Der Maikong (Cerdocyon thous) auch Krabbenfuchs, ist der häufigste Wildhund Südamerikas. Er ist über weite Teile Südamerikas östlich der Anden und nördlich Patagoniens verbreitet.
In Gestalt und Größe gleicht der Maikong den meisten anderen Füchsen. Er hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 70 bis 75 cm, hinzu kommen knapp 30 cm Schwanz. Sein Fell ist oberseits graubraun und unterseits weiß gefärbt. Im Bereich des Gesichts und der Beine hat es manchmal einen rötlichen Anflug. Die Spitzen von Ohren und Schwanz sind schwarz. Die Zahnformel ist 3/3-1/1-4/4-3/3=44.
Der Maikong hat unterschiedliche Lebensräume erobert. Man findet ihn in Savannen, Prärien, in den Chaco- und Dornbuschländern, in lichten und geschlossenen Baumbeständen sowie den Wäldern der Subtropen, in Übergangswäldern, den Araukarien- und den Bergregenwäldern:Das Verbreitungsgebiet des Maikong erstreckt sich von den Küsten- und Bergregionen des nördlichen Kolumbien und Venezuela nach Guyana, Suriname und Französisch-Guayana. Die Vorkommen in Französisch-Guayana sind dabei bislang noch nicht wissenschaftlich überprüft, während aus Guyana und Suriname nur wenige Sichtungen bekannt sind. Ein weiteres, vom ersten getrenntes Gebiet reicht von den Küstenwäldern am Atlantischen Ozean in Brasilien bis in die östlichen Anden in Bolivien, nach Süden über Paraguay bis zur Provinz Entre Ríos in Argentinien und nach Uruguay. Im amazonischen Tiefland ist sein Verbreitungsgebiet eingeschränkt auf die Gebiete nordöstlich des Amazonas und des Rio Negro, südöstlich des Amazonas und Rio Araguaia sowie südlich des Río Beni in Bolivien.
Der englische Name dieses Fuchses, Crab-eating Fox, legt eine Ernährung des Maikongs von Krebsen nahe. Tatsächlich hat man in Feuchtgebieten Paraguays manche Maikongs beobachtet, die sich auf solche Kost spezialisiert hatten, doch es ist für die Art nicht typisch. Als omnivorer Canide stehen auf seinem Speisezettel Mäuse, Vögel, Eidechsen, Frösche, Fische und Insekten, ebenso pflanzliche Beikost wie Früchte und Beeren.
Maikongs sind nacht- und dämmerungsaktiv. Sie leben in monogamen Paarbindungen. Ihr Wurf umfasst drei bis sechs Welpen, die von beiden Partnern umsorgt werden. Die Tragezeit liegt zwischen 52 und 59 Tagen. Die Welpen werden im Alter von 9 Monaten geschlechtsreif. Im Freiland werden Würfe einmal im Jahr beobachtet. Erwachsene haben geringe Streifgebiete im Bereich von 0,6 bis 0,9 Quadratkilometern.
Der Maikong-Fuchs ist ein Allesfresser und ernährt sich hauptsächlich von Krabben, Fischen, Reptilien, Nagetieren, Vögeln, Insekten, Eiern und Früchten.
Maikong-Füchse sind monogam. Sie pflanzen sich oft zweimal im Jahr im Abstand von 7 bis 8 Monaten fort, manchmal mit einem Höhepunkt der Geburten im Januar, Februar oder manchmal im März, und dann wieder im September bis Oktober. Die Fortpflanzungszeit beginnt normalerweise im November oder Dezember und dann wieder im Juli. Die Trächtigkeit dauert 52 - 59 Tage, wobei die Weibchen 2 - 6 Junge zur Welt bringen. Die Fuchswelpen werden mit geschlossenen Augen und Ohren und ohne Zähne geboren. Ihre Augen öffnen sich nach 14 Tagen. Mit 30 Tagen können sie anfangen, feste Nahrung zu verdauen und mit 3 Monaten werden sie entwöhnt. Die Geschlechtsreife wird mit 9 Monaten erreicht.
CITES Anhang 2 enthält den Krabbenfuchs. In Argentinien ist die Art 2002 in die Rote Liste als potential vulnerable (möglicherweise gefährdet) aufgenommen, ebenso in Kolumbien.Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund der Bestandsgröße und des großen Verbreitungsgebietes in anderen Landern als nicht gefährdet (least concern) eingestuft. Innerhalb ihrer Verbreitungsgebiete ist der Maikong relativ häufig und zeichnet sich durch eine opportunistische Lebensweise aus.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen geben keine Auskunft über die Größe der Gesamtpopulation des Maikong-Fuchses. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihre Zahlen bleiben heute stabil.
Maikong-Füchse spielen eine wichtige Rolle als Prädatoren in den von ihnen bewohnten Ökosystemen, indem sie die Populationen von kleinen Säugetieren, Insekten, Fischen und Krabben kontrollieren.