Flaggensylphe

Flaggensylphe

Grünscheitel-flaggensylphe

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ocreatus underwoodii

Die Flaggensylphe (Ocreatus underwoodii) oder Grünscheitel-Flaggensylphe ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae).Sie ist die einzige Art der damit monotypischen Gattung der Flaggensylphen (Ocreatus) und lebt in den Anden von Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien.

Herkunft der Tiernamen

René Primevère Lesson erhielt von Thomas Richard Underwood (1772–1836) im Auftrag von Charles Stokes (1783–1853) eine Zeichnung des Kolibris zugesandt und beschrieb die Art unter dem Namen Ornismya underwoodii. Später wurde sie der Gattung Ocreatus zugeordnet. Dieser Name ist lateinischen Ursprungs und bedeutet »mit Beinschienen bekleidet«. »Polystictus« ist aus den griechischen Worten »polys ἕτερος« für »viele« und »stiktos, stigmē στικτός, στιγμή« für »gefleckt, fleckig, Flecken« zusammengesetzt. »Melanantherus« ist ein griechisches Wortgebilde aus »mélas μέλας« für »schwarz« und »antherōn ανθερων« für »Kinn«. »Peruanus« bezieht sich auf das Land Peru. »Incommodus« ist das lateinische Wort für »unangenehm, unbequem«. »Discifer« setzt sich aus den lateinischen Worten »discus« für »Diskus, Scheibe« und »ferre« für »tragen« zusammen. »Annae« ist Anna Branicka, der Frau von Baron Xavier Branicki gewidmet. »Addae« ist zu Ehren von Adeline (Adda) Driver Wilson (geb. Stevens) (1819–1891), der Frau von William Savory Wilson (1803–1870) vergeben worden.

Aussehen

Die Flaggensylphe hat ein grün schimmerndes Federkleid, das beim Männchen, mit Ausnahme der auffälligen weißen Hosen an den Beinen, fast einheitlich den gesamten Körper bedeckt. Die Art zeigt einen deutlichen Sexualdimorphismus. Bei den Weibchen ist die Unterseite cremefarben bis weißlich grüngefleckt, bei der Unterart O. u. melanantherus weiß mit einigen grünen Flecken an den Seiten der Brust. Der vordere Oberkopf der Weibchen zeigt eine kupferfarbene Tönung, hinter dem Auge tragen sie einen weißen Fleck.

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Die zentralen Schwanzfedern der Männchen sind grün, der Rest blauschwarz. Das äußere Paar ist stark verlängert mit langem, blankem Schaft und an der Spitze flaggenartig verbreitert. Bei O. u. peruanus sind die verbreiterten Enden der langen, äußeren Steuerfedern eher länglich, bei O. u. annae rundlich und oft überkreuzt. Beim Weibchen ist der Schwanz dunkelgrün mit dunklerem terminalem Band und tief gegabelt. Die Unterschwanzdecken der Weibchen sind in der Regel gelbbraun.

Flaggensylphen sind kleine, schlanke Kolibris. Die Männchen erreichen, inklusive Schwanzfedern, eine Körperlänge von etwa 13 cm, die Weibchen etwa 8 cm. Das Gewicht beträgt 3 g. Der Schnabel ist gerade und mit 13 mm sehr kurz.

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Verteilung

Erdkunde

Die Unterarten der Flaggensylphe werden wie folgt gefunden:

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  • O. u. polystictus, die venezolanische Küstenkette zwischen den Bundesstaaten Carabobo und Miranda
  • O. u. discifer, nordwestliches Venezuela und das angrenzende nördliche Kolumbien
  • O. u. underwoodii, die östlichen Anden Kolumbiens
  • O. u. incommodus, Kolumbiens zentrale und westliche Anden
  • O. u. melanantherus, der Anden-Pazifikhang vom kolumbianischen Departement Nariño bis zum südwestlichen Ecuador

Die Flaggensylphe bewohnt die gemäßigten und subtropischen Anden. Er bevorzugt die Ränder von feuchten bis nassen Wäldern, kommt aber auch im Waldinneren und in offeneren Sekundärwäldern vor. Er ist in Höhenlagen zwischen 1.600 und 2.200 m (5.200 und 7.200 ft) am häufigsten anzutreffen, kommt aber auch in einer Höhe von 600 m (2.000 ft) und 4.000 m (13.000 ft) vor.

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Flaggensylphe Lebensraum-Karte
Flaggensylphe Lebensraum-Karte
Flaggensylphe
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die Flaggensylphe lebt in Gebirgswäldern und Waldrändern in Höhen von 850 m bis 3100 m. Ihr Flug ist pendelnd und erinnert an den Flug einer Biene. Auf den ersten Blick könnte man sie für ein großes Insekt halten. Ihre Nahrung nimmt sie schwebend oder gelegentlich an der Blüte festhaltend auf. Man findet sie einzeln im Unterwuchs oder in Gruppen in den Kronen blühender Bäume. Unter anderem sucht sie zum Nahrungserwerb Bäume der Gattung Inga und Calliandra sowie andere Hülsenfrüchtler, Rötegewächse und Bromeliengewächse auf.

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Flaggensylphe sucht typischerweise zwischen 6 und 18 m (20 und 60 ft) über dem Boden nach Nahrung. Er nimmt Nektar von einer Vielzahl von Pflanzen wie den Gattungen Palicourea, Clusia, Inga und Cavendishia. Oft fressen mehrere Vögel dicht beieinander. Zusätzlich zur Nektarfütterung erbeutet er kleine Insekten, indem er sie von einer Sitzstange aus anlockt.

POPULATION

Referenzen

1. Flaggensylphe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Flaggensylphe
2. Flaggensylphe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22687968/93177284
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/616387

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