Inka-Kakadu
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Lophochroa leadbeateri
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
60-83 years
Gewicht
300-450
10.6-15.9
goz
g oz 
Länge
35-40
13.8-15.7
cminch
cm inch 
Spannweite
81
32
cminch
cm inch 

Der Inka-Kakadu (Cacatua leadbeateri) gehört zur Familie der Kakadus. Er kommt mit zwei Unterarten in Australien vor. Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in New South Wales und Victoria beheimatet. Wegen seiner auffällig quergebänderten Federhaube und dem rosafarbenen Körpergefiedern gilt er vielen Papageienliebhabern als der schönste der Kakadus und als einer der schönsten Papageien überhaupt.

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Anders als Rosa- und Nacktaugenkakadu hat der Inka-Kakadu nicht von der zunehmenden Zahl an Viehtränken der australischen Weidewirtschaft profitiert. Inka-Kakadus reagieren empfindlich auf Abholzungen und sind in vielen landwirtschaftlich genutzten Zonen verschwunden, auch wenn die verbliebenen Waldinseln anderen Kakaduarten noch hinreichend Lebensraum bieten. Der Inkakakadu ist wegen seiner rückläufigen Bestandszahlen in allen australischen Bundesstaaten vollständig geschützt.

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Aussehen

Inka-Kakadus erreichen eine Körpergröße von 35 Zentimeter und wiegen zwischen 365 und 425 Gramm. Es sind damit verhältnismäßig kleine Kakadus. Ihr charakteristischstes Merkmal ist die mehrfarbige Haube, die nach vorne gebogen ist. Sie wird durch verlängerte Stirnfedern begrenzt. Die Flügel sind breit und rund. Der hornfarbene Schnabel ist für einen Kakadu proportional gesehen klein.

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Der Scheitel und die verlängerten Stirnfedern sind weiß. Die verlängerten Haubenfedern sind an ihrer Federbasis lachsfarben bis rosa, werden zur Mitte hin dunkler und sind fast scharlachrot. Sie sind von einem schmalen gelblichen Band unterbrochen und enden in einer breiten weißen Spitze. Der Kopf, die Körperunterseite und die Unterflügeldecken sind überwiegend altrosa. Die kleinen Unterflügeldecken, der Unterbauch, die Körperoberseite und die inneren Steuerfedern sind weiß. Die äußeren Schwungfedern und die Steuerfedern sind überwiegend weiß. Sie sind allerdings zur Federbasis hin sowie auf der Unterseite der Innenfarben ebenfalls blass altrosa. Die Iris ist dunkelbraun. Der unbefiederte Augenring ist weißlich; die Zehen sind von grauer Farbe. Die Weibchen sind wie die Männchen gefärbt, der gelbe Streifen in der Federhaube ist in der Regel etwas breiter. Die Iris ist bei den Weibchen eher von rötlichbrauner Farbe. Noch nicht geschlechtsreife Jungvögeln ähneln den adulten Vögeln, bei ihnen ist jedoch die Iris braun.

Inka-Kakadus haben einen langsamen, bedächtig wirkenden Flug mit flachen, flatternden Flügelschlägen. Der Flug wird immer wieder durch kurze Gleitphasen unterbrochen. Sie fliegen nur selten in großer Höhe. Selbst längere Strecken werden gewöhnlich mit kurzen Flügen von Baum zu Baum durchgeführt. Während des Fluges ist die Federhaube eng angelegt. Beim Landen wird sie dagegen gespreizt. Während des Fluges fallen insbesondere die Körperunterseiten auf, die je nach Sonnenstand in unterschiedlichsten Rottönen leuchten. Der Kontaktruf, der von fliegenden Inka-Kakadus zu hören ist, ist ein dreisilbiges, zitterndes kriiiek-kri-kriiiee. Sie rufen diesen Laut mit einem Abstand von etwa einer Minute. Sind Inka-Kakadus beunruhigt, verkürzt sich der Abstand zwischen den Rufen.

