Gunnisons Präriehund
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Cynomys gunnisoni
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
3-8 years
Gewicht
0.5-1
1.1-2.2
kglbs
kg lbs 
Länge
30-37
11.8-14.6
cminch
cm inch 

Gunnisons Präriehund (Cynomys gunnisoni) ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Präriehunde (Cynomys). Er kommt im Südwesten der Vereinigten Staaten in den amerikanischen Bundesstaaten Utah, Colorado, Arizona und New Mexico vor.

Aussehen

Gunnisons Präriehund ist die kleinste Art der Präriehunde und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 30,9 bis 33,8 Zentimetern, der Schwanz wird etwa 46 bis 61 Millimeter lang. Er ist damit wie bei allen Präriehunden deutlich kürzer als der restliche Körper. Das Gewicht liegt bei etwa 460 bis 1300 Gramm, wobei die Männchen bei Eintritt in den Winterschlaf etwa das 1,3fache des Gewichts der Weibchen haben. Die Tiere haben eine blassgelbe bis sandfarbene Rückenfarbe mit einigen schwarzen Anteilen ohne auffällige Zeichnung oder Fleckung. Die Bauchseite ist weiß bis cremefarben und geht an den Seiten langsam in die dunklere Rückenfarbe über. Der Kopf entspricht in seiner Färbung dem Rücken, ist jedoch oft auch heller cremefarben bis weiß. Zwischen den Augen und den Seiten der Schnauzenregion befindet sich häufig ein undeutlicher schwarzer Fleck. Der Schwanz besitzt eine hell sandfarbene oder weiße Spitze.

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Verteilung

Erdkunde

Gunnisons Präriehund kommt im Südwesten der Vereinigten Staaten im Südosten von Utah, dem Südwesten von Colorado, dem Nordosten von Arizona und dem Nordwesten von New Mexico vor.

Gunnisons Präriehund Lebensraum-Karte

Klimazonen

Gunnisons Präriehund Lebensraum-Karte
Gunnisons Präriehund
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Gewohnheiten und Lebensstil

Gunnisons Präriehund ist tagaktiv und lebt vor allem in offenen Tälern und Steppengebieten der Höhenlagen bis in die durch Kiefern und Wacholder geprägten Buschsteppen der Beckenregionen.

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Die Tiere sind herbivor und die Nahrung besteht wie bei anderen Erdhörnchen vor allem aus verschiedenen Pflanzenteilen wie Gräsern, Seggen, Blättern und Samen der vorkommenden Pflanzen, Insekten und andere tierliche Nahrung wird nur sehr selten aufgenommen. Die Tiere legen keine Nahrungslager an. Wie andere Erdhörnchen leben sie am Boden und in unterirdischen Bauen. Sie halten einen Winterschlaf, der bis fünf Monate dauern kann und im Normalfall den Zeitraum von Oktober bis Februar einnimmt, und verbringen diese Zeit in ihren Bauen. Diese sind in der Regel 2 bis 3 Meter tief und im Durchschnitt etwa 13 Meter lang. Sie besitzen häufig drei bis vier Ein- und Ausgänge, es können jedoch auch bis zu sechs Eingänge vorhanden sein. Die Präriehunde sind sehr sozial und leben in Kolonien, die überwiegend aus einem geschlechtsreifen Männchen, einem oder mehreren Weibchen sowie Jungtieren der letzten beiden Jahre bestehen. Die Territorien benachbarter Kolonien überlappen sich in der Regel nur leicht. Die Weibchen zumeist philopatrisch und bleiben in den Kolonien, in denen sie geboren wurden, die Weibchen der Kolonie sind entsprechend nahe verwandt. Die Männchen verlassen den Bau in der Regel im zweiten Lebensjahr. Untereinander pflegen die Tiere engen Körperkontakt, sie begrüßen sich durch das Aneinanderreiben der Wangen und das gegenseitige Beriechen im Analbereich und an den Duftdrüsen, zudem spielen sie miteinander. Zwischen den ausgewachsenen Tieren benachbarter Kolonien kommt es auch zu Konflikten um Territorien, die in kurzen Kämpfen und Drohgebärden ausgetragen werden. Bei Gefahr stoßen die Tiere spezifische Alarmrufe aus, in denen sie auch die Art der Gefahr ausdrücken können.

Die Paarungszeit der Tiere beginnt in der Regel wenige Tage nach dem Erwachen der Weibchen im Frühjahr und variiert je nach Höhenlage und Witterung. Die Weibchen bekommen nur einmal im Jahr Nachwuchs und die Jungtiere werden nach einer Tragzeit von etwa 28 bis 30 Tagen im unterirdischen Nest geboren, dabei besteht ein Wurf aus durchschnittlich vier bis fünf und maximal bis sieben Jungtieren. Sehr häufig besteht der Wurf aus Nachkommen von mehreren Vätern, der Anteil an Mehrfachvaterschaften liegt bei etwa 80 Prozent. Die Jungtiere verlassen den Bau erstmals nach 5 bis 6,5 Wochen, die Entwöhnung erfolgt dann zwei bis drei Wochen später. Die Geschlechtsreife der Weibchen ist bereits im Folgejahr erreicht, Männchen paaren sich teilweise auch bereits als Jährlinge, verzögern dies jedoch in der Regel bis zum zweiten Lebensjahr.

