Land

Lesotho

387 Spezies

Das Königreich Lesotho, 1868 bis 1966 Basutoland, ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika.

Geographie

Das Königreich Lesotho liegt zwischen 29 und 30 Grad südlicher Breite sowie zwischen 28 und 30 Grad östlicher Länge. Das Land gehört zu den kleineren Ländern Afrikas (Platz 42 von 54) und hat mit 30.355 km² etwa die Größe Belgiens. Es wird vollständig von einem anderen Staat (Südafrika) umgeben, was ansonsten nur bei San Marino und der Vatikanstadt der Fall ist. Mit seinem einzigen Nachbarland teilt es sich etwa 1106 Kilometer Grenze. Es grenzt im Westen und Norden an die südafrikanische Provinz Freistaat, im Osten an KwaZulu-Natal und im Süden an die Provinz Ostkap.

Der westliche Teil Lesothos liegt auf einem Hochplateau, dem sogenannten Highveld (wegen seiner relativen Lage innerhalb des Landes Lowlands genannt). Es ist das Hauptsiedlungsgebiet des Landes und besteht größtenteils aus Sandstein. Die Lowlands liegen etwa 1400 bis 1700 Meter über dem Meeresspiegel. Die Landschaft ist von Tafelbergen und Flusstälern geprägt. Dort liegt auch die Hauptstadt Maseru.

Die östlichen Hochflächen und Berge (Highlands) liegen hingegen teilweise über 2000 Meter hoch und bestehen aus Basalt, der durch vulkanische Eruptionen vor etwa 170 bis 150 Millionen Jahren entstand. Die Highlands sind durch tiefe Flusstäler und zahlreiche Berge und Bergketten gekennzeichnet. Nahezu sichelförmig, beginnend im Südwesten und endend im Norden, wird das Land von den Drakensbergen (in Lesotho Maloti genannt) durchzogen. Der höchste Berg des Landes und des gesamten südlichen Afrikas ist der Thabana Ntlenyana mit 3482 Metern.

Der tiefste Punkt des Landes liegt am Zusammenfluss des Oranje (in Lesotho Senqu genannt) und des Makhaleng auf etwa 1390 Metern über dem Meeresspiegel. Die Höhenlage Lesothos ist eine einmalige geographische Gegebenheit: Als einziges unabhängiges Land der Erde liegt das gesamte Staatsgebiet über 1000 Meter, wobei zusätzlich etwa 80 % der Fläche über 1800 Metern liegen.

In Lesotho entspringen die beiden bedeutenden südafrikanischen Flüsse Oranje und Caledon. Sie haben wie andere Flüsse Lesothos tiefe Canyons gebildet. An den Abbruchkanten des Basaltgesteins, aus denen die Drakensberge gebildet sind, findet man zahlreiche Wasserfälle, von denen der Maletsunyane-Wasserfall bei Semonkong mit etwa 192 Metern der höchste ununterbrochene Wasserfall im südlichen Afrika ist. Der Boden der Plateaus am Übergang zum Highveld im Westen besteht aus weichem Sandstein. Deshalb und auch wegen Überbesiedelung und Überforderung der Böden – nur etwa elf Prozent der Landesfläche sind landwirtschaftlich nutzbar – leiden diese hier besonders stark unter Bodenerosion.

Die natürlichen Ressourcen des Landes sind Wasser sowie in geringen Maßen auch Diamanten und sonstige Mineralien. Die reichen Wasserreservoirs mit einem geschätzten täglichen Abfluss von 7.280 Millionen Litern sind Ausgangspunkt für großangelegte Projekte zur Energie- und Wasserversorgung. Im Rahmen des Lesotho Highlands Water Project wurde mit dem Bau von mehreren Talsperren begonnen, von denen die Katse-Talsperre die größte ist.

Klima und Vegetation

Durch die Lage auf der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten in Lesotho denen auf der Nordhalbkugel entgegengesetzt. Das Klima ist durch die hohe Lage des gesamten Landes gemäßigt warm. Im Winter, zwischen Juni und August, wird es oft sehr kalt, und in den Höhenlagen im Osten kann Schnee fallen. Tagsüber ist es aber auch im Winter sonnig, während des gesamten Jahres hat das Land im Schnitt etwa 300 Sonnentage.In den Sommermonaten zwischen November und März ist es in Lesotho überwiegend heiß. An etwa 100 Tagen im Jahr, überwiegend im Sommer, gibt es Gewitter. Durch die Höhenlage können die Temperaturen während des Tages sehr stark schwanken (zwischen −15 °C nachts im Winter und bis über 30 °C während des Tages im Sommer). Die durchschnittliche Jahrestemperatur in der Hauptstadt Maseru beträgt 15 °C. In den Hochgebirgslagen der Drakensberge ist ganzjährig Schneefall möglich. Etwa 85 % der jährlichen Niederschläge – im Landesdurchschnitt etwa 600 bis 800 mm – fallen während des Sommers, weshalb die Landschaft in den trockenen Wintermonaten meist ausgedörrt ist.