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Video

Verteilung

Erdkunde

Länder
Biogeografische Bereiche
WWF-Biome

Inkakakadus sind im ariden und semiariden Landesinneren von Australien verbreitet. Die Nominatform Cacatua leadbeateri leadbeateri kommt vom Südwesten Queenslands und dem Westen von New South Wales bis in den Nordwesten des australischen Bundesstaates Victoria und dem mittleren Osten von South Australia vor. Die Unterart Cacatua leadbeateri molli, die sich von der Nominatform vor allem dadurch unterscheidet, dass das gelbe Band der Federhaube schmaler ist oder sogar ganz fehlt, kommt im westlichen und zentralen Landesinneren von Australien vor.

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Abhängig von der Verfügbarkeit von Nahrung und Wasser zeigen Inkakakadu-Schwärme Wanderbewegungen. Besonders ausgeprägt sind diese bei Schwärmen, die sich aus noch nicht geschlechtsreifen Jungvögeln sowie nichtbrütenden Adulten zusammensetzen. Sie ziehen durchschnittlich über eine Fläche von 300 Quadratkilometer. Bei langanhaltenden Dürreperioden dehnen sich diese Wanderbewegungen aus. Die Schwärme werden tendenziell größer. In dieser Zeit dringen sie gelegentlich auch in Regionen vor, in denen sie normalerweise nicht vorkommen.

Inkakakadus nutzen eine große Bandbreite baumbestandener Lebensräume in ariden und semiariden Zonen. Sie präferieren dabei Lebensräume, die entweder mit Callitris und Eukalyptus bestanden sind oder solche mit einem Bestand an Allocasuarina und Eukalyptus. Sie finden sich aber außerdem in Regionen mit Akazien-Buschland sowie Grasland mit nur geringem Baumbewuchs. Limitierender Faktor ihrer Verbreitung ist in vielen Regionen der Zugang zu Süßwasser.

Inkakakadus haben anfänglich von der Besiedelung des australischen Kontinents durch europäische Siedler profitiert. Die Anlage von Viehtränken, in denen ganzjährig Süßwasser zu finden waren, hat zunächst dazu geführt, dass ihre Zahl steigen konnte. Die mit der Besiedelung aber auch einhergehende Abholzung des Baumbestandes hat diesen Effekt jedoch aufgehoben und vielerorts dazu geführt, dass die Populationszahlen an Inkakakadus rückläufig sind. Dies unterscheidet sie von anderen australischen Kakaduarten wie etwa dem Rosakakadu und dem Nacktaugenkakadu. Diese beiden Arten können auf kleinflächig zerstreuten Waldinseln inmitten von landwirtschaftlichen Anbauflächen gut überleben. Während Rosakakadus aber halbkolonial brüten und einen geringen Nisthöhlenabstand hinnehmen, brüten Inkakakadus nicht in unmittelbarer Nähe zueinander. Sie begeben sich jedoch in Sozialverbänden auf Nahrungssuche. Sie ziehen sich daher aus weitgehend flurbereinigten Regionen zurück. Einige Ornithologen vermuten außerdem, dass Inka-Kakadus, die gewöhnlich selbst längere Strecken durch kurze Flüge zwischen Baumgruppen überwinden, auch wegen ihrer Vermeidung von Flügen über offenes, baumlosen Land aus stark agrarisch genutzten Regionen verschwunden sind.

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Inka-Kakadu Lebensraum-Karte
Inka-Kakadu Lebensraum-Karte
Inka-Kakadu
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die kleinste soziale Einheit der Inkakakadus ist ein Paar. Inkakakadus sind wie viele andere Kakaduarten monogam. Eine einmal eingegangene Paarbindung endet in der Regel erst mit dem Tod eines der Partner. Inka-Kakadus gehen jedoch darüber hinaus eine soziale Bindung mit anderen Artgenossen ein. Bei Inka-Kakadus ist diese ohne Frage loser als beispielsweise bei Rosakakadus, die halbkolonial brüten und bei denen der Abstand der Nisthöhlen im Durchschnitt ca. 50 Meter beträgt. Bei den Inkakadus ist dieser Abstand deutlich größer. Trotzdem begeben sich Inkakakadus bevorzugt in Schwärmen auf Nahrungssuche. Sie ignorieren dabei sogar manchmal geeignete Nahrungsgründe in der Nähe ihrer Nisthöhle und fliegen mehrere Kilometer weit, um sich mit anderen Inkakakadus zusammenzuschließen. Untersuchungen an der Peripherie der Wheatbelt Region in Western Australia haben gezeigt, dass Schwärme, die sich aus etablierten Brutpaaren zusammensetzt, verhältnismäßig ortstreu sind und über Jahre immer wieder dieselben Nahrungsgründe aufsuchen. Schwärme, die sich aus jungen, noch nicht geschlechtsreifen Inkakakadus sowie nichtbrütenden adulten Kakadus zusammensetzen, sind mobiler. Beide Schwärme schließen sich gelegentlich auch zusammen und führen dann zu den mehreren hundert Individuen umfassenden Schwärmen, die gelegentlich beobachtet werden. Der größte, belegte Schwarm an Inkakakadus umfasste 530 Inkakakadus. Er wurde am 15. Juli 1978 in der Nähe des Pink Lake State Parks im Nordwesten des australischen Bundesstaates Victoria beobachtet. Die Kakadus fanden sich dort gemeinsam mit Rosakakadus ein, um Cucumis myriocarpus, einer in Australien eingeführten Melonenart, zu fressen. In der Regel gelten aber bereits Schwärme, die mehr als vierzig oder fünfzig Tiere umfassen, als ungewöhnlich groß.

