Helmkakadu
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Callocephalon fimbriatum
Populationsgrösse
aBnove 10,000
Lebensdauer
50 years
Gewicht
280-330
9.9-11.6
goz
g oz 
Länge
32-37
12.6-14.6
cminch
cm inch 
Spannweite
62-76
24.4-29.9
cminch
cm inch 

Der Helmkakadu (Callocephalon fimbriatum) ist ein australischer Papageienvogel, der nur im Südosten des australischen Kontinents verbreitet ist. Das Verbreitungszentrum des Helmkakadus liegt damit in einer der dichtesten besiedelten Regionen Australiens. Während des australischen Sommers hält sich der Helmkakadu überwiegend in Bergwäldern auf. Er besiedelt dabei auch Höhenlagen, die im Juli Tagestemperaturen von ±0 Grad aufweisen. Während des Winterhalbjahres ziehen Helmkakadus häufig in Täler und Küstenebenen und kommen dann auch im Einzugsgebiet von Städten vor, wo sie bevorzugt die Zapfen der als Zierpflanzen gepflegten Kiefern fressen.

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Er ist der einzige Vertreter der Gattung der Helmkakadus und es werden keine Unterarten unterschieden. Kennzeichnend für diese Art ist die ungewöhnliche Federhaube. Diese ist nach vorne gebogen und von weichen, filamentösen Federn gebildet. Schnabel ist sehr massiv. Am Unterschnabel findet sich eine tiefe Kerbe. Die Schwanzfedern sind kurz und eckig. Die Flügel sind dagegen lang und reichen fast zum Schwanzende.Es besteht ein auffallender Geschlechtsdimorphismus. Nur beim Männchen sind Stirn, Kopf, Haube, Zügel, Augen- und Wangenregion leuchtend rot gefiedert.

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Ta

Tagaktiv

Körnerfresser

Pf

Pflanzenfresser

Ba

Baumbewohner

Ne

Nesthocker

Te

Terrestrisch

Ov

Oviparie

Mo

Monogam

So

Sozial

Sc

Schwarmbildend

Ke

Keine Tierwanderung

Te

Teilzieher

G

beginnt mit

Aussehen

Helmkakadus erreichen eine Körperlänge von 35 Zentimeter und wiegen zwischen 210 und 340 Gramm. Helmkakadus haben ein dunkelgraues Körpergefieder. Die einzelnen Federn weisen einen grauweißen Saum auf, so dass der Kakadu insgesamt geschuppt wirkt. Besonders auffällig ist dieser Federsaum auf der Körperunterseite. Dort spielt der Federsaum gelegentlich ins gelbliche bis orangefarbene. Der Schnabel ist breit und sehr kräftig gebaut. Die Flügel sind abgerundet und im Verhältnis zur Körpergröße lang. Die Läufe dieser baumbewohnenden Kakaduart sind kurz und stämmig. Der Schwanz ist verhältnismäßig kurz.

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Bei den Männchen sind Stirn, Scheitel und Nacken, die Zügel sowie die oberen Wangenregionen bis zur Ohrdecke leuchtend orangerot. Die Außenfahnen der Armdecken haben einen mattgrünen Schimmer. Der Schwanz ist dunkel grau und wird zur Schwanzspitze hin noch dunkler. Der Schnabel ist hornfarben und spielt zur Schnabelbasis hin ins graue. Die Iris ist dunkelbraun.

Die Weibchen gleichen den Männchen weitgehend. Bei ihnen ist die Haube sowie das Kopfgefieder jedoch grau. Lediglich ältere Weibchen haben gelegentlich auf Stirn und Scheitel einzelne Federn, die orangerot gefärbt sind. Auf der Körperunterseite weisen die Federn einen deutlich orangefarbenen Saum auf. Auf der Unterschwanzdecke findet sich ein kräftig grünlich gelber Querstreifen. Der Schwanz ist grau und ist je nach Individuum unterschiedlich blassgrau bis weiß quergestreift. Der Schnabel ist etwas blasser als beim Männchen. Jungvögel ähneln zunächst den Weibchen. Männliche Jungvögel weisen allerdings sehr frühzeitig rote Federn im Bereich von Kopf und Haube auf.

Helmkakadus sind sehr kraftvolle Flieger, die in der Lage sind, in großer Höhe lange Strecken zu überwinden. Charakteristisch ist für sie jedoch ein kurzer Flug von Baum zu Baum. Die Flügelschläge sind langsam und treibend. Bei kurzen Flügen zwischen zwei Bäumen lassen sie sich zunächst hinuntergleiten um kurz vor dem Aufsetzen wieder an Höhe zu gewinnen.

