Nebelparder
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Neofelis nebulosa
Populationsgrösse
Bnelow 10,000
Lebensdauer
11-17 years
Höchstgeschwindigkeit
64
40
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
11.5-23
25.3-50.6
kglbs
kg lbs 
Höhe
50-55
19.7-21.7
cminch
cm inch 
Länge
68-108
26.8-42.5
cminch
cm inch 

Der Nebelparder (Neofelis nebulosa) ist eine Großkatze des südöstlichen Asiens. Er sieht entfernt einem Leoparden ähnlich, ist aber kleiner und hat größere, nebelhafte Flecken, denen er seinen Namen verdankt.

Na

Nachtaktiv

Te

Temporaler Spezialist

Fl

Fleischfresser

Ba

Baumbewohner

La

Lauf

Pr

Prädator

Ne

Nesthocker

Kl

Kletternd

Te

Terrestrisch

Re

Revier

An

Ansammlung bildend

Vi

Viviparie

Po

Polygynie

So

Solitär

Ke

Keine Tierwanderung

C

beginnt mit

Aussehen

Nebelparder erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 60 bis 100 cm, eine Schwanzlänge von 60 bis 90 cm und eine Schulterhöhe von etwa 41 cm. Das Gewicht bewegt sich normalerweise zwischen 16 und 23 kg. Der Körperbau des Nebelparders ist mit seinen relativ kurzen Beinen und dem langen Schwanz bestens ans Klettern angepasst. Die ungewöhnlich langen Krallen wirken wie Steigeisen und helfen ihm beim Erklimmen von Bäumen. Nebelparder können nahezu senkrecht Bäume besteigen. Der Schädel ist im Vergleich zu dem anderer Katzen lang, flach und schmal, die Tatzen sind groß und breit. Die ca. 4,5 cm langen oberen Eckzähne sind im Verhältnis zur Körpergröße länger als bei jeder anderen lebenden Katzenart. Eine weitere Besonderheit im Zahnbau ist die Lücke zwischen den Eckzähnen und den Backenzähnen, die dadurch zustande kommt, dass der erste Vordermahlzahn reduziert ist oder völlig fehlt. Im Unterschied zu den Eigentlichen Großkatzen der Gattung Panthera ist das Zungenbein beim Nebelparder verknöchert. Wie fast alle Katzen kann der Nebelparder seine Krallen einziehen, um sie zu schonen, wenn sie gerade nicht benutzt werden.

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Die Fellzeichnung ähnelt verblüffend der wesentlich kleineren Marmorkatze, die ebenfalls in Südostasien beheimatet ist. Auf gelblichem bis gräulichem Grund trägt der Nebelparder an den Flanken große, dunkle, unregelmäßig geformte Flecken; jeder dieser Flecken wird nach innen hin blasser. An den Beinen und am Kopf sind die Flecken kleiner und einfarbig schwarz. Am Nacken und an den Wangen befinden sich dunkle Längsstreifen und der Schwanz ist ebenfalls dunkel geringelt. Die Unterseite des Körpers ist weißlich. Es sind auch schwarze oder fast weiße Exemplare des Nebelparders bekannt.

Der Sunda-Nebelparder (Neofelis diardi) hat dunklere Wolken-Zeichnungen des Fells. Er ist auch insgesamt dunkler und besitzt einen charakteristischen durchgehenden doppelten Aalstrich.

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Verteilung

Erdkunde

Verbreitet ist der Nebelparder im Südosten Asiens, von der südlichen Volksrepublik China bis Malakka und vom östlichen Himalaya bis Vietnam. Die Nordgrenze des Verbreitungsgebietes liegt in der chinesischen Provinz Shaanxi. Auf dem Indischen Subkontinent ist der Nebelparder nur im äußersten Nordosten zu finden. Früher kam die Art auch auf Taiwan und Hainan vor. Im Februar 2019 sollen noch zwei Sichtungen eines Nebelparders im Osten Taiwans erfolgt sein.

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Folgende Staaten besitzen wildlebende Nebelparder-Vorkommen:

Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam.