Die Mortalität der Tiere ist hoch. Etwa 50 Prozent der Tiere verstirbt bereits im ersten Jahr und nur etwa 15 Prozent überleben bis in das zweite Lebensjahr. Die maximale Lebensdauer der Männchen liegt bei etwa fünf Jahren, Weibchen können bis zu sechs Jahre alt werden. Die wichtigsten Fressfeinde sind verschiedene Raubtiere und Greifvögel, darunter auch Schwarzfußiltis (Mustela nigripes). Unter den Parasiten ist vor allem das durch Flöhe übertragene Pestbakterium Yersinia pestis für eine hohe Sterblichkeit verantwortlich.

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Fressverhalten und Ernährung

Gunnisons Präriehunde sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Gräsern, Kräutern und Blättern. Im Frühjahr ernähren sie sich von frisch gewachsenen Sträuchern. Im Sommer verzehren sie hauptsächlich Samen. In den kalten Monaten ernähren sie sich von Stämmen und Wurzeln.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Gunnisons Präriehunde sind polygyn (promiskuitiv), d.h. sowohl die Männchen als auch die Weibchen haben während der Brutzeit mehrere Partner. Diese Tiere brüten ab Mitte März und bis Mitte Mai. Die Weibchen bringen pro Jahr einen Wurf von 4-5 Welpen zur Welt. Die Trächtigkeit dauert in der Regel etwa 30 Tage. Sobald die Welpen geboren sind, säugt die Mutter sie etwa 30 bis 40 Tage lang. Während dieser Zeit bleiben die Welpen in ihrer unterirdischen Behausung. Gegen Ende der Säugezeit sind die Jungtiere in der Lage, an die Oberfläche zu kommen. Sie müssen lernen, sich von ihren Müttern zu lösen und allein zu überleben. Sobald die Mutter mit der Pflege ihrer Jungen fertig ist, zieht sie in eine andere Behausung um und lässt ihre nun selbstständigen Jungen zurück. Bald darauf zerstreuen sie sich in andere freie Behausungen. Die Weibchen dieser Art sind im Alter von einem Jahr bereit, sich fortzupflanzen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Gunnisons Präriehunde sind durch Abschüsse, Pestzyklen und Vergiftungen bedroht. Die Jagd hat den Rückgang von Gunnisons Präriehund-Populationen stark beeinflusst. Allein in Arizona haben Jäger im Jahr 2001 91.000 Tiere erlegt. Der Mensch wirkt sich weiterhin auf die Präriehundpopulationen aus, und in einigen Ranchern werden Giftprogramme durchgeführt, um die Tiere zu eliminieren. Derzeit ist jedoch die Pest wahrscheinlich die größte Bedrohung für diese Art.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Gesamtgröße des Gunnisons Präriehundes. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Diese Tiere spielen eine wichtige Rolle in dem Ökosystem, in dem sie leben. Der Lebensraum der Salbeibüsche ist von diesen Tieren abhängig. Durch die Behausung der Gunnisons Präriehunde wird der Boden aufgefrischt, organische Stoffe werden hinzugefügt und es kommt zu einer zunehmenden Durchdringung mit Wasser. Ihre Behausungen schaffen auch Lebensräume und eröffnen Nahrungsquellen für andere Lebewesen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Den Namen "Präriehund" verdanken sie ihrem Lebensraum, den Prärien/Grasland, und ihren rindenartigen Warnrufen. Der Name ihrer Gattung "Cynonyms" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Mäusehund".
  • Präriehunde haben einen einzigartigen Laut, um verschiedene Prädatoren zu identifizieren. Sie haben auch verschiedene Belltöne für Warn- und Entwarnungssignale. Forscher und Experten konnten bis zu 11 verschiedene Warnrufe klassifizieren, die der Präriehund zur Kommunikation verwendet.
  • Das Warnsignal ist ihre wichtigste Überlebensquelle, denn es warnt die anderen Präriehunde vor einer nahen Gefahr. Es kann bis zu 30 Minuten andauern und ist fast eine Meile weit zu hören! Wenn sich die Gefahr nähert, nimmt die Intensität des Signals zu, und es endet, wenn der Präriehund sich in seinen sicheren Unterschlupf zurückgezogen hat.
  • Studien haben gezeigt, dass Präriehunde zwischen den verschiedenen Farben der Kleidung, die Menschen tragen, und zwischen Menschen, die sich bedrohlich und nicht bedrohlich verhalten, unterscheiden können.

Coloring Pages

Referenzen

1. Gunnisons Präriehund artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gunnisons_Pr%C3%A4riehund
2. Gunnisons Präriehund auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/42453/115189620

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