Goldhaubengärtner

Goldhaubengärtner

Gelbhaubengärtner

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Amblyornis macgregoriae
Länge
26
10
cminch
cm inch 

Der Goldhaubengärtner (Amblyornis macgregoriae) oder Gelbhaubengärtner ist eine Art aus der Familie der Laubenvögel (Ptilonorhynchidae) und ist ein Vertreter der Avifauna Neuguineas. Im Vergleich zu den in Australien vorkommenden Chlamydera-Arten oder dem Seidenlaubenvogel ist diese zur Gattung Amblyornis gehörende Art auf Grund des schlechter zugänglichen Verbreitungsgebiets vergleichsweise wenig erforscht.

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Der Goldhaubengärtner ist mit einer Körperlänge von bis zu 26 Zentimeter einer der kleineren Vertreter in der Familie der Laubenvögel und entspricht etwa der Größe einer Drossel. Er zählt zu den Arten zu deren Balzverhalten der Bau einer Laube durch das Männchen gehört. Es werden mehrere Unterarten für diese Art unterschieden. Der Goldhaubengärtner wurde erstmals 1890 vom britischen Ornithologen Charles Walter De Vis beschrieben. Sein Artepitheton macgregoriae trägt er zu Ehren von Sir William MacGregor, dem ersten Gouverneur der Kolonie Britisch-Neuguinea.

Goldhaubengärtner sind sehr langlebig und brauchen mehrere Jahre, bis sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben. Auf Grund der Intelligenzleistung, die sie beim Bau ihrer Lauben zeigen, werden sie zu den intelligentesten unter den Vögeln gezählt. Ihre Bestandssituation wird laut IUCN als ungefährdet (least concern) eingestuft.

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Aussehen

Der Goldhaubengärtner erreicht eine Körperlänge von bis zu 26 Zentimeter, wovon bei der Nominatform 7,8 bis 9,2 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Die Schnabellänge beträgt 2,7 bis 3 Zentimeter. Sie erreichen ein Körpergewicht zwischen 100 und 145 Gramm.

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Bei dem Männchen ist die Körperoberseite ein dunkles olivfarben. Gesicht und Hals sind etwas heller, der Scheitel ist leicht orangerot überwaschen. Der Mantel und das Schwanzgefieder ist etwas dunkler als die übrige Körperoberseite. Am hinteren Scheitel und am oberen Nacken sind einige Federn verlängert und haben eine metallisch glänzende orange Farbe. Bei bestimmten Lichteinfall bilden sich auf diesen Federn weiße Glanzlichter.

Die Körperunterseite ist dunkel ockerfarben, dabei sind die Brustseiten und die Flanken etwas dunkler, das Kinn und die Kehle etwas heller. Die Iris ist dunkelbraun, der Schnabel ist schwärzlich mit einer blauen Schnabelbasis. Die Beine und Füße sind dunkelgrau.

Das Weibchen ähnelt dem Männchen, ihm fehlt allerdings die orangerote Federhaube. Auf Mantel, Scheitel und Rumpf sowie im Nacken schimmert das Gefieder leicht orange. Noch nicht geschlechtsreife Männchen ähneln dem Weibchen, sie zeigen im Nacken jedoch erste Anzeichen der sich bildenden Federhaube. Männliche Jungvögel sind im Vergleich zu den Weibchen ein wenig bräunlicher.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Goldhaubengärtner ist ein scheuer Vogel, obwohl er in seinem Verbreitungsgebiet recht häufig vorkommt. Es gibt sieben Unterarten, die in Westneuguinea westlich des Weylandgebirges sowie in Papua-Neuguinea im Adelbert-Gebirge, der Huon-Halbinsel sowie dem Mount Bosavi in einer Höhe von 1600 bis 3300 m NN beheimatet sind. Nicht besiedelt wird dagegen der Vogelkop, die Halbinsel im Westen Neuguineas.

