Perlziesel
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Spermophilus suslicus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
1-6 years
Gewicht
280
10
goz
g oz 
Länge
25
10
cminch
cm inch 

Der oder das Perlziesel (Spermophilus suslicus) ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Ziesel (Spermophilus). Er kommt in Teilen Ost- und Südosteuropas vom Osten Polens über die Ukraine bis Russland vor und wurde 1770 von Johann Anton Güldenstädt erstmals wissenschaftlich beschrieben.

Ta

Tagaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Körnerfresser

Te

Terrestrisch

Ne

Nesthocker

Be

Behausung

Gr

Grabend

Po

Polygynie

So

Sozial

Ko

Kolonie

Ke

Keine Tierwanderung

Wi

Winterschlaf

S

beginnt mit

Aussehen

Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 18 bis 26 Zentimetern und einer Schwanzlänge von ungefähr 3,6 bis 5,7 Zentimetern bei einem Gewicht von 180 bis 220 Gramm ist diese Art etwas kleiner als der Europäische Ziesel. Der Rücken ist hellgrau bis dunkel- oder kastanienbraun und mit deutlichen, hellsandfarbenen bis weißen und breiten Flecken bedeckt, die regional allerdings auch unaufääliger sein können. Der Brustbereich und die Kehle sind zimtfarben bis ockerfarben, der Bauch ist etwas heller gefärbt. Der Kopf ist mit kleinen, hellen Flecken gezeichnet, um die Augen befindet sich ein heller Augenring und unterhalb der Augen beiderseits ein kastanienbrauner Fleck. Der Schwanz ist kürzer und nicht so stark behaart wie der des Europäischen Ziesels. Er ist gräulich braun bis schwarz am Schwanzansatz, manchmal auch mit rötlicher Einwaschung, und besitzt eine hellere Unterseite. Die Schwanzspitze ist weiß oder strohgelb gefrostet.

Mehr anzeigen

Die Art besitzt wie alle Arten der Gattung im Oberkiefer pro Hälfte einen zu einem Nagezahn ausgebildeten Schneidezahn (Incisivus), dem eine Zahnlücke (Diastema) folgt. Hierauf folgen zwei Prämolare und drei Molare. Im Unterkiefer besitzen die Tiere dagegen nur einen Prämolar. Insgesamt verfügen die Tiere damit über ein Gebiss aus 22 Zähnen.

Weniger anzeigen

Video

Verteilung

Erdkunde

Der Perlziesel ist in Teilen Ost- und Südosteuropas vom Osten Polens über die Ukraine bis Russland und nach Süden bis Moldawien beheimatet, das Verbreitungsgebiet reicht im Norden bis zum Oka und im Westen bis zur Wolga. In Belarus existiert eine isolierte Population der Tiere. In Polen kommt die Art nur am westlichen Rand ihres Verbreitungsgebietes in einem Reliktvorkommen im äußersten Osten des Landes in der Region um Zamość zwischen dem Wieprz und dem Bug. Die Höhenverbreitung dieser Flachlandart reicht bis maximal 500 Meter.

Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Tiere bevorzugen offene Graslandschaften und besiedeln vor allem Steppen und Wiesen des Flachlands, kommen jedoch auch auf Weiden, Brachen und im Bereich von Getreidefeldern vor.

Mehr anzeigen

Der Perlziesel ist tagaktiv und ernährt sich vorwiegend herbivor von Samen der Gräser und auch Getreide, manchmal erbeuten sie auch Insekten und sogar kleine Wirbeltiere. Nur sehr selten lagern sie die Nahrungsreserven in ihrem Bau, der aus weit verzweigten Gängen besteht. Daneben graben die Tiere kurz und flache Fluchttunnel. Die Tiere sind territorial und bilden geschlechtsspezifisch Reviere, die allerdings teilweise von mehreren Individuen genutzt werden. Die Territorien haben eine Größe von 0,013 bis 0,055 Hektar. Die Reviere der Männchen sind dabei größer als die der Weibchen und überlappen entsprechend mit mehreren von diesen, vor allem im Frühjahr zur Fortpflanzungszeit oder dann, wenn die Weibchen im Bau ihre Jungen aufziehen. Das Fortpflanzungsverhalten ist bedingt monogam und wird polygam, wenn mehrere Weibchen ihre Territorien zusammenlegen und gemeinsam nutzen.

