Rubinkolibri
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Clytolaema rubricauda

Der Rubinkolibri oder Brasilien-Rubinkolibri (Clytolaema rubricauda) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Er ist die einzige Art der Gattung Clytolaema und lebt endemisch in Brasilien. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt. Der Rubinkolibri ist nicht mit dem nordamerikanischen Rubinkehlkolibri identisch.

Herkunft der Tiernamen

Pieter Boddaert beschrieb den Kolibri unter dem Namen Trochilus rubricauda. Einen Fundort nannte er nicht. Es war John Gould, der ihn in der Lieferung 6 seiner Kolibritafeln 1853 in die neue Gattung Clytolaema einordnete. Dieser Name ist griechischen Ursprungs und leitet sich von »klutos, κλυτος« für »glorreich, prächtig« und »laimos, λαιμος« für »Hals, Kehle« ab. Das Artepitheton »rubricauda« ist aus dem lateinischen Worten »ruber, rubra« für »rot« und »cauda, χλωρος« für »Schwanz« abzuleiten.

Aussehen

Der Rubinkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 11,3 cm, wobei die Flügel 7,6 cm, der Schwanz 4,4 cm und der gerade schwarze Schnabel 1,9 cm lang sind. Dabei wiegen die Vögel nur ca. 7 g. Die Kopfseiten, der Nacken und der Vorderrücken, sowie der Bauch des Männchens sind dunkelgrün. Die Stirn und die Brust glitzern stark grasgrün, wobei ein roter Fleck die Kehle ziert. Der Hinterrücken ist goldbronze, die Flügel schwärzlich purpurn. Der rotbraune Schwanz hat bronzegrüne Außensäume an allen Federn. Hinter dem Auge befindet sich ein kleiner weißer Fleck. Die Füße sind dunkelbraun. Gelegentlich kommen melanistische männliche Exemplare vor. Es gibt einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus. So ist die Oberseite des Weibchens grün glänzend. Wie die Männchen haben sie postokular einen kleinen weißen Fleck und schwärzlich-purpurne Flügel. Die Unterseite ist hell rotbraun, die Schwanzfedern bronzegrün, wobei die äußeren Paare der Steuerfedern komplett ockerbraun gefärbt sind. Die folgenden Steuerfedern sind ockerfarben mit bronzefarbenen Enden und Außensäumen, sowie einer blassen Endspitze. Schnabel und Beine sind wie beim Männchen gefärbt. Insgesamt sind die Weibchen etwas kleiner.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den Südosten Brasiliens. Hier findet man sie vom Bundesstaat Goiás über Minas Gerais bis nach Rio Grande do Sul. Hier halten sich die Vögel gerne in Wäldern mit Araukarien, Gebüsch, Plantagen und Parks auf.

Rubinkolibri Lebensraum-Karte
Rubinkolibri Lebensraum-Karte
Rubinkolibri
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Peter Feinsinger und Robert Knight Colwell haben 1978 fünf verschiedene Rollen für das Zusammenleben von Kolibris definiert. So unterschieden sie zwischen Traplinern an Pflanzen mit hohem Belohnungsgrad, Revierverteidiger, Traplinern an Pflanzen mit geringem Belohnungsgrad, territorialen Parasiten bzw. Eindringlingen und Generalisten. Die männlichen Rubinkolibris werden in die Gruppe der Territorialisten eingeordnet, d. h., sie verteidigen ihr Revier aggressiv gegen Artgenossen und andere Kolibriarten. Gelegentlich plündern sie ein Revier, welches von Weißkehlkolibris (Leucochloris albicollis) (Vieillot, 1818) verteidigt wird. Sind nicht ausreichend Nahrungsressourcen vorhanden, agieren sie auch als Generalisten. Aufgrund ihres hohen Energiebedarfs fliegen sie dann auch weit verstreute Blütenkronen an und nehmen gelegentlich auch Nektar von stiellosen Pflanzen auf. Die Weibchen gelten als Generalisten und sind weniger territorial.

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Zu den Pflanzen, die der Rubinkolibri anfliegt, gehören die zu den Hülsenfrüchtlern gehörende Gattung Inga, die zu den Riemenblumengewächsen gehörende Gattung Psittacanthus, die zu den Gesneriengewächsen gehörende Art Mendoncia coccinea, Passionsblumen und die zu den Pfeilwurzgewächsen gehörende Art Stromanthe sanguinea. Insekten fangen die Vögel im Flug, indem sie, von einem Ast abfliegend, kurze Jagdausflüge machen und auf den gleichen oder einen anderen Ast zurückkehren.

Paarungsgewohnheiten

Ein Ei wiegt ca. 0,74 g bei einer Größe von 16,2 × 10,0 mm. Die Brutzeit ist von November bis März. Die Brutdauer beträgt 15 Tage. Die Jungvögel sind ca. 25 Tage Nesthocker bevor sie das Nest verlassen.

POPULATION

Referenzen

1. Rubinkolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rubinkolibri
2. Rubinkolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22687712/93165369
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/705440

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