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Inka-Kakadus sind tagaktive Vögel. Sie verbringen außerhalb der Brutzeit die Nacht gemeinsam in ihrem Schwarm in der Nähe der Futterstellen. Ihre Nahrungsaufnahme hat einen ersten Höhepunkt in den ersten Stunden nach Sonnenaufgang. Sie verbringen die heißesten Stunden des Tages in Baumkronen, wo sie im Schatten des Blätterwerks Schutz vor der Sonne suchen. Verpaarte Inka-Kakadus sitzen dabei häufig sehr dicht beieinander und beknabbern gegenseitig das Gefieder. Unverpaarte Vögel halten einen Abstand von etwa 20 bis 30 Zentimeter vom nächsten Artgenossen ein. Typisch für Inkakakadus ist auch, dass sie innerhalb ihres Futterschwarmes ausgesprochen angriffslustig sind und ihre Nahrung gegenüber Artgenossen verteidigen. Dabei werden die Haubenfedern immer wieder aufgestellt.

Inkakakadus gelten zwar als nicht ganz so verspielt wie Rosakakadus. Sie zeigen aber auch spielerisches Verhalten wie beispielsweise schnelle Flüge durch Braumkronen oder zwischen Bäumen hindurch. Sie haben ein Wachsystem. In einem Schwarm von Vögeln beobachtet mindestens ein Vogel die Umgebung. Das Aufstellen der Haube drückt häufig die Stimmung aus. Sie wird gesträubt, wenn sich beide Partner begrüßen, wenn er den Besitzanspruch auf eine Höhle verdeutlichen möchte oder wenn der Vogel beunruhigt ist. Wie viele andere Kakadus spreizen Inka-Kakadus die Haube aber auch dann, wenn sie an ihrem Zielort landen.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Zum Nahrungsspektrum der Inkakakadus zählen Grassamen und Samen krautiger Pflanzen, Nüsse, Früchte, Beeren, Blüten, Wurzeln, Blattknospen sowie Insekten und deren Larven. Der Anteil der Nahrung, die Inkakakadus auf Bäumen finden, ist größer als beim Rosa- und Nacktaugenkakadu. Inkakakadus suchen auch gerne nach Weizenkörnern auf abgeernteten Früchten. Sie suchen aber auch gerne reife Weizenfelder auf, die noch nicht abgeerntet sind und können dann beträchtlichen Schaden anrichten. Grundsätzlich ist das Spektrum der Nahrungspflanzen, die Inkakakadus auch im Vergleich zu anderen Kakaduarten sehr groß. Mit ihren sehr kräftigen Schnäbeln sind sie auch in der Lage, die hartschaligen Früchte der Schraubenbäume aufzubrechen. Sie brechen auch die Äste von Eukalyptus- und Akazienbäumen auf, um an holzbohrende Insekten zu gelangen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Weibchen der Inka-Kakadus legen in der Regel in ihrem zweiten Lebensjahr erstmals ein Gelege. Die Bindung an einen Partner beginnt aber bereits nach Vollendung des ersten Lebensjahres und findet gewöhnlich innerhalb der Schwärme herumziehender Jungvögel statt. Männchen sind in der Regel im dritten Lebensjahr fortpflanzungsfähig.

