Makropode

Makropode

Paradiesfisch, Gabelschwanzmakropode, Großflosser, Kiemenfleck

Reich
Stamm
Familie
Gattung
SPEZIES
Macropodus opercularis
Länge
7
3
cminch
cm inch 

Der Makropode (Macropodus opercularis), auch Paradiesfisch, Gabelschwanzmakropode, Großflosser oder Kiemenfleck genannt, gehört zur Gattung der Paradiesfische aus der Unterordnung der Labyrinthfische. Die männlichen Tiere werden etwa 8 cm groß und sind vor allem in der Paarungszeit prächtig gefärbt, die Weibchen bleiben etwas kleiner und haben eine eher schlicht-braune Färbung. Zudem besitzen die Männchen lang ausgezogene Flossenspitzen („Filamente“) bei Schwanz-, After- und Rückenflosse.

Herkunft der Tiernamen

Macropodus: von Griechisch μακρός (makrós) für „lang, groß“ und ποδός (podós) für „Fuß, Bein“, wegen der teils lang ausgezogenen Flossen der Gattung, insbesondere der geschlechtsreifen Männchen.

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opercularis: vermutlich ein Verweis auf den bezeichnenden Fleck auf dem Kiemendeckel, dem so genannten Opercularfleck, von lat. operculum (Kiemendeckel).

Synonyme

Labrus opercularis Linnaeus, 1758; Labrus operculatus Gmelin, 1789; Chaetodon chinensis (Bloch, 1790); Macropodus chinensis (Bloch, 1790); Macropodus viridi-auratus La Cepède, 1801; Macropodus venustus (Cuvier)

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Aussehen

Der Paradiesfisch erreicht von der Maulspitze bis zu den Filamenten der Schwanzflosse eine Länge bis zu 10,4 cm, die Standard-Höchstlänge liegt bei 70 bis 80 mm. Eine andere Quelle nennt eine Maximallänge von 6,7 cm und eine Durchschnittslänge von 5,5 cm. Innerhalb der Labyrinthfische gehört er damit zu den mittelgroßen Vertretern. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt und lang ausgezogen. Die Grundfärbung des Körpers ist graugelb bis grüngelblich; generell verändert sich die Körperfärbung innerhalb der Fortpflanzungsperiode. Weibchen sind generell unauffälliger als Männchen gefärbt.

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Auf der Stirn und dem Vorderrücken befinden sich schwärzliche Tupfen, die von Individuum zu Individuum sehr unterschiedlich sein können. Typisch für diese Art sind sechs bis elf Querstreifen über den Körper, deren Farbe zwischen ziegelrot und rotbraun schwanken kann.

Der Opercularfleck, der das evolutionäre Merkmal dieser Gattung ist, ist hellgrün bis dunkelblau. Am Hinterrand weist er einen ziegelroten Randsaum auf. Auffällig ist auch der dunkle Augenzügel, der vom Auge in Richtung Opercularfleck führt.

Während der Balz ist vor allem die Färbung des Männchens intensiver und leuchtender. Die Flossen und die obere Körperhälfte haben dann häufig einen blauen Anflug. Der Farbkontrast bei der ultramarinblau gefärbten Afterflosse und ihrem weißen Saum ist dann deutlich auffällig. Die Bauchflossen sind hellblau. Der erste Weichstrahl, der stark verlängert ist, weist am Ende eine rote Färbung auf.

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Verteilung

Erdkunde

Der Makropode bevorzugt Gewässer, die dicht mit Wasserpflanzen besiedelt sind. In der Umgebung von Hanoi weisen die von ihm besiedelten Gewässer häufig Muschelblumen (Pistia stratiotes) oder Wasserhyazinthen (Eichhornia crassipes) auf. Sie bieten den Fischen die Möglichkeit, ihre Schaumnester anzulegen.

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Paradiesfische sind auch in Reisfeldern zu finden, wenn sie eine Gewässerhöhe von ungefähr 15 Zentimeter haben, meistens jedoch in deren Zuflüssen. Sie sind hier häufig mit Ostasiatischen Schlammpeitzgern (Misgurnus anguillicaudatus), Kiemenschlitzaalen (Monopterus javaensis), Reiskärpflingen (Oryzias latipes) sowie Karpfen, Karauschen und Goldfischen vergesellschaftet.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Makropoden sind sehr ruhige Fische, die auch während des Tages längere Ruhephasen einlegen und gelegentlich auf den Blättern von Wasserpflanzen ruhen. In dieser Zeit ist auch ihre Atmung herabgesetzt. Während der Nacht halten sich die Fische entweder kurz unter der Wasseroberfläche auf, oder ruhen in tieferen Wasserschichten auf Pflanzen.

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Die Schwanzflosse ist das Hauptantriebs- und Steuerorgan beim Schwimmen. Sie sind allerdings weder besonders schnelle, noch ausdauernde oder gewandte Schwimmer. Die Brustflosse dient zur Ausbalancierung des Körpers. Sie befindet sich fast ständig in einer fächelnden Bewegung.

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Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Relationship with Humans

Die Fische lassen sich leicht im Aquarium halten, da die Tiere relativ anspruchslos sind. Eine Haltung ohne Heizung und Filteranlage ist möglich, die Fische mögen sogar eine leichte Veralgung. Ein reichlich bepflanztes Becken kommt dem natürlichen Lebensraum der Tiere in Asien nahe. Auch einige Verstecke oder Höhlen sind angebracht, dies mindert aggressives Verhalten, das wohl aufgrund der Territorialansprüche im engen Aquarium gelegentlich auffällt, insbesondere wenn die Fische auch außerhalb der Paarungszeit hohen Temperaturen eines Warmwasser-Aquariums ausgesetzt sind.Es wird oftmals davon abgeraten, mehrere männliche Exemplare zusammen zu halten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt es dann zu sehr aggressivem Verhalten und Kämpfen, welche sogar mit dem Tode enden können. Dies gilt insbesondere für kleine Aquarien mit wenigen Versteckmöglichkeiten. Auch wird von der Haltung mit Fischen mit sehr farbenfrohen und großen Schwanzflossen wie bestimmten Guppyarten oder dem Siamesischen Kampffisch abgeraten.

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Mit Scheibenbarschen und Fischen ähnlicher Größe und ähnlichem Verhalten lassen sie sich jedoch problemlos vergesellschaften.

Wegen ihrer Herkunft sind die Tiere sehr temperaturtolerant. Bis herab zu 10 °C stellen – bei nicht zu abrupter Abkühlung – für das Wohlbefinden kein Problem dar, was man am Verhalten, am Fressverhalten, an der Färbung und an der Krankheitsanfälligkeit gut belegen kann.

Förderlich ist eine kühle Überwinterung in den Wintermonaten.

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Referenzen

1. Makropode artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Makropode
2. Makropode auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/166051/1108134

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