Südliche Schwarze Witwe

Südliche Schwarze Witwe

Südliche schwarze witwe, Schwarze witwe

Reich
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Latrodectus mactans

Die Südliche Schwarze Witwe (Latrodectus mactans), meist nur Schwarze Witwe genannt, ist eine Webspinne aus der Familie der Kugelspinnen. Die Spinne ist die bekannteste Art der Echten Witwen (Latrodectus) und wird aufgrund der lebensgefährlichen Wirkung ihres Giftes gefürchtet. Sie ist im Südosten der Vereinigten Staaten, in Mexiko und Teilen Zentralamerikas sowie in beinahe ganz Südamerika mit Ausnahme der innertropischen und kalten Gebiete anzutreffen.

Herkunft der Tiernamen

Die englischen Trivialnamen der Südlichen Schwarzen Witwe lauten Black widow, Southern black widow und Shoe-button spider („Schuhknopfspinne“). Auf Spanisch wird sie ebenfalls Viuda Negra („Schwarze Witwe“) und wegen ihres Aufenthalts auf den Feldern sehr oft Araña del trigo („Getreidespinne“) genannt, außerdem ist regional auch der Name Araña de Poto Colorado („Spinne mit buntem Hinterteil“) verbreitet. In Brasilien wird sie zusammen mit den beiden anderen im Land vorkommenden Vertreterinnen der Echten Witwen Aranha viúva-negra („Schwarze Witwe“) genannt.

Aussehen

Das Weibchen der Südlichen Schwarzen Witwe erreicht eine Körperlänge von 8 bis 13 Millimetern und eine Beinspannweite von 25 bis 35 Millimetern, während das wesentlich kleinere Männchen eine Körperlänge von 4 bis 6 und eine Beinspannweite von 12 bis 18 Millimetern misst. Damit handelt es sich um einen mittelgroßen Vertreter der Echten Webspinnen (Araneomorphae) und wie bei allen Echten Witwen (Latrodectus) um einen vergleichsweise großen der Kugelspinnen (Theridiidae). Der grundsätzliche Körperbau der Art gleicht dem anderer der Gattung.

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Das Weibchen der Südliche Schwarze Witwe sind der Carapax (Rückenschild des Prosomas, bzw. Vorderkörpers) und die Beine glänzend schwarz gefärbt, was sich zumeist über die gesamten Körperregionen so durchzieht. Das Opisthosoma (Hinterleib) hat eine schwarze Grundfarbe und ventral (unten) die für Echte Witwen (Latrodectus) typische Sanduhrzeichnung, die sich aus einem atnterioren (vorderen) und einem meistens breiteren posterioren (hinteren) Dreieck zusammensetzt, wobei die Eckpunkte letzteren Dreiecks abgerundet erscheinen. Diese Färbung dieser Zeichnung kann von gelblich über verschiedene orange oder rote Farbtöne ausfallen. Ferner befindet sich je über und unter den Spinnwarzen je ein roter Punkt.

Das kontrastreicher gefärbte Männchen ähnelt einem heranwachsenden in der fünften Fresshaut (Häutungsstadium) befindlichem Weibchen und kann sehr variabel gefärbt sein. Der Carapax ist entweder gänzlich schwarz gefärbt oder besitzt ein medianes (mittleres) und schwarzes Band, das auf beiden Seiten durch dieses flankierende blasse Bänder gebildet wird. Die Beine können ebenfalls ausschließlich schwarz gefärbt sein, sie haben gelegentlich aber auch Ringe. Diese wurden in früheren Fresshäuten gebildet und verblassen bei den darauf folgenden und sind beim ausgewachsenen Männchen deshalb nur noch als Überreste erkennbar. In dem Fall sind die Endbereiche der Segmente schwarz und deren Mitten orangebraun gefärbt. Auf der Dorsalseite des Opisthosomas verläuft eine medial angelegte Reihe roter Punkte und die ventrale Sanduhrzeichnung ist wie beim Weibchen erkennbar ausgeprägt. Das anteriore (vordere) Ende des Opisthosomas wird beim Männchen von einem weißen Band eingekreist, während auf diesem Körperabschnitt weiter posterior beidseitig zwei weitere weiße Bänder diagonal nach unten bis zum Ende verlaufen. Lateral (seitlich) betrachtet erscheinen auf dem Opisthosoma beidseitig jeweils drei weiße Bänder. Diese Farbelemente können aber auch rötliche Farbanteile beinhalten.