Die Tiere halten einen Winterschlaf, der vom September oder August bis zum Februar oder März des Folgejahres reicht. Die jährlich nur einmal stattfindende Fortpflanzungszeit beginnt direkt nach dem Winterschlaf im Frühjahr, wobei die Tiere ein aggressives Territorialverhalten aufzeigen. Nach einer Tragzeit von 22 bis 27 Tagen gebären die Weibchen im Bau einen Wurf von drei bis acht Jungtieren. Die Jungtiere verlassen den Bau im Juni bis Juli. Vor allem die Männchen entfernen sich danach weit von ihrem Geburtsbau.

Die Mortalität während des Winterschlafes variiert abhängig von den Temperaturen und der Schneedicke, sie kann im Extrem bis 70 % der Tiere betragen. Mehr als die Hälfte der Jungtiere sterben innerhalb ihres ersten Lebensjahres, dabei sterben später geborene Tiere signifikant häufiger im Winter. Auch der Infantizid durch ausgewachsene Tiere kommt vor. Erwachsene Tiere überleben den Winter besser und können bis zu sechs Jahre alt werden. Regional kann es aufgrund der isolierten Populationen zu hohen Inzuchtraten kommen. Zu den Fressfeinden des Perlziesels gehören vor allem Marder, Füchse und Greifvögel. Die Perlziesel geben bei Gefahr Alarmrufe ab, die sehr variabel sein können und in der Regel aus hohen und lauten Pfiffen und Rufen bestehen. Dabei unterscheiden sich die Rufe der Jungtiere kaum von denen der ausgewachsenen Tiere.

Regional kann es zu einer Hybridisierung der Art mit dem Kleinziesel (Spermophilus pygmaeus) oder dem Europäischen Ziesel (Spermophilus citellus) sowie am äußersten Osten des Verbreitungsgebietes mit dem Rotgelben Ziesel (Spermophilus major) kommen.

Weniger anzeigen

Fressverhalten und Ernährung

Perlziesel sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Gräsern und Getreide, obwohl sie auch kleine Wirbeltiere und Gliederfüßer fressen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Perlziesel sind polygyn, was bedeutet, dass sich die Männchen während der Brutzeit mit mehreren Weibchen paaren. Sie brüten zwischen April und Mai. Die Trächtigkeit dauert etwa 23-26 Tage. Danach werden vier bis acht Jungtiere geboren. Die Jungtiere verbringen in der Regel einen Monat in der Behausung, bis sie bereit sind zu schlüpfen. Sowohl Männchen als auch Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 1 Jahr.

POPULATION

Populationsgefährdung

Perlziesel sind durch den Verlust und die Fragmentierung ihres Lebensraums bedroht. Zu den Ursachen für den Lebensraumverlust gehören die Ausdehnung der Land- und Forstwirtschaft, die Verringerung der Weidehaltung, die Entwicklung und das Wachstum der Städte sowie die industrielle Entwicklung. Außerdem werden diese Tiere in einigen Gebieten als landwirtschaftliche Schädlinge gejagt.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtgröße der Population des Eurasischen Eichhörnchens unbekannt. Allerdings wird die Population der Art in Polen auf etwa 20.000 Individuen geschätzt. Derzeit wird das Perlziesel auf der Roten Liste der IUCN als Potentiell gefährdet (NT) eingestuft und sein Bestand ist abnehmend.

Ökologische Nische

Durch ihre Angewohnheit, Behausungen zu graben, tragen Perlziesel zur Durchlüftung des Bodens bei und schaffen auch Unterschlupf für andere Tiere.

Referenzen

1. Perlziesel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Perlziesel
2. Perlziesel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/20492/9208074

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen