Der Philippinenhirsch (Cervus mariannus, Syn.: Rusa marianna) ist eine Säugetierart aus der Familie der Hirsche (Cervidae).
Dieser Hirsch ist mit einer Kopfrumpflänge von 100 bis 151 Zentimetern, eine Schulterhöhe von 55 bis 70 Zentimetern und einem Gewicht von 40 bis 60 Kilogramm einer der kleinsten der Echten Hirsche. Sein Fell ist zumeist dunkelbraun gefärbt, wobei die Unterseite und die Beine etwas heller sind, nur die Unterseite des kurzen (rund 8 bis 12 Zentimeter langen) Schwanzes ist weiß. Einige Tiere, darunter eine auf Mindanao lebende Gruppe, haben hingegen ein gelbgraues Fell. Das Geweih, das wie bei fast allen Hirschen nur die Männchen tragen, ist verhältnismäßig klein.
Philippinenhirsche sind auf den Philippinen beheimatet, sie leben auf den Inseln Luzon, Mindoro, Mindanao und Basilan. Von den Spaniern wurden sie auf mehreren westpazifischen Inselgruppen eingeführt – das Artepitheton mariannus leitet sich davon ab, dass die Art anhand von Tieren, die auf den Nördlichen Marianen lebten, erstbeschrieben wurde. Die Bestände auf diesen Inseln sind heute zumeist erloschen, lediglich auf Pohnpei gibt es nach einigen Autoren noch eine kleine Population.
Sie bewohnen verschiedene Habitate von offenem Buschland über tropische Regenwälder bis zu Gebirgswäldern bis in 2900 Metern Seehöhe.
Über die Lebensweise ist wenig bekannt. Philippinenhirsche sind scheue, nachtaktive Tiere, die einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen leben. Die Nahrung besteht aus Gräsern und Kräutern.
Philippinenhirsche sind Pflanzenfresser. Ihre Ernährung umfasst Gräser, Blätter, Fallobst und Beeren.
Philippinenhirsche brüten normalerweise zwischen September und Januar. Nach der Trächtigkeit, die etwa 6 Monate dauert, bringen die Weibchen ein einzelnes Kitz mit hellen Flecken zur Welt, die nach einigen Wochen verschwinden. Die Jungtiere werden in der Regel im Alter von 6 Monaten entwöhnt und sind ab einem Alter von 18 Monaten geschlechtsreif.
Die Bejagung und die Zerstörung des Lebensraumes stellen die Hauptbedrohung für die Philippinenhirsche dar. In abgelegenen Regionen sind sie noch häufig, generell gehen aber die Bestände zurück. Von der IUCN wird die Art als „gefährdet“ (vulnerable) eingestuft.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen geben keine Auskunft über die Größe der Gesamtpopulation des Philippinenhirsches. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Gefährdet (VU) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.