Der Indri (Indri indri) ist eine Primatenart aus der Familie der Indriartigen (Indriidae). Er ist der größte rezente Lemur und lebt im nordöstlichen Madagaskar.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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FruchtfresserAls Fruchtfresser, Früchtefresser, Frugivoren oder Fruktivoren werden Tiere bezeichnet, deren Verdauungsapparat, Körperbau und Verhalten auf den Ve...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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NesthockerZo
ZoochorieIn
InselendemischSp
SpringendSpringen ist das Abschnellen des Körpers vom Boden, wobei ein oder mehr Füße eingesetzt werden, um Höhe, Weite oder Tiefe zu überwinden. Kleine Sp...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Re
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
Viviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Mo
MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
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SozialDo
DominanzhierarchieKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitIndris erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 64 bis 90 Zentimetern, der Schwanz ist nur ein Stummel von 4 bis 5 Zentimetern Länge – sie sind damit die einzigen stummelschwänzigen Lemuren. Ihr Gewicht beträgt 6,5 bis 9,5 Kilogramm. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, die erste Zehe ist groß und opponierbar. Ihr Fell ist sehr dicht und weiß-grau-schwarz gemustert, wobei die Fellzeichnung variieren kann. Tiere im Süden sind eher weißlich, während Tiere im Norden des Verbreitungsgebiets eher schwarz sind. Der Kopf, die Ohren und der Rücken sind normalerweise bei allen Indris schwarz. Das Gesicht ist durch die großen, buschigen Ohren und die kleine, nahezu unbehaarte Schnauze gekennzeichnet.
Indris leben, wie alle Lemuren, nur auf Madagaskar. Das Verbreitungsgebiet umfasst die nordöstlichen Teile der Insel. Ihr Lebensraum sind die tropischen Regenwälder, sie kommen bis in 1800 Meter Seehöhe vor, bevorzugen jedoch Regionen unter 1000 Metern.
Indris sind Baumbewohner, die nur gelegentlich auf den Boden kommen. Im Geäst bewegen sie sich mit ihren kräftigen Hinterbeinen senkrecht kletternd und springend fort. Am Boden bewegt sich der Indri, wie alle Arten der Familie der Indris, mit den Hinterbeinen hüpfend fort, wobei er die kurzen Arme nach oben streckt. Indris sind die tagaktivsten aller Lemuren und bewegen sich in der Nacht nur bei sehr schlechtem Wetter oder bei Angriff durch einen Räuber. Auf den Bäumen sieht man sie oft beim Sonnenbaden, wobei sie sich auf Astgabeln ausbreiten.
Sie leben in kleinen Gruppen von zwei bis fünf Tieren zusammen, normalerweise ein monogames Paar mit ihrem Nachwuchs. Das Weibchen ist dominant und hat bei Nahrungsquellen den Vorzug. In der Regel suchen sie nur nach dem Tod des Partners einen neuen. Sie bewohnen ein festes, rund 17 bis 40 Hektar großes Territorium, das die Männchen mit Duftdrüsen markieren. Die täglichen Streifgebiete sind rund 770 Meter lang. Typisch für die Indris sind die lauten Morgengesänge zur Reviermarkierung oder -verteidigung. Diese Gesänge, die meist zwischen 7:00 und 11:00 Uhr erklingen, werden von beiden Partnern im Duett vorgetragen und sind 2 Kilometer weit hörbar.Indris ernähren sich vorwiegend von Blättern, in geringerem Ausmaß fressen sie auch Früchte und Blüten. Sie kommen manchmal auf den Boden, um Erde zu fressen, vermutlich hilft dies, die in den Blättern vorhandenen Giftstoffe abzubauen. Wie viele andere blätterfressende Säugetiere kompensieren sie den niedrigen Nährwert ihrer Nahrung durch lange Ruhepausen.
Die Indri-Lemuren sind Pflanzenfresser (Frugivoren), sie verzehren in der Regel Früchte, Blätter und Blüten von Bäumen und ergänzen diese Ernährung gelegentlich mit Bodenvegetation.
Alle zwei bis drei Jahre bringt das Weibchen nach vier- bis fünfmonatiger Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt. Das Junge klammert sich zunächst an den Bauch der Mutter und später an deren Rücken. Mit ungefähr sechs Monaten wird es entwöhnt. Mit rund acht Monaten ist es selbstständig, bleibt aber noch über ein Jahr bei der Familie. Erst mit sieben bis neun Jahren werden Weibchen geschlechtsreif. Über die Lebenserwartung ist nichts bekannt.
Die Jagd auf diese Art ist unter den Einheimischen ein Tabu oder 'fady', da der Indri Katta den heiligen Vorfahren der Madagassen ähnelt. Dennoch ist bekannt, dass diese Tiere von Einwanderern als Nahrung getötet werden. Aufgrund des extrem zersplitterten Lebensraums leben die Indri-Lemuren in isolierten Populationen und nur wenige Gebiete ihres Verbreitungsgebiets sind groß genug, um geeignete Bedingungen für eine erfolgreiche Reproduktion zu schaffen. Andererseits führen Treibstoff, Holz sowie die Entwicklung der Brandrodung zu einem erheblichen Verlust ihres Lebensraums im Regenwald, von dem sogar Populationen in Schutzgebieten betroffen sind. Und schließlich kommen zu all den oben genannten Faktoren noch die sehr niedrige Geburtenrate hinzu, die die Indri Kattas zu einer äußerst gefährdeten Art macht.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Indri auf 1.000-10.000 Individuen. Derzeit ist diese Art als "vom Aussterben bedroht" (CR) eingestuft und ihr Bestand ist abnehmend.
Einerseits fungieren die Indri Kattas aufgrund ihrer Ernährung als Samenverbreiter für bestimmte Pflanzen. Andererseits bilden sie ein wichtiges Glied in der Nahrungskette ihres Lebensraums, da sie eine wichtige Beutetierart für viele lokale Prädatoren sind.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...