Der Nebelparder bewohnt verschiedene Waldtypen und steigt im Gebirge bis etwa 2000 m hoch. So findet man ihn in tropischen und subtropischen Primär- und Sekundärwäldern, unter anderem auch in Buschwäldern, hohem Grasland und Mangrovensümpfen.

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Nebelparder Lebensraum-Karte
Nebelparder Lebensraum-Karte
Nebelparder

Gewohnheiten und Lebensstil

Bisher ist relativ wenig über die Lebensgewohnheiten dieser kaum erforschten, scheuen Katze bekannt. Nebelparder leben einzelgängerisch und halten sich angeblich vorwiegend im Geäst auf. Sie scheinen den Tag meist in einer Astgabel oder Baumhöhle zu verbringen und gehen offenbar erst nachts auf Jagd. Noch ist aber umstritten, ob sie nicht doch in der Regel am Boden und auch tagsüber jagen. Beobachtungen in Zoos zeigen, dass der Nebelparder einer der besten Kletterer unter den Katzen ist. Er läuft Baumstämme mit dem Kopf voran herab, hangelt an waagrechten Ästen, mit dem Rücken nach unten hängend entlang oder hängt nur mit den Hinterpfoten festgekrallt von einem Ast herab. Kein anderes Raubtier dieser Größe ist zu ähnlich akrobatischen Kletterleistungen fähig. Beim Klettern ist ihm der lange Schwanz beim Halten der Balance eine Hilfe.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Zu den Beutetieren gehören Hirsche, Schweine, Stachelschweine, Affen und Vögel, aber auch Schlangen und andere Kleintiere. Er lauert ihnen oft von einem Ast aus auf und springt sie von oben herab an. Aufgrund seiner langen Eckzähne und seines verhältnismäßig kräftigen Körperbaus hatte man früher angenommen, er würde größere Huftiere als Beute bevorzugen, doch neuere Beobachtungen weisen darauf hin, dass seine Hauptnahrung wohl eher Primaten wie Nasenaffen, Schweinsaffen und Gibbons sind.Gelegentlich reißt der Räuber auch Haustiere des Menschen wie Ziegen und Geflügel. Vor der Mahlzeit raspelt der Nebelparder das Fell oder die Federn der Beute mit seiner hornigen Zunge ab.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Einheimische in Südostasien behaupten, dass er seine Jungen in Baumhöhlen zur Welt bringe. Gesicherte Befunde über das Fortpflanzungsverhalten liegen aber nur von Tieren in Gefangenschaft vor.

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Die Jungen kommen dort in allen Monaten außer Dezember zur Welt, mit einem Geburtenmaximum im März. Der Östrus dauert sechs Tage und tritt etwa alle 30 Tage ein. Die Tragzeit dauert 87 bis 102 Tage. In einem Wurf befinden sich ein bis fünf, meist aber zwei bis vier Junge. Sie sind anfangs blind und wiegen rund 140 bis 170 Gramm. Nach etwa zehn bis elf Tagen öffnen sie die Augen. Obwohl sie nach zehneinhalb Wochen erste feste Nahrung zu sich nehmen, werden sie etwa fünf Monate lang gesäugt. Die Flecken sind bei der Geburt völlig schwarz und hellen sich dann in den Zentren immer mehr auf, bis sie nach einem halben Jahr dem Muster der erwachsenen Tiere entsprechen. Man nimmt an, dass Nebelparder mit etwa neun Monaten selbstständig sind. Sowohl Männchen als auch Weibchen sind mit 26 Monaten fortpflanzungsfähig.

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 11 Jahren, in Gefangenschaft haben einzelne Exemplare ein Alter von bis zu 17 Jahren erreicht.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Die Abholzung der Wälder durch kommerziellen Holzeinschlag und die Zunahme menschlicher Siedlungen gilt als die größte Bedrohung für diese Tiere. Dadurch verringert sich auch die Zahl ihrer Beutetiere. Eine weitere Hauptbedrohung ist die Jagd auf das schöne Fell und die dekorativen Zähne und Knochen, die in der traditionellen asiatischen Medizin verwendet werden.

