Bartalk
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SPEZIES
Aethia pygmaea

Der Bartalk (Aethia pygmaea) ist eine kleine Art aus der Familie der Alkenvögel. Er bewohnt ein kleines Verbreitungsgebiet und brütet nur auf den Aleuten und einigen sibirischen Inseln, wie etwa den Kommandeurinseln. Sein Name bezieht sich auf die langen, weißen Federn, die er während der Brutzeit am Kopf trägt.

Aussehen

Der Bartalk erreicht eine Körperlänge von nur 18 Zentimeter und ist damit der zweitkleinste Alkenvogel; nur der Zwergalk ist kleiner. Das Gewicht beträgt durchschnittlich 127 Gramm. Der Sexualdimorphismus ist nicht sehr stark ausgeprägt, Männchen haben lediglich einen etwas größeren Schnabel. An Land sind Bartalken etwas weniger agil als die anderen Aethia-Arten. Sie sitzen typischerweise auf steilen Felsklippen und ruhen dabei auf den Füßen und Läufen, der Oberkörper ist nach vorne geneigt. Ähnlich wie beim Schopfalk strömt das Gefieder des Bartalks während der Balzzeit einen zitrusähnlichen Geruch aus.

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Im Prachtkleid sind die Körperober- und -unterseite nahezu einheitlich schwarzgrau. Grundsätzlich ist das Gefieder dunkler und weniger bläulich überlaufen als bei dem ähnlichen Schopfalk. Lediglich die Unterschwanzdecken, der Bürzel und der Unterbauch sind hellgrau bis weißlich. Der Kopf und der Nacken sind leicht dunkler als die übrige Körperoberseite. Die Iris ist bei adulten Vögeln weiß und im Verhältnis zur Körpergröße ist das Auge größer als bei anderen Aethia-Arten. Im Gesicht trägt der Bartalk während der Fortpflanzungszeit weiße, verlängerte Gesichtsfedern, der kurze Schnabel ist auffallend rötlich und auf der Stirn bilden verlängerte, dunkle Federn einen schmalen Federschopf, der leicht nach vorne fällt. Die weiße Gesichtszeichnung ist etwas ausgeprägter als bei den anderen Arten der Gattung. Vom Auge aus verläuft ein schmaler weißer Strich zum Nacken, zwei weitere weiße Striche treffen in einem 90°-Winkel kurz oberhalb des Schnabels aufeinander und bilden so ein liegendes V.

Das Schlichtkleid ähnelt dem Prachtkleid, allerdings fehlt der schlanke Federschopf, die weißen Gesichtsfedern sind deutlich reduziert und der Schnabel ist matter. Ein- und zweijährige, noch nicht geschlechtsreife Zwergalken ähneln während des Sommers den Adulten in ihrem Prachtkleid, allerdings haben sie entweder noch keinen oder nur einen sehr kurzen Federschopf. Die verlängerten Gesichtsfedern sind bei ihnen kürzer und bräunlich überlaufen. Die Stirn und das Gesicht sind insgesamt etwas bräunlich, der Schnabel ist matt rot. Jungvögel gleichen dagegen den Adulten im Schlichtkleid. Allerdings ist bei ihnen die Iris noch grau und die weißen, verlängerten Gesichtsfedern finden sich bei ihnen höchstens angedeutet. Der Schnabel ist noch schwarz.

Verwechslungsmöglichkeiten bestehen unter anderem mit dem Schopfalk. Allerdings sind Bartalken deutlich kleiner und haben keinen orangen, sondern einen roten und deutlich kleineren Schnabel. An Land ist der Bartalk gelegentlich auch mit anderen Arten der Gattung Aethia vergesellschaftet. Dabei fällt er vor allem durch seine miauenden Rufe auf.

