Kapwaran
Der Weißkehlwaran (Varanus albigularis), gelegentlich auch Kapwaran genannt, ist eine Art der Schuppenkriechtiere (Squamata) aus der Gattung der Warane (Varanus).
Der Weißkehlwaran erreicht je nach Lokalität eine Maximallänge von 1 bis 1,5 m. Männchen werden etwas größer als Weibchen. Die Kopf-Rumpf-Länge macht etwa 45 % der Gesamtlänge aus. Geschlechtsreife Männchen wiegen 5 bis 8 kg, geschlechtsreife Weibchen 4,5 bis 6,5 kg. In Gefangenschaft können extrem fettleibige Exemplare bis zu 20 kg wiegen. Die Schnauze des Weißkehlwarans ist stumpf und über den Nasenlöchern deutlich verdickt. Die Klauen sind kräftig und gekrümmt. Der Weißkehlwaran ist kräftig gebaut.
Der Kopf ist grau bis braun, die Kehle ist deutlich heller. Ein deutlicher Temporalstreifen beginnt hinter dem Auge und setzt sich bis zur Schulter fort, wo er sich verzweigt. Die Grundfarbe des Rumpfs ist grau bis braun. Der Rumpf und der Schwanz zeigen eine variable, cremefarbene Zeichnung.
Der Weißkehlwaran bewohnt Süd- und Ostafrika. Er bewohnt vor allem trockene Steppen und Savannen. Er fehlt jedoch in Wüsten, ebenso in Wäldern. Die Art ist in folgenden Ländern nachgewiesen (von Norden nach Süden): Sudan, Dschibuti, Äthiopien, Somalia, Demokratische Republik Kongo, Uganda, Ruanda, Burundi, Kenia, Tansania, Angola, Sambia, Malawi, Simbabwe, Mosambik, Namibia, Botswana, Südafrika.
Weißkehlwarane leben als Solitäre in selbst gegrabenen Tunneln oder in von anderen Tieren verlassenen Behausungen. Sie können auch in Baumhöhlen oder Felsspalten Schutz suchen. Weißkehlwarane ernähren sich tagsüber von einer Vielzahl von Beutetieren und sind nicht abgeneigt, gelegentlich die Kadaver von Wirbeltieren zu plündern, sogar von solchen, die so groß sind wie Südliche Grünmeerkatzen; diese werden manchmal vor dem Verzehr durch "Todesrollen" in Stücke gerissen.
Der Weißkehlwaran ist ein aktiver Beutegreifer, der züngelnd nach Nahrung sucht. Wirbellose wie Schnecken, Hundertfüßer, Grashüpfer, Käfer und Grillen machen den Großteil der Nahrung aus. Daneben greifen Weißkehlwarane auch kleine bis mittelgroße Schlangen inklusive Kobras (z. B. Naja nigricollis) an. Der Weißkehlwaran erbeutet auch Eier und Küken von boden- und baumbrütenden Vögeln. Kleine Säuger machen offenbar nur einen unwesentlichen Anteil der Nahrung aus.
Beide Geschlechter werden mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 50 cm geschlechtsreif, wahrscheinlich nach etwa 4 bis 5 Jahren. Im südwestlichen Afrika fällt die Paarungszeit in den frühen Frühling (August & September), also 3 Monate bevor der Regen einsetzt. Männchen sind zu dieser Zeit besonders aktiv und legen große Strecken auf der Suche nach Weibchen zurück. Sie folgen bestimmten Pheromonen der paarungsbereiten Weibchen. Die Paarung erfolgt nach 1 bis 2 Tagen, nachdem das Weibchen gefunden wurde. Männchen sind polygam. Etwa 35 Tage nach der Paarung erfolgt die Eiablage. Die Gelege können bis zu 50 Eier umfassen. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa 135 Tagen. Der Schlupf fällt also in den Höhepunkt der Regenzeit, wenn die meiste Nahrung vorhanden ist.
Diese großen Echsen leiden unter der Zerstörung ihres Lebensraums und unter der Jagd auf ihre Haut und ihr Fleisch und werden von den Einheimischen häufig in der traditionellen Medizin verwendet.
Derzeit ist der Weißkehlwaran nicht in der Roten Liste der IUCN aufgeführt und sein Erhaltungszustand wurde nicht bewertet.