Weißbauch-Zaunkönig
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Uropsila leucogastra

Der Weißbauch-Zaunkönig (Uropsila leucogastra) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Mexiko, Guatemala, Belize und Honduras verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Weißbauch-Zaunkönigs erfolgte 1837 durch John Gould unter dem wissenschaftlichen Namen Troglodytes leucogastra. Das Typusexemplar stammte aus dem Bundesstaat Tamaulipas. Erst 1873 führten Philip Lutley Sclater und Osbert Salvin die für die Wissenschaft neue Gattung Uropsila ein. Dieser Name leitet sich von »oura ουρα« für »Schwanz« und »psilos ψιλος« für »schlank« ab. Der Artname »leucogastra« ist ein griechisches Wortgebilde aus »leukos λευκος« für »weiß« und »gastēr, gastros γαστηρ, γαστρος« für »Bauch«. »Pacifica« bezieht sich auf den Pazifischen Ozean. »Centralis« leitet sich vom lateinischen »centrale, centrum« von »zentral, in der Mitte, Mittelpunkt, Zentrum« ab., »restricta« von »restrictus, restringere« für »beschränkt, begrenzen« ab. »Brachyura« ist ein griechisches Wortgebilde aus »brachus βραχυς« für »kurz« und »-ouros, oura -ουρος, ουρα« für »-schwänzig, Schwanz«. »Hawkinsi« ist Roland Walter Hawkins (1920–2001) gewidmet. »Musica« hat seinen Ursprung in »musicus« für »melodisch, Musiker« bzw. »mousikos, mousikē μουσικος, μουσικη« für »harmonisch, Musik«. »Australis« steht für »südlich« von »auster, austri« für »Süden«.

Aussehen

Der Weißbauch-Zaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 9,5 bis 10 cm bei einem Gewicht der Männchen von 9,8 bis 10,5 g und der Weibchen von 8,0 bis 9,1 g. Die Zügel sind gelbbraun grau, der Hinteraugstreif grauweiß. Der Bereich hinter dem Auge ist mittelbraun, die grauen Ohrdecken mit braunen Sprenkeln. Der Oberkopf und die Oberseite sind mittelbraun und werden am Bürzel eher rotbraun. Die Hand- und Armschwingen sind mittelbraun mit unklaren dunkleren Strichen an den Außenfahnen. Die Steuerfedern sind mittelbraun mit vielen feinen schwarzen Binden. Die Kehle, die Brust und der Oberbauch sind grau, die Flanken, die Oberschenkel und der Steiß sind gelbbraun. Die Augen sind braun, der Schnabel schwärzlich grau und etwas heller an der Basis. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere ähneln ausgewachsenen Exemplaren, haben einen weniger deutlichen Hinteraugstreif und die Markierungen an den Ohrdecken sind zerstreuter.

Verteilung

Erdkunde

Der Weißbauch-Zaunkönig bevorzugt Waldungen verschiedener Art, inklusive der halbtrockenen Wälder Westmexikos und der deutlich feuchteren Regenwälder von Yucatán. Oft sieht man ihn im Dickicht der wildem Ananas der Art Bromelia pinguin. Er bewegt sich in Höhenlagen von Meeresspiegel bis 500 Metern.

Weißbauch-Zaunkönig Lebensraum-Karte
Weißbauch-Zaunkönig Lebensraum-Karte
Weißbauch-Zaunkönig
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Fressverhalten und Ernährung

Der Weißbauch-Zaunkönig ernährt sich von Insekten und Spinnen. Er wurde auch schon dabei beobachtet, wie er sich Beute aus einem Spinnennetz stiehlt. Sein Futter sucht er von den unteren bodennahen bis in die relativ hohen Straten. Im Bromeliendickicht holt er sich Beute von den Blattrosetten. In den südlichen Verbreitungsgebieten, in denen Ameisenarmeen unterwegs sind, mischt er sich gerne unter andere gemischten Gruppen und folgt ihren Schwärmen.

Paarungsgewohnheiten

Die Brutsaison des Weißbauch-Zaunkönigs dauert vom späten März bis in den Juni. Im Augenblick ist noch nicht erforscht, ob es mehrere Bruten pro Jahr gibt. Das Nest hat eine eigenartige Form, ähnlich einer Retorte, wobei der Kolben, der als Eierkammer dient, ca. 12,5 × 20 cm ist. Der abwärtsgebogene Eingang ist ca. 5 cm lang. Dieses wird schön aus feinem Gras gewoben und an der Außenseite mit Farnen, Spinneneierkammern, Moos und ähnlichem Material verziert. Etwas weniger robuste Nester werden vermutlich zum Ausruhen gebaut. Dieses platziert er in drei bis vier Meter über dem Boden, gelegentlich auch in 1,5 oder gar 15 Meter Höhe. Meist ist dies im geschützten Bromeliendickicht oder in Acacia die von symbiotischen Ameisen der Gattung Pseudomyrmex beschützt werden. So wurden in einer Studie in Guatemala 55 von 59 Nestern mit solch einer symbiotischen Beziehung entdeckt. Normalerweise besteht ein Gelege aus vier Eiern, die glatt, hell blau sind. Die Bebrütung erfolgt durch beide Geschlechter, ebenso die Fütterung der Nestlinge. Zur Brutdauer und der Zeit bis die Nestlinge flügge werden liegen bisher keine Daten vor.

Referenzen

1. Weißbauch-Zaunkönig artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fbauch-Zaunk%C3%B6nig
2. Weißbauch-Zaunkönig auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22711518/132098746
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/702557

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