Flora und Fauna

Im gesamten Land gibt es nur wenige Bäume. Diese beschränken sich hauptsächlich auf Lagen in geschützten Tälern oder Anpflanzungen. Am häufigsten anzutreffende Baumarten sind Eukalyptusbäume, Akazien und in den Dörfern Pfirsichbäume. In den Höhenlagen des Landes kommen in den Flusstälern Weiden vor. Ferner fallen viele Aloearten auf. Die Spiralaloe (Aloe polyphylla, Sesotho: lekhala) ist in Lesotho endemisch. Typisch ist auch der Bergkohlbaum (Cussonia paniculata), der bis zu drei Meter hoch werden kann. Die Wildformen der Cosmea, Zinnie und Tagetes sind recht häufig. Einige Pflanzenarten, wie die beiden letztgenannten, sind von Mittel- und Südamerika ins Land gebracht worden.

Die Fauna ist durch kleinere Tiere geprägt. Größtes wild lebendes Säugetier ist die Rehantilope (Pelea capreolus, Sesotho: letsa), die knapp Rehgröße hat. Auffällig sind Vögel wie Storch, Ibis, Reiher und Geier, darunter der seltene Bartgeier. Ein Weißstorch, der in Rossitten in Ostpreußen beringt worden war, wurde in den 1920er Jahren im heutigen Lesotho gefunden. Zu den kleineren Vögeln gehören Webervögel und der Nektar saugende Malachit-Nektarvogel. Reptilien, darunter einige Schlangenarten, Amphibien und wenige Fische finden sich ebenfalls, sowie zahlreiche Insekten und andere kleine Tiere, ähnlich wie in den benachbarten Ländern. An Haustieren werden vor allem Rinder gehalten, aber auch Pferde, Schafe, Ziegen, Esel, Hühner, Hunde und Katzen.

Um 1830 fand man noch Flusspferde, Zebras, Gnus, Strauße und vereinzelt Löwen im heutigen Lesotho. Der 65 km² große Sehlabathebe-Nationalpark im Südosten des Landes besteht seit 1969. Der Tšehlanyane National Park im Distrikt Butha-Buthe ist ein weiteres Schutzgebiet in Lesotho, ist aber nicht offiziell als Nationalpark anerkannt.

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Das Königreich Lesotho, 1868 bis 1966 Basutoland, ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika.

Geographie

Das Königreich Lesotho liegt zwischen 29 und 30 Grad südlicher Breite sowie zwischen 28 und 30 Grad östlicher Länge. Das Land gehört zu den kleineren Ländern Afrikas (Platz 42 von 54) und hat mit 30.355 km² etwa die Größe Belgiens. Es wird vollständig von einem anderen Staat (Südafrika) umgeben, was ansonsten nur bei San Marino und der Vatikanstadt der Fall ist. Mit seinem einzigen Nachbarland teilt es sich etwa 1106 Kilometer Grenze. Es grenzt im Westen und Norden an die südafrikanische Provinz Freistaat, im Osten an KwaZulu-Natal und im Süden an die Provinz Ostkap.

Der westliche Teil Lesothos liegt auf einem Hochplateau, dem sogenannten Highveld (wegen seiner relativen Lage innerhalb des Landes Lowlands genannt). Es ist das Hauptsiedlungsgebiet des Landes und besteht größtenteils aus Sandstein. Die Lowlands liegen etwa 1400 bis 1700 Meter über dem Meeresspiegel. Die Landschaft ist von Tafelbergen und Flusstälern geprägt. Dort liegt auch die Hauptstadt Maseru.

Die östlichen Hochflächen und Berge (Highlands) liegen hingegen teilweise über 2000 Meter hoch und bestehen aus Basalt, der durch vulkanische Eruptionen vor etwa 170 bis 150 Millionen Jahren entstand. Die Highlands sind durch tiefe Flusstäler und zahlreiche Berge und Bergketten gekennzeichnet. Nahezu sichelförmig, beginnend im Südwesten und endend im Norden, wird das Land von den Drakensbergen (in Lesotho Maloti genannt) durchzogen. Der höchste Berg des Landes und des gesamten südlichen Afrikas ist der Thabana Ntlenyana mit 3482 Metern.

Der tiefste Punkt des Landes liegt am Zusammenfluss des Oranje (in Lesotho Senqu genannt) und des Makhaleng auf etwa 1390 Metern über dem Meeresspiegel. Die Höhenlage Lesothos ist eine einmalige geographische Gegebenheit: Als einziges unabhängiges Land der Erde liegt das gesamte Staatsgebiet über 1000 Meter, wobei zusätzlich etwa 80 % der Fläche über 1800 Metern liegen.