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Verteilung

Erdkunde

Der Bartalk ist in seinem Verbreitungsgebiet häufiger, aber sehr versteckt lebender Vogel. Sein Verbreitungsschwerpunkt sind die Kurilen und die Aleuten. Die Gewässer, auf denen er sich bevorzugt aufhält, weisen im Sommer eine Oberflächentemperatur von neun bis 12 und im Winter von zwei bis vier Grad Celsius auf. Sie halten sich auch außerhalb der Fortpflanzungszeit nur selten mehr als 16 Kilometer von der Küstenlinie entfernt auf.

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In Asien brütet der Bartalk vereinzelt auf Inseln im Norden des Ochotskischem Meer, auf den Kurilen und den Kommandeurinseln. Auf der Inselkette der Aleuten kommt er vor allem im Osten vor und brütet beispielsweise auf den Islands of Four Mountains, den Andreanof Islands, den Rat Islands und den Buldir Island. Auf Grund der Lebensweise der Bartalken sind die Brutkolonien jedoch nur sehr schwer auszumachen und erst 1994 wurde beispielsweise auf Kanaga Island eine Brutkolonie von Bartalken entdeckt. Die größte bekannte Brutkolonie befindet sich auf Buldir Island, es ist jedoch möglich, dass die Krenitzin Islands noch größere Brutkolonien beherbergt.

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Bartalk Lebensraum-Karte
Bartalk Lebensraum-Karte
Bartalk
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Fressverhalten und Ernährung

Der Bartalk findet seine Nahrung gewöhnlich in rauem Wasser mit Wellenhöhen von bis zu zehn Meter. In der Regel beträgt die Gewässertiefe an diesen Stellen nicht mehr als 100 Meter. Meist sind es große Schwärme, die sich an diesen Stellen versammeln. Über die Tauchtiefe liegen bislang keine Untersuchungen vor.

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Die Nahrungszusammensetzung ist nach jetzigem Erkenntnisstand sehr ähnlich dem des Zwergalken. Es dominieren Ruderfußkrebse, Kopffüßer und andere kleine Tiere des marinen Planktons.

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POPULATION

Populationszahl

Der Bestand an Bartalken ist auf Grund ihrer nächtlichen Lebensweise nur sehr schwer zu erfassen. Als beste Methode, Brutvögel dieser Art zu entdecken, gilt ein Lauschen nach ihren Rufen.

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Der United States Fish and Wildlife Service schätzte 1993 den Bestand an Bartalken in Alaska auf 30.000 Individuen. Nach Einschätzungen der Ornithologen Anthony Gaston und Ian Jones war der Bestand jedoch mit Sicherheit sehr viel höher und betrug in dieser Region mindestens 200.000 bis 300.000 Individuen. Auf den Kurilen und der Kommandeurinsel brütet vermutlich dieselbe Anzahl, hier ist bislang jedoch keine systematische Bestandserfassung erfolgt.

Der Bestand an Bartalken leidet sehr stark, wenn auf Inseln Raubsäuger eingeführt werden. So hatte die Einführung von Polarfüchsen auf einigen Inseln der Aleuten deutliche Auswirkungen auf den Bestand der Art und mag auch eine Erklärung dafür sein, warum sich eine der größten Brutkolonien auf Buldir Island befindet. Diese Insel ist eine der wenigen, auf der Polarfüchse nicht eingeführt wurden. Als wichtigster bestandsbedrohender Faktor gilt heute das versehentliche Einführen von Ratten auf Inseln mit Brutkolonien dieser Art. Wie viele andere nachtaktive Arten wird der Bartalk aber auch sehr stark von künstlichem Licht angezogen. Zusammenstöße mit Schiffen, wie beispielsweise Fischerbooten, gehen für den Bartalk meist tödlich aus. Ein weiterer Gefährdungsfaktor dieser Art ist die zunehmende Ölverschmutzung der Meere. Buldir Island liegt in der Nähe einer wichtigen pazifischen Schiffsstraße und entsprechend wurden hier schon ölverschmutzte Vögel gefunden.

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Referenzen

1. Bartalk artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Bartalk
2. Bartalk auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22694918/168850776

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