolibri, die Zimtbauchamazilie (Syn: Ornysmia cinnamomea), den Blaukehl-Sternkolibri (Syn: Ornymia rufula) und die Longuemare-Sonnennymphe ein. Die Rostbauchamazilie (Amazilia amazilia) erwähnte er nicht. Dieser Name stammt aus einem Roman von Jean-François Marmontel, der in Les Incas, Ou La Destruction De L’empire Du Pérou von einer Inkaheldin namens Amazili berichtete. Der Artname wurde nach dem Land Tobago, in dem die Nominatform lebt, benannt. »Aliciae« wurde nach Anita Alice Mathilde Robinson geb. Phinney (1860–1918) benannt. Sie war die Frau von Lieutenant Wirt Robinson (1864–1929), der das Typusexemplar gesammelt hatte. Wem »Feliciae« gewidmet ist, geht aus der Originalbeschreibung nicht hervor, doch könnte der Name Félicie Abeille gewidmet sein, die Lesson in den Namen Chizaeris feliciae, ein Synonym für den Grauen Lärmvogel, und die Juliakolibriunterart (Juliamyia julie feliciana) ehrte. »Monticola« ist ein lateinisches Wortgebilde aus »mons, montis« und »-cola, colere« für »Berg« und »Bewohner, bewohnen«. »Caudata« leitet sich vom lateinischen »cauda« für »Schwanz« ab. »Erythronotos« leitet sich aus den griechischen Wort »erythros ερυθρος« für »rot« und »-nōtos, nōton -νωτος, νωτον« für »-rückig, Rücken« ab. »Caurensis« bezieht sich auf den Río Caura. »Apurensis« bezieht sich auf den Bundesstaat Apure, da das Typusexemplar aus der Gegend von San Fernando de Apure stammte.

Aussehen

Die Kupferbürzelamazilie erreicht eine Körperlänge von etwa 9 bis 10 cm, wobei die Männchen etwa 4,6 g und die Weibchen 3,5 bis 4,2 g wiegen. Das Männchen hat einen geraden, mittelgroßen schwarzen Schnabel, der an der Basis pinkfarben ist. Die Oberseite ist bronzegrün, die Unterseite glitzert dunkelgolden-grün. Die Oberschwanzdecken sind violett-rötlich, die Unterschwanzdecken rötlich braun. Die Steuerfedern haben eine violett-schwärzliche Färbung. Das Aussehen der Weibchen ähnelt dem der Männchen, doch ist die schwärzliche Tönung weniger intensiv. Am Kinn und dem oberen Kehlbereich ist ihre Tönung weißlich. Bei juvenilen Kupferbürzelamazilien sind die Kehle und der Bauch teilweise gräulich braun.

Verteilung

Erdkunde

Die Kupferbürzelamazilie bewohnt fast alle Waldtypen, inklusive Galeriewald, Nebelwald und Regenwald. Außerdem findet man sie in Sekundärvegetation und an Lichtungen. Die Inselarten A. t. erythronotos und A. t. tobaci bewohnen oft offene Gebiete mit savannen-ähnlicher Vegetation, Plantagen oder Gärten. Die Kupferbürzelamazilie bewegt sich in Höhen zwischen dem Meeresspiegel und 1000 Meter, die Unterarten A. t. monticola und A. t. feliciae sogar in Höhen von 1500 und 2000 Meter. Im Gegensatz zu den anderen Inselarten bevorzugt A. t. aliciae Berggebiete.

Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Nektar diverser Pflanzen. Auf Trinidad und Tobago wurden vierzig Baumarten bestimmt, die von ihnen genutzt werden. Angeflogen werden insbesondere Korallenbäume, Calliandra, Rötegewächsearten der Gattung Palicourea, Kürbisgewächsearten der Gattung Gurania, die Akanthusgewächseart Pachystachys coccinea sowie verschiedene eingeführte Pflanzen wie Beloperone guttata, Hibiskus und Russelia. Außerdem sammeln sie Insekten an Pflanzen und jagen an Fallobst kleine Fliegen. Gelegentlich fangen sie auch Insekten im Flug. Sie sind extrem territorial und dominieren andere Kolibris, selbst größere Arten. Sie attackieren die Eindringlinge in ihrem Futterterritorium relativ aggressiv. Dabei fliegen sie diese entweder direkt an oder umkreisen den Eindringling, falls dieser auf einem Ast oder Zweig sitzt.

Paarungsgewohnheiten

Über das Brutverhalten der Festlandsarten ist wenig bekannt. Von Trinidad sind ganzjährig Brutaktivitäten außer in den Monaten September und Oktober bekannt. Als Bruthauptsaison gilt die Zeit von Januar bis März. Sie bauen ein sattelartiges Nest, das sie in Astgabeln von kleinen Bäumen oder Büschen in Höhen zwischen einem und drei Meter über dem Boden befestigen. Selten findet man sie auch in bis zu sechs Meter Höhe. Gelegentlich bauen sie auch auf Stromleitungen. Der Kelch besteht aus Seidenpflanzen; manchmal werden zusätzlich auch Kokosnussfasern oder Schuppen von Farnen verbaut. Diesen verkleiden sie mit Flechten und Spinnweben.

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Eine Brut besteht aus zwei Eiern. Die Eier werden 16 bis 19 Tage durch das Weibchen bebrütet. Mit ca. 19 bis 23 Tagen werden die Nestlinge flügge. Es können zwei bis drei Bruten pro Saison erfolgen.

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Referenzen

1. Kupferbürzelamazilie artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kupferb%C3%BCrzelamazilie
2. Kupferbürzelamazilie auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22687593/93159610

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