Die Dohlengrackel (Quiscalus mexicanus) ist ein Vogel aus der Familie der Stärlinge (Icteridae). Früher wurden die Dohlengrackeln mit den Purpur-Grackeln (Quiscalus quiscula) zu einer Art zusammengefasst.
Männliche Dohlengrackeln ähneln im Aussehen stark den Purpur-Grackeln. Sie haben jedoch längere Schwanzfedern und ihr glänzendes Federkleid ist einheitlich schwarz bis metallisch glänzend blauschwarz. Die kleineren Weibchen haben ein stumpfes braunes Gefieder mit dunkleren Flügeldecken und Schwanzfedern. Bei beiden Geschlechtern sind die Augen gelb. Ihre kräftigen Beine mit scharfen Krallen sind schwarz wie die Schnäbel. Die Jungvögel haben ein ähnliches Federkleid wie die erwachsenen weiblichen Dohlengrackeln, jedoch sind ihre Augen dunkelbraun.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Nordosten und Süden von Kalifornien bis nach Arizona, New Mexico, Texas und Louisiana, südlich nach Mexiko und den Golf von Mexiko bis in den Norden von Südamerika. In den letzten Jahren hat sich das Verbreitungsgebiet in Nordamerika bis nach Florida erweitert. Dohlengrackeln bewohnen offenes Gelände mit wenig Baumbestand, Felder, Weiden, Mangroven und Bereiche wie Parks in Städten und Vorstädten. Ihre Lebensräume befinden sich oft in der Nähe von Gewässern.
Dohlengrackel sind tagsüber aktiv und schlafen nachts gemeinsam in Bäumen oder im Schilf von Feuchtgebieten. Ihre Tage verbringen sie normalerweise in kleinen Gruppen auf Feldern oder in städtischen Parks. Wenn Dohlengrackel in der Abenddämmerung zu ihren Schlafplätzen zurückkehren, verständigen sie sich untereinander, bevor sie ihre bevorzugte Position einnehmen. Dohlengrackel haben ein ungewöhnlich großes Repertoire an Lauten, die das ganze Jahr über verwendet werden. Die Geräusche reichen von "süßen, klingelnden Tönen" bis hin zu einem "rostigen Torscharnier". Die Männchen verwenden eine größere Vielfalt an Vokalisationen, während die Weibchen hauptsächlich "plappern". Es wird jedoch vermutet, dass sie den "Reviergesang" ausführen können.
Dohlengrackeln halten sich den größten Teil des Tages am Boden auf und suchen nach Nahrung. Mit ihren kräftigen Beinen laufen oder gehen sie über den Boden, hüpfend bewegen sie sich dabei nicht voran. Sie ernähren sich von Körnern, Früchten, Insekten, kleinen Reptilien und Amphibien, aber auch von kleinen Fischen, Eiern und Nestlingen. Auf den Feldern folgen sie den Traktoren und Mähdreschern und vertilgen die aufgeschreckten Insekten und Sämereien. Von Landwirten werden sie als Plage angesehen, wenn sie in größeren Gruppen in Getreidefeldern einfallen.
Dohlengrackel sind polygyn; das bedeutet, dass sich die Männchen während der Brutzeit mit mehr als Weibchen paaren. Diese Vögel nisten in Revieren und wenden dabei drei verschiedene Paarungsstrategien an: territoriale Männchen verteidigen ihr Revier, in dem viele Weibchen ihre Nester anlegen und Jungtiere aufziehen; residierende Männchen leben in der größeren Kolonie, verteidigen aber kein Revier und haben keine Partner, und vorübergehende Männchen bleiben einige Tage, bevor sie die Kolonie verlassen und wahrscheinlich in eine andere Kolonie weiterziehen. Territoriale Männchen sind schwerer und haben längere Schwänze als nicht-territoriale Männchen, und diese Merkmale werden mit mehr Nachkommen in Verbindung gebracht. Dohlengrackel beginnen in der Regel Anfang oder Mitte April zu brüten. Das Nest wird in der Regel in der Nähe der Spitze eines großen oder mittelgroßen Baumes gebaut, wobei Materialien wie geflochtenes Gras und Zweige sowie einige künstliche Materialien verwendet werden. Die Weibchen legen etwa 4 bis 7 Eier und bebrüten sie etwa 13-14 Tage lang. Die Küken verlassen das Nest in der Regel 12 bis 17 Tage nach dem Schlüpfen, aber die Eltern füttern ihre Jungen noch mehrere Wochen, nachdem sie das Nest verlassen haben, bis sie ausgewachsen sind.
Aufgrund ihrer Angewohnheit, junge Mais- und Sorghumsprossen, Grapefruits und andere Zitrusfrüchte zu fressen, werden Dohlengrackel oft als Schädlinge angesehen und von Getreide- und Zitrusanbauern verfolgt.
Laut der Ressource All About Birds liegt die Gesamtgröße der Brutpopulation des Dohlengrackels bei 30 Millionen Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.