Maultierhirsch
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Odocoileus hemionus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
9-22 years
Höchstgeschwindigkeit
72
45
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
43-150
94.6-330
kglbs
kg lbs 
Höhe
80-106
31.5-41.7
cminch
cm inch 
Länge
1-2
3.3-6.6
mft
m ft 

Der Maultierhirsch (Odocoileus hemionus) oder Großohrhirsch ist ein im Westen Nordamerikas verbreiteter Hirsch. Er ist der nächste Verwandte des Weißwedelhirsches. Es werden mehrere Unterarten unterschieden, die sich in zwei Gruppen untergliedern lassen. Jene westlich der Rocky Mountains werden meist als Schwarzwedelhirsche bezeichnet. Die Artbezeichnung Maultierhirsch bezieht sich auf die großen Ohren, die an jene von Maultieren erinnern.

Aussehen

Die Männchen der Maultierhirsche haben ein Widerristhöhe von einem Meter und eine Kopf-Rumpf-Länge von knapp zwei Metern. Im Durchschnitt wiegen die Männchen zwischen 79 und 91 Kilogramm, sehr kapitale Hirsche erreichen gelegentlich auch ein Gewicht von bis zu 204 Kilogramm. Der schwerste, bislang gewogene Hirsch wurde 1938 in Colorado geschossen und wog 237 Kilogramm. Die Weibchen wiegen rund ein Drittel weniger als die Männchen. Die Ohren erreichen eine Länge von 28 und eine Breite von 15 Zentimetern.

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Bei der Nominatform ist der Schwanz weiß bis auf eine rund 5 Zentimeter lange Spitze. Bei einigen der Unterarten ist der Schwanz dagegen gänzlich schwarz. Das Sommerhaarkleid ist rötlich braun, das Winterhaarkleid, das dichte graue Wollhaare aufweist, ist dagegen graubraun.

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Verteilung

Erdkunde

Der Maultierhirsch lebt vor allem in den Rocky Mountains, aber auch in den Nadelwäldern von British Columbia, im Westen der Prärie und in den Halbwüsten und Wüsten der südwestlichen USA und des nordwestlichen Mexiko. In den meisten Regionen seines Verbreitungsgebietes hält sich der Maultierhirsch in bergigen Regionen auf bis Schneefall ihn zwingt, in niedrigere Höhenlagen zu ziehen. Die Herbst- und Frühjahrswanderungen dieser Hirschart können bis zu 160 Kilometer weit sein. Auf Wanderungen tun sich Maultierhirsche manchmal auch zu größeren Herden zusammen.

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Anders als der Weißwedelhirsch ist der Maultierhirsch kein Kulturfolger und meidet die Nähe menschlicher Siedlungen.

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Maultierhirsch Lebensraum-Karte
Maultierhirsch Lebensraum-Karte
Maultierhirsch
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Gewohnheiten und Lebensstil

Maultierhirsche fressen überwiegend Gräser, Kräuter, Beeren, Früchte, Zweige und die Triebe von Büschen und Bäumen. Sie äsen überwiegend früh am Morgen und am späten Nachmittag. Insbesondere in den heißeren Regionen ihres Verbreitungsgebietes meiden sie Aktivitäten während der heißesten Tageszeit.

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Männchen und Weibchen leben in voneinander getrennten Verbänden, ältere Männchen gelegentlich auch als Einzelgänger. Grundeinheit der von Weibchen gebildeten Rudel sind Mutterfamilien. Generell lebt der Maultierhirsch in größeren Rudeln als der Weißwedelhirsch. Der Zusammenhalt dieser Gruppen ist lose, und nur zur Paarungszeit entwickelt sich eine strenge Hierarchie. Die Brunftzeit beginnt Ende Oktober, der Höhepunkt der Brunft fällt in den Winter. In der Brunftzeit versuchen die Männchen, die Führung einer Gruppe weiblicher Hirsche zu gewinnen. Dabei werden eventuell bereits anwesende jüngere und schwächere Männchen vertrieben. Die Größe des Geweihs bestimmt oftmals den Erfolg.

Die Tragezeit beträgt 210 Tage, meist werden Zwillinge geborgen. Die Kälber der Maultierhirsche haben ein geflecktes Fell. Während der ersten zwei bis drei Wochen ihres Lebens folgen sie dem Muttertier nicht, sondern liegen wartend in der Deckung, bis das Muttertier zurückkehrt, um sie zu säugen. Die Fleckzeichnung ihres Jugendkleides verlieren sie im Alter von etwa vier Monaten. Die enge Bindung an das Muttertier währt etwa ein Jahr. Gewöhnlich vertreibt das Weibchen den ihr folgenden Nachwuchs zu einem Zeitpunkt, der kurz vor der Geburt des diesjährigen Nachwuchses liegt.

