Roter Vari
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Überfamilie
Überfamilie
Gattung
SPEZIES
Varecia rubra
Populationsgrösse
1,000-10,000
Lebensdauer
15-20 years
Gewicht
3-3.6
6.6-7.9
kglbs
kg lbs 
Länge
53
21
cminch
cm inch 

Der Rote Vari (Varecia rubra) ist eine auf Madagaskar lebende Feuchtnasenprimatenart aus der Gruppe der Lemuren.

Aussehen

Rote Varis erreichen eine Kopfrumpflänge von 50 bis 55 Zentimetern, wozu noch ein 60 bis 65 Zentimeter langer Schwanz kommt. Ihr Gewicht beträgt etwa 3,5 bis 4 Kilogramm. Ihr Fell ist am Rücken und an den Beinen rot bis rotbraun gefärbt, der Bauch, die Füße, der Schwanz und das Gesicht sind schwarz. Der Nacken ist weiß, ebenso können bei einigen Tieren weiße oder hellgelbe Flecken an den Knöcheln, am Rumpf oder an der Schnauze vorhanden sein. Ihr Kopf ist durch die lange, hundeartige Schnauze mit der langen Zunge und die roten Ohrbüschel charakterisiert.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Rote Varis kommen ausschließlich auf der Masoala-Halbinsel im nordöstlichen Madagaskar vor. Ihr Lebensraum sind primäre Regenwälder, wo sie bis zu 1000 Meter Seehöhe vorkommen.

Roter Vari Lebensraum-Karte
Roter Vari Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Diese Primaten sind Baumbewohner, die sich meist in den oberen Schichten der Bäume aufhalten. Ihre Bewegungen sind eher behäbig, sie können aber auch gut springen. Sie sind vorwiegend tagaktiv. Ihr Sozialverhalten ist variabel, sie leben in Gruppen von 5 bis 30 Tieren, dies können Familien- oder größere Verbände sein. Die Gruppenmitglieder verständigen sich durch laute Rufe. Diese dienen der Kontaktaufnahme mit anderen Gruppenmitgliedern, der Warnung vor Fressfeinden und auch dazu, andere Gruppen auf das eigene Revier hinzuweisen.

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Die Nahrung der Roten Varis besteht vorwiegend aus Früchten, daneben nehmen sie aber auch Blätter zu sich. Mit Hilfe ihrer langen Zunge können sie auch Nektar lecken, dabei spielen sie eine wichtige Rolle bei der Bestäubung mancher Pflanzen. Bei der Nahrungsaufnahme hängen sie manchmal kopfunter an den Ästen und halten sich nur mit den Hinterbeinen fest.

Die Paarung erfolgt zwischen Mai und Juli. Nach einer rund 100-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im September und Oktober den Nachwuchs zur Welt, meist Zwillinge oder Drillinge. Zur Geburt errichtet das Weibchen ein Blätternest, in dem die Jungen ihre ersten Lebenswochen verbringen, mit rund 70 Tagen bewegen sie sich selbstständig fort.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Rote Kattas sind Pflanzenfresser (Fruchtfresser, Nektarfresser). Bis zu 75 % ihrer Ernährung besteht aus Früchten. Sie verzehren auch Pollen, Nektar, Samen, Blätter und Blüten.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Rote Maki haben ein polygynes Paarungssystem, bei dem sich die Männchen im Allgemeinen mit den Weibchen ihrer Gruppe paaren. Gelegentlich kommen auch Männchen von außerhalb in das Verbreitungsgebiet einer Gruppe, um sich mit empfänglichen Weibchen zu paaren. Die Fortpflanzung findet während der Trockenzeit im Mai-Juli statt. Nach einer für einen Primaten dieser Körpergröße sehr kurzen Tragezeit (90 - 103 Tage) werden bis zu 6 Junge geboren. Die Jungtiere werden in Nestern oder an abgelegenen Orten in speziellen Gebieten, den sogenannten Parkings, aufgezogen. Diese Parkings befinden sich im Kern des Verbreitungsgebiets der Gruppe. Die Gruppenmitglieder kümmern sich gemeinsam um die Jungen, während die Mütter weit im Wald leben. Im Alter von 3 bis 7 Wochen beginnen die Säuglinge, sich aus dem Nest zu wagen. Die Entwöhnung erfolgt im Alter von 4 Monaten. Das Alter der Geschlechtsreife liegt bei den Männchen bei 1 - 2 Jahren und bei den Weibchen bei 2 - 3 Jahren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Rote Varis zählen zu den bedrohten Arten. Die Hauptgefahr stellt die Zerstörung ihres Lebensraumes dar, hinzu kommt die Bejagung wegen ihres Fleisches. Mit der Errichtung des Nationalpark Masoala 1997 ist zumindest ein Teil ihres Verbreitungsgebietes geschützt worden. Die IUCN listet die Art als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered). Das fragile und vielfältige Ökosystem des Nationalpark Masoala mit seinen seltenen Pflanzenfamilien ist in der Masoala-Halle im Zürcher Zoo zu besichtigen. In Tschechien widmet sich unter anderem der Pilsener Zoo der artgerechten Haltung und Zucht der roten Varis und anderer Mitglieder aus der Familie der Echten Makis.

