Einsiedlerzaunkönig
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SPEZIES
Henicorhina leucophrys

Der Einsiedlerzaunkönig (Henicorhina leucophrys) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Einsiedlerzaunkönigs erfolgte 1844 durch Johann Jakob von Tschudi unter dem wissenschaftlichen Namen Troglodytes leucophrys. Das Typusexemplare stammte aus Peru. 1868 führten Philip Lutley Sclater und Osbert Salvin die für die Wissenschaft neue Gattung Henicorhina ein. Dieser Name leitet sich von »henikos ἑνικος« für »einzigartig« und »rhis, rhinos ῥις, ῥινος« für »Nasenlöcher« ab. Der Artname »leucophrys« ist ein Wortgebilde aus »leukos λευκος« für »weiß« und »stiktos, stizo οφρυς, οφρυος« für »Augenbraue«. »Mexicana« bezieht sich auf Mexiko, »venezuelensis« auf Venezuela, »boliviana« auf Bolivien, »meridana« auf Mérida, »manastarae« auf das Dorf Manastara in der Sierra de Perija, »sanluisensis« auf die Sierra de San Luis (Teil der Sierra de Falcón) und »tamae« auf El Tamá. »Bangsi« ist Outram Bangs gewidmet. »Minuscula« ist lateinischen Ursprungs und bedeutet »eher klein« von »minor« für »kleiner«, »festiva« von »festus« für »festlich, fröhlich«, »castanea« von »castaneus, castanea« für »kastanienfarben, Kastanie«, »capitalis« von »caput, capitis« für »Kopf, Chef«, »composita« von »componere« für »zusammenfügen«, »collina« von »collis« für »Hügel, Anhöhe«, »brunneiceps« aus »brunius« für »braun« und »–ceps, caput, capitis« für »-gekrönt. Kopf« und »hilaris« für »fröhlich, heiter«.

Aussehen

Der Einsiedlerzaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 10,0 bis 11,5 cm bei einem Gewicht der Männchen von etwa 15,2 bis 18,8 g und der Weibchen von 15,5 bis 18,2 g. Er hat einen langen grauweißen Augenstreif und schwarzen Zügel und Hinteraugenstreif. Die schwarzen Ohrdecken sind markant grau weiß gestrichelt. Der Oberkopf ist matt schwarz mit weißen Spitzen gefärbt, der Nacken und die Schultern dunkel olivbraun, der Hinterrücken und der Bürzel kastanienfarben. Die Handschwingen und Armschwingen haben an den Außenfahnen matte kastanienbraune und dunkel braune Streifen, die Schirmfedern sind matt rotbraun mit dunkleren Streifen. Die Steuerfedern wirken matt kastanienbraun und haben matte schwarze Binden. Das Kinn und die Kehle sind weißlich grau, die Brust und der Bauch grau, die Seiten und Hinterflanken gräulich gelbbraun. Die Augen sind rötlich braun, der Schnabel schwarz mit dunkel grauer Basis am Unterschnabel und schmutzig braunschwarzen Beinen. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere haben weniger auffällige Markierungen im Gesicht und die Kehle ist grau.

Verteilung

Erdkunde

Der Einsiedlerzaunkönig bevorzugt feuchte Bergwälder. Man findet ihn in einer großen Bandbreite von Waldtypen, inklusive Kiefer- und Eichenwald, Bambusdickicht und Teilen von Páramo. Normalerweise kommt er in Höhenlagen über 1500 Metern vor. In Venezuela und Kolumbien ist er sogar bis 3000 Meter präsent, aber an den kolumbianischen Pazifikhängen herunter bis 400 Meter. An den Pazifikhängen der Anden im Nordwesten Perus ist er runter bis 750 Meter anzutreffen. In Mexiko kommt er gelegentlich bis 600 Meter runter vor.

Einsiedlerzaunkönig Lebensraum-Karte

Biom

Einsiedlerzaunkönig Lebensraum-Karte
Einsiedlerzaunkönig
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Einsiedlerzaunkönig ernährt sich fast ausschließlich von Wirbellosen. Bisher konnte noch keine vegetarische Nahrung nachgewiesen werden. Sein Futter sucht er alleine oder in kleineren vermutlich Familiengruppen in den Straten von Boden bis ca. zwei Meter über dem Boden in der Vegetation. Er mischt sich nicht unter andere Vogelgruppen, kann aber durch vorbeiziehende Gruppen aufgewühlt wirken. Gelegentlich hält er sich in Costa Rica, in den kolumbianischen und venezolanischen Anden in der Nähe von Wanderameisen auf.

Paarungsgewohnheiten

Die Brutsaison des Einsiedlerzaunkönigs ist in Oaxaca von Anfang Mai bis Mitte Juni, in Costa Rica von Ende März bis in den frühen Juni, in den kolumbianischen Anden von Dezember bis Juni, im Nordwesten Ecuadors im Dezember, Januar und Juni, im Nordosten des Landes im Dezember und im Südosten im November. Möglicherweise gibt es mehrere Bruten pro Jahr. Im Westen Venezuelas wurden im Mai Nestlinge beobachtet, im Nordwesten Ecuador von April bis Mai und im September sowie im Nordosten von August bis Februar. Von Vögeln in Brutstimmung wurden im nördlichen zentralen Venezuela von April bis Juni und im Norden Perus im November berichtet. Das Nest wird von beiden Geschlechtern gebaut, hat eine kugelförmige Struktur und eine runde Kammer. Das Dach ist nach vorne und unten geneigt, was einer nach unten geneigten Vorkammer gleichkommt. Es wird aus faserigen Würzelchen gebaut, mit Moos am Dach und den Wänden verkleidet und wird in relativ niedriger Vegetation bis ca. drei Meter über dem Boden angebracht. Regelmäßig ist es an Ufern oder Überhängen zu finden. Außerdem baut er ein Schlafnest, das fast gleich wie das Brutnest aussieht. Ein Gelege besteht aus zwei weißen Eiern ohne Markierungen, die 18,9 bis 20,3 mm × 14,0 bis 14,3 mm messen. Die Bebrütung erfolgt ausschließlich durch das Weibchen und dauert 19 bis 20 Tage. Die Küken werden von beiden Geschlechtern gefüttert. Nach 17 bis 18 Tagen werden die Nestlinge flügge. Er lebt zumindest im nördlichen zentralen Venezuela bis zu sechs Jahre.

POPULATION

Referenzen

1. Einsiedlerzaunkönig artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Einsiedlerzaunk%C3%B6nig
2. Einsiedlerzaunkönig auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/103889800/94299612
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/704395

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