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Folgende Unterarten werden unterschieden:

  • A. m. macgregoriae - De Vis, 1890 – Südosten Neuguineas
  • A. m. mayri - E. J. O. Hartert, 1930 - Westen und Zentralgebiet von Neuguineas. Zum Verbreitungsgebiet gehört unter anderem das Weylandgebirge und der Westen des Hindenburggebirges.
  • A. m. lecroyae - C. B. Frith & D. W. Frith, 1997 - Verbreitungsgebiet ist das Bergmassiv des Mount Bosavi
  • A. m. kombok - Schodde & McKean, 1973 – Osten Neuguineas, zum Verbreitungsgebiet gehört unter anderem das Kraetkegebirge und das Bismarckgebirge
  • A. m. amati - T. K. Pratt, 1982 – Adelbert-Gebirge im Nordosten von Neuguinea
  • A. m. germana - Rothschild, 1910 – Gebirge der Huon-Halbinsel im Nordosten von Neuguinea.
  • A. m. nubicola - Schodde & McKean, 1973 – äußerster Südosten von Neuguinea. Zum Verbreitungsgebiet gehört unter anderem das Owen-Stanley-Gebirge.

Der Lebensraum des Goldhaubengärtners sind Bergwälder. Er kommt nur in Primärwald vor. Das Verbreitungsgebiet des Goldhaubengärtners überlappt sich teilweise mit dem des Rothaubengärtners, der in niedrigeren Höhenlagen vorkommt. Clifford und Dawn Frith halten es für möglich, dass der Rothaubengärtner durch den verbreiteteren Goldhaubengärtner – der mit einer Körperlänge von bis zu 26 Zentimeter geringfügig größer ist – in niedrigere Höhenlagen verdrängt wurde. Die komplexer gebaute Laube ist aus ihrer Sicht möglicherweise auch ein Resultat einer stärkeren Abgrenzung der beiden Arten voneinander.

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Klimazonen

Fressverhalten und Ernährung

Der Goldhaubengärtner frisst überwiegend Früchte verschiedener Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen. Daneben frisst er Blüten und gelegentlich auch Insekten. Die gefressenen Früchte haben einen Durchmesser von bis zu 2,4 Zentimeter. In einzelnen Untersuchungsgebieten wurden bis zu 130 verschiedene Pflanzenarten festgestellt, die vom Goldhaubengärtner genutzt werden. Früchte werden gewöhnlich sofort an Ort und Stelle gefressen. Laubenbesitzende Männchen dagegen horten auch Früchte, ein Verhalten das auch von Laubenvögeln der Gattung Ailuroedus und vom Säulengärtner bekannt ist.

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Einige Baumarten, die in der Ernährung des Goldhaubengärtners eine besonders große Rolle spielen, stehen am häufigsten auf Hügelkämmen oder im oberen Bereich von Hängen. An diesen Stellen befinden sich auch überwiegend die von den Männchen gebauten Lauben. Männchen, die in der Nähe dieser Bäume ihre Lauben bauen, brauchen sich während der Nahrungssuche nicht zu weit von ihren Lauben zu entfernen und sie sind besser als an anderen Stellen in der Lage, Weibchen anzuziehen.

Goldhaubengärtner suchen alleine oder in kleinen Trupps nach Nahrung. Häufig können in den Baumkronen adulte Männchen gemeinsam mit subadulten Männchen gemeinsam beobachtet werden. Bei den adulten Männchen wurde bislang nicht festgestellt, dass sie ihre Nahrungsquellen gegen andere Vögel verteidigen. Am Mount Besavi wurden von insgesamt 8 gefangenen Goldlaubenvögeln 7 mit Fallen gefangen, die eigentlich für bodenlebende Säugetiere aufgestellt waren. Das weist darauf hin, dass Goldhaubengärtner einen Teil ihrer Nahrungssuche auch am Boden nachgehen.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Männchen des Goldhaubengärtners sind polygyn, das heißt, sie paaren sich mit mehreren Weibchen. Das Weibchen baut alleine das Nest, bebrütet allein das Gelege und zieht allein die Jungvögel auf. Die Männchen werben um die Weibchen mit dem Bau von Lauben, die wie beim Säulengärtner und den anderen Amblyornis-Arten zum Typus „Maibaum“ gehören. Im Vergleich zum Hüttengärtner gehört die Laube des Goldhaubengärtners gemeinsam mit der des Gelbscheitelgärtners zu den vergleichsweise einfachen Konstruktionen.

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Die Standorte der Maibäume werden häufig über mehrere Jahre genutzt. Bei einem Maibaum besteht die Vermutung, dass er mehr als 20 Jahre kontinuierlich besetzt war.

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Referenzen

1. Goldhaubengärtner artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Goldhaubeng%C3%A4rtner
2. Goldhaubengärtner auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22703651/93931188

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