Populationszahl

Wegen des Nebelparderfells, das bis zu 2000 US-Dollar einbrachte, wurde der Nebelparder einige Zeit lang stark bejagt. Auch heute noch wird er von Wilderern verfolgt, die es oft auch auf seine Knochen abgesehen haben, die in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung finden. Seine langen Eckzähne sind bei indigenen Völkern für medizinische und zeremonielle Zwecke begehrt. Die Hauptbedrohung geht aber heute von der Zerstörung seines Lebensraumes aus. Die Vernichtung der Regenwälder zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Nutzflächen (Thailand), vor allem aber die ökologische Zerstörung der Wälder durch kommerziellen (exportorientierten) Holzeinschlag (im gesamten Verbreitungsgebiet) schreitet in seiner südostasiatischen Heimat immer weiter voran. Die Art wird von der IUCN als gefährdet (vulnerable) eingestuft.

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Es liegen keine genauen Bestandszahlen dieser scheuen Katzen vor, wobei die jeweils recht kleinen Vorkommen allerdings heute vielerorts zersplittert und stark fragmentiert sind. In China, wo die Art südlich des Jangtsekiang einst weit verbreitet war, sind die Bestände durch Wilderei stark zusammengeschrumpft und aktuelle Nachweise sind sehr selten. Welche Gebiete Chinas noch Nebelparder beherbergen, ist kaum bekannt. Aus Bangladesch ist der Nebelparder nahezu verschwunden und kommt nur noch an den nordöstlichen und südöstlichen Rändern des Landes vor.In Nepal wurde er zum letzten Mal im Jahr 1863 sicher nachgewiesen, doch einige Exemplare wurden hier im Jahr 1987 aufgespürt.Auf Hainan ist er heute ausgestorben. In den Bergwäldern von Taiwan erfolgte die letzte Sichtung im Jahr 1983 und seit 1996 gilt er dort als ausgestorben; im Februar 2019 sollen jedoch noch zwei Sichtungen eines Nebelparders im Osten von Taiwan erfolgt sein.

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Ökologische Nische

Nebelparder gehören in ihrem Verbreitungsgebiet zu den wichtigsten Prädatoren, insbesondere dort, wo es keine Tiger und Leoparden gibt. Sie spielen eine Rolle bei der Kontrolle der Populationen ihrer Beutetiere und begrenzen die Auswirkungen dieser Populationen auf das Ökosystem, indem sie beispielsweise verhindern, dass Hirsche die Pflanzenpopulationen übermäßig belasten.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Nebelparder klettert fast wie ein Affe und kann sich mit seinen Hinterfüßen kopfüber von Ästen hängen.
  • Der Nebelparder ist ein fähiger Schwimmer und könnte auf diese Weise kleine Inseln vor Borneo und Vietnam erreicht haben.
  • Dieses Tier ist so schwer zu fassen, dass das meiste, was wir über seine Biologie wissen, von in Gefangenschaft lebenden Exemplaren stammt.
  • In Malaysia ist diese Art unter dem Namen "Baumtiger" bekannt.
  • In China sind diese Tiere als "Minz-Leoparden" bekannt, da ihre Flecken wie Minzblätter aussehen.
  • Nebelparder besitzen im Verhältnis zu ihrer Körpergröße die größten Eckzähne aller Katzen, sie liegen zwischen 4 und 5 cm (oder 1,5-2 Zoll).
  • Der Nebelparder und die Langschwanzkatze sind die einzigen Tiere, die über eine ausreichende Beweglichkeit der Knöchel verfügen, um kopfüber von Bäumen zu klettern.
  • Diese Tiere gehören eigentlich nicht zu den Leoparden, sondern sind engere Verwandte von Löwen und Tigern.
  • Der Nebelparder kann seine Kiefer weiter öffnen als alle anderen Katzen und seine Zähne ähneln am meisten denen der Säbelzahnkatze, die ausgestorben ist.

Coloring Pages

Referenzen

1. Nebelparder artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Nebelparder
2. Nebelparder auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/14519/0

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