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Verteilung

Erdkunde

Länder
Biogeografische Bereiche

Helmkakadus kommen im Südosten Australien vom Osten New South Wales über den Osten und Süden des australischen Bundesstaates Victoria bis in den äußersten Südosten von South Australia vor. Sie waren früher auch auf King Island verbreitet und gelangten als Irrgast auch in den Norden von Tasmanien. Auf der vor der Südküste Australiens liegenden Kangaroo Island sind sie 1947 und ein zweites Mal 1957 eingeführt worden. Sie haben sich dort etablieren können. Der Bestand gilt jedoch als rückläufig.

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Helmkakadus kommen in den gemäßigten Klimazonen des südlichen Australiens vor und bewohnen dort vor allem Wälder. Im nördlichen und damit wärmeren Teil ihres Verbreitungsgebietes halten sie sich vor allem im Hochland auf. Sie erreichen in den Snowy Mountains gelegentlich eine Höhenverbreitung von bis zu 2200 Metern über NN. Im kühleren Süden sind sie auch in Tieflandwäldern häufig. Während der Sommermonate halten sie sich bevorzugt in kühleren Tälern auf. Während des Winters sind sie auch auf trockeneren, offeneren Baumsavannen vor. Wie viele andere Kakaduarten nutzen sie auch urbane Lebensräume. So sind gelegentlich in den Vororten von Sydney, Canberra und Melbourne zu beobachten.

Helmkakadus zeigen kein einheitliches Zugverhalten. Einige sind Standvögel, einige Zugvögel mit regelmäßigen saisonalen Wanderungen und andere Populationen nomadisieren ungerichtet. Es scheint sich dabei um eine Anpassung an die jeweiligen klimatischen Bedingungen ihres Lebensraumes sowie das vorhandene Nahrungsangebot zu handeln.

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Helmkakadu Lebensraum-Karte

Klimazonen

Helmkakadu Lebensraum-Karte
Helmkakadu
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Gewohnheiten und Lebensstil

Helmkakadus können außerhalb der Brutzeit oft in kleinen Gruppen beobachtet werden, aber sie bilden große Schwarmbildende an ihren Futter- und Wasserquellen. Diese Vögel sind Baumbewohner und werden nur auf dem Boden gesehen, um zu trinken oder um Samen von heruntergefallenen Zapfen zu nehmen. Während der Brutzeit versammeln sie sich in Familiengruppen oder Paaren. Während der warmen Tageszeiten ruhen sie sich in den belaubten Bäumen aus, aber bei Regen- und Schneeschauern können sie Kunststücke vollführen. Helmkakadus sind kräftige Flieger, aber sie machen meist nur kurze Flüge von Baum zu Baum. Ihr Flug ist "eulenartig" und ihre Flügel schlagen langsam. Bei ihren Kunstflügen kreisen sie über den Baumkronen und stürzen sich hin und wieder zwischen die Bäume. Langstreckenflüge finden in großer Höhe statt und enden damit, dass sie sich spiralförmig dem Boden nähern, während sie sich drehen und wenden. Gang-Gangs sind nicht übermäßig laut. Während der Fütterung geben sie normalerweise ein leises Knurren von sich.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Außerhalb der Brutzeit leben Helmkakadus in kleinen Schwärmen. Größere Schwärme mit sechzig und mehr Individuen kommen an besonderen Stellen wie Wasserlöchern oder Stellen mit besonders reichlichem Nahrungsangebot vor. Helmkakadus halten sich bevorzugt in Bäumen auf und suchen den Boden gewöhnlich nur zum Trinken auf. Während der heißesten Tageszeit sitzen sie meist im Schatten im Blattwerk von Bäumen. Sie verbringen diese Zeit entweder reglos oder betreiben mit ihrem Partner intensive Gefiederpflege. Bei Regen und selbst bei Schnee dagegen fliegen sie häufig in Kreisbahnen über den Baumwipfeln umher.