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In Deutschland wird die Art in 16 Zoos gepflegt.Im Tierpark Berlin gibt es eine begehbare Anlage – den Variwald – wo die Tiere Kontakt mit den Besuchern aufnehmen und sich streicheln lassen.

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Populationszahl

Nach Angaben des Woodland Park Zoo beläuft sich die Gesamtpopulation der Roten Maki in freier Wildbahn auf 1.000 bis 10.000 Individuen. Der Bestand dieser Art ist jedoch heute abnehmend und das Tier wird auf der Roten Liste der IUCN als "Critically Endangered" (CR) eingestuft.

Ökologische Nische

Die Hauptaufgabe dieser Tiere im lokalen Ökosystem ist die Bestäubung verschiedener Laubbäume. Die Roten Maki haben lange Schnauzen, die denen der Füchse ähneln. Wenn sie den Nektar von tiefen, röhrenförmigen Blüten fressen, wird ihre Schnauze mit Pollen bedeckt, den sie zu anderen Blüten tragen, die sie verzehren.

Lustige Fakten für Kinder

  • Wie alle prosimischen Arten benutzen diese Kattas bei der Fellpflege nur ihre Zähne, da sie nicht über eine umfassende Koordination der Finger verfügen.
  • Die zweite Zehe an jedem Hinterfuß hat eine spezielle Kralle, die dem Tier hilft, sein langes und flauschiges Fell zu bürsten.
  • Neben einem gut entwickelten Geruchs-, Seh- und Gehörsinn sind diese Lemuren in der Lage, Gruppenmitglieder anhand von Duftdrüsen zu identifizieren, die sich auf ihrem Hinterteil befinden.
  • Wenn sie sich bedroht fühlen, stoßen Rote Maki Alarmrufe aus, die von ihren Artgenossen, den Schwarzweißer Maki, gehört und erkannt werden. Diese beiden Tiere erkennen die Warnsignale des jeweils anderen, was ihnen hilft, Bedrohungen zu vermeiden.
  • Diese beiden oben erwähnten Unterarten kreuzen sich gelegentlich und bringen Nachkommen mit schwarzer, weißer und roter Färbung hervor.
  • Aufgrund der Angewohnheit, ihre Beine zum Sonnenbaden auszustrecken, galten die Roten Kampfläufer bei den frühen Ureinwohnern der Region als heilige Tiere, die die Sonne verehrten. Dank dieses Irrglaubens wurden diese Tiere jahrhundertelang nicht gejagt.
  • Der dicke und stark behaarte Schwanz dieses Tieres ist multifunktional. Wenn er sich bedroht fühlt, gibt der Katta mit seinem Schwanz optische Signale ab. Wenn er zwischen Bäumen springt, benutzt er seinen Schwanz als Stütze, um das Gleichgewicht zu halten.

Coloring Pages

Referenzen

1. Roter Vari artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Vari
2. Roter Vari auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22920/0

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