In Lesotho entspringen die beiden bedeutenden südafrikanischen Flüsse Oranje und Caledon. Sie haben wie andere Flüsse Lesothos tiefe Canyons gebildet. An den Abbruchkanten des Basaltgesteins, aus denen die Drakensberge gebildet sind, findet man zahlreiche Wasserfälle, von denen der Maletsunyane-Wasserfall bei Semonkong mit etwa 192 Metern der höchste ununterbrochene Wasserfall im südlichen Afrika ist. Der Boden der Plateaus am Übergang zum Highveld im Westen besteht aus weichem Sandstein. Deshalb und auch wegen Überbesiedelung und Überforderung der Böden – nur etwa elf Prozent der Landesfläche sind landwirtschaftlich nutzbar – leiden diese hier besonders stark unter Bodenerosion.

Die natürlichen Ressourcen des Landes sind Wasser sowie in geringen Maßen auch Diamanten und sonstige Mineralien. Die reichen Wasserreservoirs mit einem geschätzten täglichen Abfluss von 7.280 Millionen Litern sind Ausgangspunkt für großangelegte Projekte zur Energie- und Wasserversorgung. Im Rahmen des Lesotho Highlands Water Project wurde mit dem Bau von mehreren Talsperren begonnen, von denen die Katse-Talsperre die größte ist.

Klima und Vegetation

Durch die Lage auf der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten in Lesotho denen auf der Nordhalbkugel entgegengesetzt. Das Klima ist durch die hohe Lage des gesamten Landes gemäßigt warm. Im Winter, zwischen Juni und August, wird es oft sehr kalt, und in den Höhenlagen im Osten kann Schnee fallen. Tagsüber ist es aber auch im Winter sonnig, während des gesamten Jahres hat das Land im Schnitt etwa 300 Sonnentage.In den Sommermonaten zwischen November und März ist es in Lesotho überwiegend heiß. An etwa 100 Tagen im Jahr, überwiegend im Sommer, gibt es Gewitter. Durch die Höhenlage können die Temperaturen während des Tages sehr stark schwanken (zwischen −15 °C nachts im Winter und bis über 30 °C während des Tages im Sommer). Die durchschnittliche Jahrestemperatur in der Hauptstadt Maseru beträgt 15 °C. In den Hochgebirgslagen der Drakensberge ist ganzjährig Schneefall möglich. Etwa 85 % der jährlichen Niederschläge – im Landesdurchschnitt etwa 600 bis 800 mm – fallen während des Sommers, weshalb die Landschaft in den trockenen Wintermonaten meist ausgedörrt ist.

Flora und Fauna

Im gesamten Land gibt es nur wenige Bäume. Diese beschränken sich hauptsächlich auf Lagen in geschützten Tälern oder Anpflanzungen. Am häufigsten anzutreffende Baumarten sind Eukalyptusbäume, Akazien und in den Dörfern Pfirsichbäume. In den Höhenlagen des Landes kommen in den Flusstälern Weiden vor. Ferner fallen viele Aloearten auf. Die Spiralaloe (Aloe polyphylla, Sesotho: lekhala) ist in Lesotho endemisch. Typisch ist auch der Bergkohlbaum (Cussonia paniculata), der bis zu drei Meter hoch werden kann. Die Wildformen der Cosmea, Zinnie und Tagetes sind recht häufig. Einige Pflanzenarten, wie die beiden letztgenannten, sind von Mittel- und Südamerika ins Land gebracht worden.

Die Fauna ist durch kleinere Tiere geprägt. Größtes wild lebendes Säugetier ist die Rehantilope (Pelea capreolus, Sesotho: letsa), die knapp Rehgröße hat. Auffällig sind Vögel wie Storch, Ibis, Reiher und Geier, darunter der seltene Bartgeier. Ein Weißstorch, der in Rossitten in Ostpreußen beringt worden war, wurde in den 1920er Jahren im heutigen Lesotho gefunden. Zu den kleineren Vögeln gehören Webervögel und der Nektar saugende Malachit-Nektarvogel. Reptilien, darunter einige Schlangenarten, Amphibien und wenige Fische finden sich ebenfalls, sowie zahlreiche Insekten und andere kleine Tiere, ähnlich wie in den benachbarten Ländern. An Haustieren werden vor allem Rinder gehalten, aber auch Pferde, Schafe, Ziegen, Esel, Hühner, Hunde und Katzen.

Um 1830 fand man noch Flusspferde, Zebras, Gnus, Strauße und vereinzelt Löwen im heutigen Lesotho. Der 65 km² große Sehlabathebe-Nationalpark im Südosten des Landes besteht seit 1969. Der Tšehlanyane National Park im Distrikt Butha-Buthe ist ein weiteres Schutzgebiet in Lesotho, ist aber nicht offiziell als Nationalpark anerkannt.

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