Südafrikanische speikobra
Die Ringhalskobra oder Südafrikanische Speikobra (Hemachatus haemachatus) ist die einzige Art der Gattung Hemachatus aus der Familie der Giftnattern (Elapidae).
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ne
NestflüchterOv
OvoviviparieAls Ovoviviparie auch Lecithotrophe Viviparie, bezeichnet man eine Spezialform der Fortpflanzung, die sowohl Merkmale der Oviparie als auch der Viv...
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PrädatorPrädatoren sind Tiere, die andere Organismen, ihre Beute, töten und fressen. Raubtiere können aktiv nach Beute suchen oder sie verfolgen oder auf s...
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GiftigGift ist eine Art von Gift, insbesondere ein von einem Tier abgesondertes Gift. Es wird durch einen Biss, einen Stich oder eine ähnliche Aktion abg...
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SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitRinghalskobras sind kräftig gebaute Schlangen, die eine Körperlänge von durchschnittlich einem Meter und maximal etwa 150 Zentimetern erreichen. Der Kopf ist kaum vom Rumpf abgesetzt, breit und flach mit einer deutlich zugespitzten, über den Unterkiefer hinausragenden Schnauze. Das Auge ist groß, mit runder Pupille und wird vom dritten und vierten der insgesamt sieben Oberlippenschilde berührt. Es sind acht bis neun, selten nur sieben Unterlippenschilde vorhanden. Die Körperfärbung ist sehr variabel, die Grundfärbung reicht von grau über braun bis schwärzlich mit weißen, schwarzen oder hellbraunen Flecken, gelegentlich fehlt eine Zeichnung. Jungtiere weisen ein unregelmäßiges Muster aus dunklen und gelbbraunen Bändern auf, das in manchen Populationen erhalten bleibt. Die dunkelgraue, dunkelbraune oder schwarze Bauchseite weist im Halsbereich eine oder zwei auffällige, weiße Querbinden auf. Der Rumpf weist 19 Reihen gekielter Schuppen in der Mitte, 116 bis 150 Ventralschilde, 30 bis 47 Subkaudalschilde und einen ungeteilten Analschild auf. Die gekielten Schuppen unterscheiden sie deutlich von den Speikobras aus der Gattung der Echten Kobras (Naja).
Das Verbreitungsgebiet der Ringhalskobra erstreckt sich von Simbabwe bis zur Kapprovinz Südafrikas. Sie besiedeln Höhenlagen von null bis 3.000 Metern.
Ringhalskobras sind tag- und nachtaktiv. Sie halten sich bevorzugt unter Steinen oder in Nagetierbauten auf. Als Beutetiere dienen kleine Säugetiere, Amphibien und Reptilien. Bei Bedrohung fliehen die Tiere oder stellen sich tot, indem sie sich auf den Rücken werfen und die Zunge heraushängen lassen. In die Enge getrieben verteidigen sie sich durch das Verspritzen von Gift, das aus den relativ kurzen Giftzähnen bis zu drei Meter weit gezielt auf die Augen eines Angreifers gespien werden kann und Entzündungen und brennende Schmerzen hervorruft, sowie durch Gewebezerstörung zur Blindheit führen kann. Bisse sind selten, auf Grund der starken neurotoxischen Wirkung des Gifts aber auch für Menschen lebensgefährlich.
Im Spätsommer oder Herbst werden 15 bis 60 etwa 18 Zentimeter lange lebende Junge geboren.
Das Gift der Ringhalskobra ist neurotoxisch und teilweise zytotoxisch und weniger zähflüssig als das anderer afrikanischer Elapiden. Wenn er einem Menschen begegnet, richtet er sein Gift in der Regel auf das Gesicht. Wenn das Gift injiziert wird, verursacht es starke Schmerzen und aufgrund der zytotoxischen Wirkung sogar Nekrosen. Wenn das Gift in die Augen gelangt, verursacht es starke Schmerzen. In Südafrika gibt es ein polyvalentes Antivenom. Ein polyvalentes Antivenom wird derzeit vom Instituto Clodomiro Picado der Universidad de Costa Rica entwickelt.
Ringhalskobras sind Fleischfresser und haben eine abwechslungsreiche Ernährung. Ihre Hauptbeute sind Kröten, aber sie fressen auch kleine Säugetiere, Amphibien und andere Reptilien.
Ringhalskobras sind einzigartig unter den afrikanischen Kobras, da sie ovovivipar sind, d.h. sie bringen lebende Jungtiere zur Welt. Diese Schlangen paaren sich von Juni bis August. Die Weibchen bringen nach einer Tragezeit von etwa 5-6 Monaten 20-35 Junge zur Welt. Die Jungtiere kommen als Nestflüchter (voll entwickelt) zur Welt und messen etwa 16-17 cm in der Länge. Sie sind bei der Geburt völlig unabhängig und erhalten keine elterliche Fürsorge.
Ringhalskobras leiden unter dem Verlust ihres Lebensraums, der durch Wohn- und Gewerbegebiete verursacht wird.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Ringhalskobra. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.