Kuba-, Rautenkrokodil
Das Kuba- oder Rautenkrokodil (Crocodylus rhombifer) ist eine Spezies aus der Familie der Echten Krokodile, der als Endemit in den Süßwasser-Sümpfen der Karibikinsel Kuba lebt. Die Art hybridisiert mit dem nahe verwandten Spitzkrokodil und ist vom Aussterben bedroht.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Wa
WasserEin Wassertier ist ein Tier, entweder ein Wirbeltier oder ein wirbelloses Tier, das den größten Teil oder sein ganzes Leben im Wasser lebt. Es kann...
Sp
SpitzenprädatorSpitzenprädator, auch Spitzenräuber, Gipfelräuber, englisch auch apex predator, alpha predator, superpredator, top predator oder top-level predator...
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NestflüchterRu
RudeljägerEin Rudeljäger oder soziales Raubtier ist ein Raubtier, das seine Beute durch Zusammenarbeit mit anderen Mitgliedern seiner Art jagt. Normalerweise...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ov
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
La
LauerjägerAls Lauerjäger, seltener auch als Ansitzjäger, werden in der Biologie fleischfressende Tiere oder auch Pflanzen bezeichnet, die mehr oder weniger a...
Po
PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
Al
Allgemein solitärAllgemein solitär lebende Tiere sind solche, die ihre Zeit getrennt verbringen, sich aber an Futterplätzen versammeln, am selben Ort schlafen oder ...
Ke
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitDas Kubakrokodil erreicht eine maximale Körperlänge von etwa 3,50 Metern, soll jedoch nach Berichten aus dem 19. Jahrhundert auch bis zu fünf Metern lang werden. Die Schnauze dieser Art weist sowohl im Bereich der Nasenlöcher als auch an den Augen eine Wölbung auf, die diese sehr kurz wirken lassen. Hinter den Augen besitzen die Tiere charakteristische Vorsprünge, die ein wenig an Hörner erinnern. Die Färbung der Jungtiere ist ein sattes Goldbraun mit einer schwarzen Zeichnung aus Flecken und Querbändern, die erwachsenen Tiere sind dunkelgrau bis schwarz und haben goldgelbe Flecken.
Als Endemit ist das Verbreitungsgebiet der Kubakrokodile auf die Insel Kuba beschränkt. Hier findet man sie nur noch im Gebiet der Sümpfe der Zapata-Halbinsel sowie auf der Isla de la Juventud. Bis in das 19. Jahrhundert waren sie weiter verbreitet und man konnte sie auch südlich der Hauptstadt Havanna und in der Umgebung von Pinar del Río antreffen. Außerdem wurden Fossilien auf Grand Cayman gefunden.
Über die Biologie der Kubakrokodile ist nur sehr wenig bekannt. Wie die Spitzkrokodile (Crocodylus acutus) legen auch sie Grubennester an. Sie ernähren sich von Fischen, Schildkröten und kleinen Säugetieren. Das Kubakrokodil geht öfter im Hochgang als andere Krokodile und hat auch kräftigere Beine. Fossilien von kubanischen Riesenfaultieren zeigen außerdem Bissmarken von Kubakrokodilen. Das weist darauf hin, dass dieses Krokodil durch seine starken Beine und frühere Größe fähig war, größere Beute an Land zu jagen.
Kubakrokodile sind Fleischfresser, sie ernähren sich hauptsächlich von wirbellosen Wassertieren und kleinen terrestrischen Säugetieren. Jungtiere fressen hauptsächlich Gliederfüßer und kleine Fische. Ausgewachsene Kubakrokodile fressen hauptsächlich Fische und Schildkröten sowie kleine Säugetiere.
Kubakrokodile sind polygyn; das bedeutet, dass sich ein Männchen mit mehr als einem Weibchen paart. Die Fortpflanzung beginnt im Mai und dauert bis August oder September. Die Bedingungen, wie z.B. die Verfügbarkeit von Nistmaterial, entscheiden darüber, ob sie Löchernester graben oder Nester bauen. Normalerweise werden 30 - 40 Eier gelegt, die nach 58 - 70 Tagen schlüpfen. Es werden viele Eier gelegt, denn bis zu 99% der geschlüpften Jungen sterben, vor allem weil sowohl die Eier als auch die geschlüpften Jungen von einer Reihe von Säugetieren, Reptilien und Vögeln und manchmal auch von ihrer eigenen Art erbeutet werden. Das Geschlecht der geschlüpften Jungen hängt von der Temperatur im Nest ab. Männchen schlüpfen, wenn die Innentemperatur des Nests 30-32 Grad Celsius beträgt, und Weibchen, wenn die Temperatur darüber oder darunter liegt. In Gefangenschaft kreuzen sich Kubakrokodile oft mit Siam-Krokodilen und amerikanischen Krokodilen.
Die Zahl der erwachsenen Tiere des Kubakrokodils wird zwischen 3000 und 5000 Tieren geschätzt. Der Bestand ist vor allem wegen des stark begrenzten Verbreitungsgebiets anfällig, weswegen die Art vom IUCN auf der Roten Liste der gefährdeten Arten als vom Aussterben bedroht eingestuft wird. Die Hauptgefährdungsursachen sind Bejagung und die Hybridisierung mit dem Spitzkrokodil.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Kubakrokodils auf etwa 3.000-5.000 geschlechtsreife Tiere. Nach Angaben der University of Michigan (Museum of Zoology) liegt die Gesamtpopulation dieser Art bei etwa 3.000-6.000 Individuen. Derzeit werden Kubakrokodile auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht (CR) eingestuft.