Köhlerschildkröte
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Überfamilie
Gattung
SPEZIES
Chelonoidis carbonaria
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
50 years
Höchstgeschwindigkeit
8
5
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
27
59
kglbs
kg lbs 
Länge
30-35
11.8-13.8
cminch
cm inch 

Die Köhlerschildkröte (Chelonoidis carbonarius, Syn.: Geochelone carbonaria) ist eine im tropischen Südamerika lebende Landschildkrötenart der Gattung Chelonoidis aus der Familie der Landschildkröten (Testudinidae). Sie wurde früher und teilweise in der Literatur immer noch in die Gattung Geochelone gestellt.

Aussehen

Die Köhlerschildkröte ist eine relativ große Schildkrötenart, sie kann bis zu 50 cm groß und über 20 kg schwer werden. Die Grundfarbe des bei adulten Exemplaren hochgewölbten Carapax, der Gliedmaßen, des Kopfes und des Halses ist schwarz. Auffällig sind jedoch die gelben, orangen oder manchmal auch roten Hornschuppen an den vorderen und gelegentlich auch an den hinteren Gliedmaßen. Eine ähnliche Fleckenzeichnung befindet sich auch auf dem Kopf, individuell verschieden in Form von Einzelflecken oder flächiger Färbung. Das Plastron ist manchmal einfarbig gelb, manchmal gelb mit schwarzer oder dunkelbrauner und immer unregelmäßiger Fleckenzeichnung. Die einzelnen Schilde (Areolen) des Rückenpanzers haben auffällige gelbe Zentren. Die hohen Beine und der stelzenartige Gang sind für die Köhlerschildkröte charakteristisch und ermöglichen ihr die Fortbewegung auf sumpfigen Steppen und in Laubwäldern.

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Verteilung

Erdkunde

Die Heimat der Köhlerschildkröte ist das tropische Südamerika, wo sich ihre Verbreitung in eine nördliche und in eine südliche Zone teilt. Im Norden findet man sie zwischen Panama und dem nördlichen Brasilien, im Süden von den südlichen Teilen Brasiliens über Peru, Bolivien und Paraguay bis Argentinien. Sie ist von den tropischen über die subtropischen Zonen im Süden bis zum 25. Breitengrad vertreten. Dort gibt es einen regelmäßigen Wechsel zwischen heißen Sommern und trockenen Wintern. Köhlerschildkröten sind im tropischen Regenwald aber auch in Savannen beheimatet. In diesem weiten Verbreitungsgebiet unterschieden sich die Köhlerschildkröten in Größe und Färbung recht deutlich. Populationen mit nur etwa 20 cm Carapaxlänge erreichenden Exemplaren leben in Argentinien. Demgegenüber sind die größten Individuen aus Brasilien bekannt.

Gewohnheiten und Lebensstil

Über die Lebensweise in der Natur ist nur sehr wenig bekannt. Köhlerschildkröten leben im trockenen Flachland, in Graslandschaften und daran angrenzenden Waldregionen. Manchmal findet man Köhlerschildkröten auch in offenen Bereichen feuchter Regenwäldern. Die Nahrung besteht zu einem großen Teil aus pflanzlicher Kost aber auch aus Aas. Die Fortpflanzungszeit beginnt gewöhnlich mit der einsetzenden Regenzeit. Das Weibchen legt die 6 bis 10 Eier in ein selbstgegrabenes, nur etwa 10 cm tiefes Nest. Nach durchschnittlich 5 Monaten schlüpfen die jungen Schildkröten. Aufgrund der fortschreitenden Lebensraumzerstörung gelten alle Landschildkrötenarten Südamerikas als vom Aussterben bedroht (IUCN Status Vulnerable). Ihr Handel wird durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen reglementiert (WA, Anhang II).

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Rotfußschildkröten sind Allesfresser. Sie fressen kleine Mengen tierischer Stoffe, darunter Aas, lebende oder tote Pflanzen oder Früchte, Pilze, Blumen, Erde, Sand und Tiere, die sich langsam bewegen, wie Würmer, Schnecken und Insekten, die sie fangen können.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Fortpflanzungszeit beginnt mit der einsetzenden Regenzeit. Die Balz ist ritualisiert: Männchen umkreisen die fortpflanzungsbereiten Weibchen und beißen ihnen dabei immer wieder in die Beine. Die Kloakenregion des Weibchens wird dabei intensiv berochen. Schließlich positioniert sich das Männchen frontal vor dem Weibchen und wiegt seinen Kopf hin und her bevor es zur Paarung kommt.Die Weibchen graben später eine acht bis zwölf Zentimeter große Nistgrube. Das Gelege besteht in der Regel aus sechs bis zehn Eiern. Die Brutdauer ist abhängig von der Umgebungstemperatur sowie der Luftfeuchtigkeit und beträgt zwischen 100 und 150 Tagen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für Köhlerschildkröten ist die Überjagung durch den Menschen. In weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets werden Tausende von ihnen von Menschen gegessen, und in vielen südamerikanischen Städten gelten sie als Delikatesse. In unterentwickelten Gebieten verzehren die Einheimischen ihre Eier als Hauptproteinquelle. Sie sind auch durch den Verlust ihres Lebensraums und andere menschliche Aktivitäten bedroht, wie z.B. die Trockenlegung von Feuchtgebieten für den Wohnungsbau, die Landwirtschaft, den Holzeinschlag und den Straßenbau. Schildkröten und Wasserschildkröten sind besonders gefährdet, da der Mensch oft Land in der Nähe von Flüssen, Seen und Meeren bebaut, wo diese Arten ihre Eier ablegen. Außerdem beeinträchtigt die Nachfrage des Heimtierhandels die Populationen so sehr, dass sie in der Wildnis aussterben können.

Populationszahl

Die Gesamtpopulationsgröße der Köhlerschildkröte ist unbekannt. Derzeit ist diese Art nicht in der Roten Liste der IUCN aufgeführt und ihr Erhaltungszustand wurde nicht bewertet.

Lustige Fakten für Kinder

  • Wenn Köhlerschildkröten sich ausruhen, bewegen sie sich kaum und lassen zu, dass sich Laubstreu auf ihnen ansammelt. Termiten haben sogar Tunnel auf den Panzern von ruhenden Köhlerschildkröten gebaut.
  • Wie bei vielen Reptilien sind die Eier der Köhlerschildkröte temperaturabhängig. Bei Temperaturen von über 31° C (88° Fahrenheit) während der Inkubation entstehen Weibchen und bei Temperaturen unter 28° C (82° Fahrenheit) Männchen. Temperaturen zwischen diesen beiden Bereichen führen zu einer Mischung der Geschlechter.
  • In Brasilien ist diese Schildkröte als 'jabuti' und in Venezuela als 'morrocoy' bekannt.
  • Katholiken in Lateinamerika essen das Fleisch von Rotfußschildkröten während der Fastenzeit (Heilige Woche), wenn der Verzehr anderer Fleischsorten verboten ist. Sie betrachten Schildkröten als "Fische".
  • Wenn das Wetter kühl ist, verlangsamt sich der Stoffwechsel der Schildkröten erheblich, so dass sie mit sehr wenig Nahrung auskommen können. Wenn die Temperatur in den Sechzigern liegt, kann ein ausgewachsenes Exemplar beispielsweise fast einen Monat lang mit einer Banane auskommen.

Referenzen

1. Köhlerschildkröte artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6hlerschildkr%C3%B6te

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