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Helmkakadus ernähren sich von den Samen verschiedener Pflanzen. Eine große Bedeutung im Nahrungsspektrum haben Eukalyptus, von denen 22 verschiedene Arten im Verbreitungsgebiet des Helmkakadus vorkommen. Daneben spielen Akazien, Pyracantha und Crataegus eine Rolle. Sie fressen auch Beeren, Nüsse, Früchte, grünes Pflanzenmaterial sowie in geringem Maße auch Insekten und deren Larven. Auch eingeführte Pflanzen wie etwa die Früchte des Feuerdorns werden von ihnen gerne gefressen. Beim Fressen beißen die Vögel Zweige mit Samen und Fruchtständen ab und halten sie mit einem Fuß fest. Mit dem Schnabel werden einzelne Samen aus den Samenkapseln geklaubt. Der auf australische Papageien spezialisierte Ornithologe Joseph M. Forshaw bezeichnet die Helmkakadus als die australische Papageienart, die die am weitesten entwickelte Fußhaltetechnik besäße. Die Nahrungsaufnahme nimmt eine sehr lange Zeit des Tagesablaufs in Anspruch, da die meisten der aufgenommenen Futtersorten sehr hartschalig sind und von geringer Größe.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Brutzeit der Helmkakadus liegt im Osten Victoria und im südlichen New South Wales in den Monaten Oktober bis Januar. Wie bei vielen Kakadus ist das Balzrepertoire verhältnismäßig einfach. Das Männchen ruft mit gespreizter Haube und in angespannter Körperhaltung nach dem Weibchen. Dabei breitet es die Flügel aus.

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Helmkakadus sind Höhlenbrüter. Als Nistbaum werden solche bevorzugt, die sich auf den Hängen von Gebirgstälern in der Nähe von Wasserläufen finden. Sie nutzen dabei ihre Nisthöhlen häufig mehrere Jahre hintereinander. Die Nisthöhle wird vor allem vom Weibchen ausgesucht. Das Männchen sitzt dabei in der Nähe und ruft leise unterbrochen, während sie ihre rote Haube immer wieder aufstellen. Am Boden der Nisthöhle befinden sich lediglich Holzstückchen sowie Holzmulm. Das Gelege besteht meist aus zwei, seltener aus drei Eiern. Die Brutdauer beträgt 30 Tage. Beide Geschlechter brüten, wobei das Weibchen in der Regel nachts und das Männchen tagsüber brütet. Partnerfütterungen während der Brutzeit wurden bislang nicht beobachtet.

Frisch geschlüpfte Nestlinge sind spärlich mit gelben Dunen bedeckt. Die ersten Konturfedern werden zwischen der zweiten und dritten Lebenswoche sichtbar. In diesem Zeitraum öffnen sich auch erstmals die Augen. Mit einem Lebensalter von 47 bis 50 Tagen verlassen die Jungvögel erstmals die Nisthöhle. Die Jungvögel werden anschließend von den Elternvögel für zwei bis drei Monate versorgt.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Helmkakadus sind durch die Rodung von Land und die Beseitigung von alten Bäumen bedroht, die potenzielle Brutplätze darstellen.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die Populationsgröße des Helmkakadus nicht quantifiziert worden, aber man geht davon aus, dass es mehr als 10.000 ausgewachsene Individuen gibt. Derzeit wird diese Art als allgemein verbreitet beschrieben und als am wenigsten gefährdet (LC) eingestuft, wobei ihre Zahl zunimmt.

Ökologische Nische

Helmkakadus spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Saatgut, indem sie die Samen der verschiedenen Pflanzen, die sie fressen, verteilen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Gang-Gangs sind gesellige, aber auch relativ ruhige Kakadus. Sie halten sich in der Regel in Bäumen auf, die durch die Geräusche von herabfallenden Trümmern und der Fütterung ihre Nahrungsquellen sind.
  • Der Name 'Gang-Gang' stammt aus einer Sprache der Aborigines von New South Wales, wahrscheinlich aus einer der Küstensprachen, möglicherweise aber auch aus Wiradjuri.
  • Beim Fressen hält ein Helmkakadu das Fruchtstück mit einem Fuß fest, während er es mit dem Schnabel öffnet. Den Samen entnimmt er mit dem Unterkiefer und der Zunge.
  • Gang-Gangs kauen gerne auf allem herum und brauchen Anreize, um sich zu unterhalten und interessiert zu bleiben.
  • Federpicken aus Langeweile ist ein häufiges Leiden von Gang-Gangs, denen die nötige Aufmerksamkeit verweigert wird.

Coloring Pages

Referenzen

1. Helmkakadu artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Helmkakadu
2. Helmkakadu auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22684755/0
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/380192

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