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Inkakakadus sind Höhlenbrüter. Ungewöhnlich für Kakadus ist die große Entfernung der Nisthöhle zur nächsten. Im Schnitt beträgt der Abstand 2,4 Kilometer. In näher untersuchten Gebieten waren die Bruthöhlen immer mindestens ein Kilometer voneinander entfernt. Die Untersuchungsergebnisse weisen auch darauf hin, dass Inka-Kakadus sehr wählerisch bezüglich der Nistbäume sind. Nahezu alle untersuchten Nisthöhlen hatten eine Tiefe von mindestens einen Meter und jede Nisthöhle lag mindestens acht Meter über dem Erdboden. Der Boden der Nisthöhle ist meist von einer zwischen drei und fünf Zentimeter dicken Schicht aus Holzstückchen bedeckt.

Inkakakadus konkurrieren mit einer Reihe anderer Kakaduarten um geeignete Bruthöhlen. Zu den besonders starken Nistplatzkonkurrenten zählen Rosakakadus. Es kommt gelegentlich zwischen den zwei Arten zu Mischgelegen, bei denen sich die größeren Inkakakadus jedoch durchsetzen. Es gibt eine Reihe von Fällen, in denen ein Rosakakadu im Gelege eines Inkakakadus mit herangezogen wurde.

Die Brutzeit fällt in der Regel in den Zeitraum August bis Dezember. Gelege umfassen zwischen einem und fünf Eiern. Die Brutzeit beträgt 23 bis 24 Tage. Beide Elternvögel brüten. Jungvögel verlassen mit etwa 57 Tagen das Nest. Die gerade flügge gewordenen Jungvögel werden von den Eltern zunächst in der Nähe der Nisthöhle gefüttert, bis alle Jungvögel die Nisthöhle verlassen haben. Sie suchen dann gemeinsam die verschiedenen Futterplätze auf. Sobald die Jungvögel flügge geworden sind, schließen sie sich mit anderen, noch nicht geschlechtsreifen Jungvögeln zu Schwärmen zusammen.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Der Inka-Kakadu ist durch die Abholzung von Wäldern bedroht, was zum Verlust von Bäumen führt, die Nisthöhlen enthalten. Illegaler Fallenfang für den Handel ist eine weitere große Bedrohung für diese Art. Die Menschen sammeln illegal Eier, Küken oder ausgewachsene Tiere, weil diese einen hohen Marktwert in der Heimtierbranche haben.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN wurde die weltweite Populationsgröße des Inka-Kakadu nicht quantifiziert, aber es wird angenommen, dass sie groß ist, da die Art zumindest in Teilen ihres Verbreitungsgebiets als häufig beschrieben wird. Die nominale Unterart, eine von zwei anerkannten Unterarten, wird auf etwa 50.000 Individuen geschätzt. Der Inka-Kakadu wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und sein Bestand ist heute stabil.

Ökologische Nische

Inka-Kakadus ernähren sich von den Früchten und Samen zahlreicher einheimischer Pflanzen und sind wahrscheinlich ein wichtiger Samenverbreiter in australischen Ökosystemen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Inka-Kakadu frisst vom Boden aus, indem er langsam geht oder eine wachsame Haltung einnimmt, wobei er seinen schönen Kamm teilweise aufrichtet. Er bleibt regelmäßig in einer aufrechten Haltung stehen. Er frisst auch in Bäumen und schützt sich unter Laub vor der Hitze.
  • Der Inka-Kakadu kann dank seines starken Schnabels Samen aus harten Nüssen ziehen. Er holt auch die Larven von Insekten aus den Zweigen der Bäume.
  • Der Inka-Kakadu hält seinen Kamm normalerweise flach, aber während einer Zurschaustellung oder wenn er aufgeregt oder alarmiert ist, hebt er seinen auffälligen Kamm an, um entweder ein Weibchen anzulocken oder einen Rivalen zu bedrohen.
  • Kakadus pudern ihr Gefieder, damit es seidig und glänzend bleibt.
  • Diese Kakadus mögen zwar keine laute Umgebung, aber sie sind selbst die lautesten unter den Papageien. Ihre Schreie sind bis zu einer Meile weit zu hören.

Coloring Pages

Referenzen

1. Inka-Kakadu artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Inka-Kakadu
2. Inka-Kakadu auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22684767/0
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/688023

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