In den Regionen, in denen sich das Verbreitungsgebiet des Maultierhirsches mit dem des Weißwedelhirsches überlappt, kommt es gelegentlich zu Kreuzungen dieser beiden Arten. Meistens ist dabei das Muttertier eine Maultierhirschkuh. Die Männchen der Weißwedelhirsche setzen sich gegenüber den Männchen der Maultierhirsche beim Werben um ein brunftiges Weibchen durch, weil sie schneller sind als Maultierhirsche und in der Verfolgung des brünftigen Weibchens auch deutlich hartnäckiger. Die Nachkommen sind zwar fruchtbar, sie haben jedoch eine höhere Mortalitätsrate als die Nachkommen von Maultier- oder Weißwedelhirschen. Weder zeigen sie so ausgeprägte Prellsprünge wie reine Maultierhirsche noch erreichen sie die Fluchtgeschwindigkeit und Ausdauer von Weißwedelhirschen und fallen daher eher Fressfeinden zum Opfer.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Maultierhirsche sind Pflanzenfresser (Blattfresser, Grassfresser), die sich von einer Vielzahl pflanzlicher Stoffe ernähren, z. B. von frischen grünen Blättern, unteren Ästen von Bäumen, Zweigen und verschiedenen Grasarten. Besonders gern fressen sie Brombeer- und Himbeerranken, Misteln, Weintrauben, Pilze und Farne. Sie sind in der Lage, so vorsichtig zu essen, dass sie sogar die Früchte von Kakteen verzehren können.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Maultierhirsche sind polygyn, wobei die Balz und die Paarung innerhalb der Gruppe stattfinden. Von November bis Februar konkurrieren Böcke, die in Stärke und Größe gleich sind, in Kämpfen um den Zugang zur Paarung mit den Weibchen. Die Trächtigkeit dauert 6 bis 7 Monate und ein oder zwei Kitze werden im Frühsommer geboren. Nach der ersten Schwangerschaft gibt es oft Zwillingsgeburten. Säugende Kitze halten sich tagsüber im Unterholz versteckt, während ihre Mütter unterwegs sind. Nach ein paar Wochen beginnen sie, ihre Mütter zu begleiten. Der Entwöhnungsprozess beginnt, wenn die Kitze etwa 5 Wochen alt sind und ist in der Regel im Alter von 16 Wochen abgeschlossen. In der Regel bleiben sie ihr erstes volles Jahr bei ihren Müttern. Hündinnen sind im Alter von etwa 18 Monaten geschlechtsreif, aber junge Böcke dürfen sich erst im Alter von 3 oder 4 Jahren paaren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der bislang nachweislich älteste Maultierhirsch war eine Hirschkuh in British-Columbien, die ein Alter von 22 Jahren erreichte. Zu den Fressfeinden des Maultierhirsches zählen verwilderte Hunde, Kojoten, Wölfe, Kanadischer Luchs und Rotluchs, Puma sowie Bären. Der Puma ist vermutlich der wichtigste Fressfeind des Maultierhirsches.

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Von 10 Millionen Maultierhirschen, die ursprünglich in Nordamerika lebten, waren die Populationen bis 1900 durch übermäßige Bejagung auf 300.000 zurückgegangen. Durch wirksame Schutzmaßnahmen sind die Zahlen wieder auf 5 Millionen gestiegen, stagnieren aber seit den 1960er Jahren. Seit den späten 1960er Jahren ist das Vorkommen von Chronic Wasting Disease, einer ansteckenden Erkrankung des zentralen Nervensystems bei Hirschen, dokumentiert. Eine Bedrohung stellt auch die steigende Bestandszahl an Weißwedelhirschen dar. Dies geschieht zum einen durch die Einkreuzung durch Weißwedelhirsche. Weißwedelhirsche übertragen außerdem einen Parasiten auf Maultierhirsche, der diese Art stärker schwächt als den Weißwedelhirsch.

Von der IUCN als bedroht geführt wird die Unterart Odocoileus hemionus cerrosensis, der Cedros-Maultierhirsch. Er ist auf die kleine mexikanische Insel Cedros vor der Küste von Baja California beschränkt. Die Population wird auf 300 Tiere geschätzt.

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Populationszahl

Die Gesamtzahl der Maultierhirsch-Population ist heute unbekannt, aber laut der Gohunt-Ressource wurden bestimmte Populationen in diesen Regionen geschätzt: Colorado - 408.000 Hirsche; Nevada - 106.000 Hirsche; Utah - 80.600 Hirsche. Insgesamt sind die Bestände des Maultierhirsches heute stabil und werden auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.

Lustige Fakten für Kinder

  • Maultierhirsche haben keine Vorderzähne, sondern nur einen harten Gaumen.
  • Männliche Tiere haben ein gegabeltes Geweih mit 8 bis 10 Spitzen, das bis zu 1,2 m breit ist.
  • Maultierhirsche haben ein sehr gutes Nachtsichtvermögen und können die Bewegungen von Prädatoren in einer Entfernung von bis zu 600 m erkennen. Sie haben einen Geruchssinn, der 1000 Mal genauer ist als der menschliche Geruchssinn. Sie sind in der Lage, Wasser aufzuspüren, das einen Meter unter der Erde liegt.
  • Maultierhirsche sind nicht wählerisch, was ihren Schlafplatz angeht, und bauen sich vorübergehend "Betten" aus abgeflachtem Gras oder Blättern. Wenn sie ein Gebiet häufig nutzen, kratzen sie mit ihren Hufen ein grobes Nest in die Erde.
  • Wenn Maultierhirsche von einer potenziellen Gefahr bedroht werden, versuchen sie zu fliehen, indem sie auf allen vier Füßen gleichzeitig auf den Boden hüpfen (stotting).

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Referenzen

1. Maultierhirsch artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Maultierhirsch
2. Maultierhirsch auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/42393/0

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