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Verteilung

Erdkunde

Die Südliche Schwarze Witwe kommt in den südöstlichen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten vor, von den südlichen Neuenglandstaaten bis Florida und im Westen bis ins östliche Oklahoma, Texas und Kansas. In den südlichen Bundesstaaten ist sie wesentlich häufiger anzutreffen als in den nördlichen. Ihr südliches Verbreitungsgebiet reicht über Nordamerika hinaus bis Guatemala.

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Im Norden überlappt sich das Verbreitungsgebiet mit dem der Nördlichen Schwarzen Witwe (Latrodectus variolus), im Westen grenzt es an jenes der Westlichen Schwarzen Witwe.

Die Südliche Schwarze Witwe ist durch Verkehr und Handel international verbreitet und in zahlreiche Länder eingeschleppt worden. In Hawaii wird sie seit 1925 beobachtet. In vielen Gebieten Südamerikas, etwa den Llanos Venezuelas und Kolumbiens, ist sie seit Jahrhunderten heimisch; im heutigen Peru und Chile war sie bereits zur Zeit der Inka lange vor der spanischen Eroberung Südamerikas bekannt. In Brasilien gehört Latrodectus mactans neben den dort häufigeren Arten Latrodectus curacaviensis (Flamenguinha, „Feuerspinne“) und Latrodectus geometricus (Braune Witwe) zu den drei in dem Land vertretenen Echten Witwen.

Die Spinne lebt in trockenen, steppenähnlichen Gebieten in Bodennähe zwischen Steinen und Gestrüpp, nur selten wurden Exemplare in Dörfern oder Städten gefunden.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Die Südliche Schwarze Witwe gehört zu den Kugelspinnen, auch Haubennetzspinnen genannt, deren charakteristisches Merkmal die kammähnliche Behaarung der Beine ist. Mit Hilfe dieser feinen Kammstruktur baut die Spinne ihr Haubennetz. Das Deckengespinst, das haubenartig zwischen Gräsern oder überhängenden Felsstrukturen angelegt wird, besteht aus einem Gewirr kurzer, weitmaschiger Fäden, die wie ein Zelt von Spannfäden gehalten werden. Im oberen Teil dieses Gespinstes befindet sich der schüsselförmige Schlupfwinkel der Spinne. Vom Haubennetz aus werden nach allen Seiten klebrige Fäden gezogen, die dem Fang von Insekten dienen. Das Netz hat einen Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern.

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Die Spinne ernährt sich meist von geflügelten Insekten wie Fliegen, Heuschrecken und Käfern. Auch größere Tiere, die sich im Netz verfangen, können vertilgt werden. Für den Netzbau geeignete Stellen sind Erdlöcher oder große Felsen und Steine, aber auch Holzstöße, Schuppen oder kleine Hütten und Garagen. Dazu zählen auch Außenaborte, die viele Insekten anlocken. Allerdings verspeist die Schwarze Witwe auch andere Spinnen, wie z. B. Falltürspinnen.

Die Südliche Schwarze Witwe verlässt ihr Netz selten. Sie ist nachtaktiv und verkriecht sich bei Tag in ihrem dicht gewebten Schlupfwinkel. In der Nacht hängt sie mit dem Rücken nach unten in der Mitte des Haubennetzes.

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Gift

Der Biss der Südlichen Schwarzen Witwe wird nicht immer sofort bemerkt, er ist meist nur wie ein Nadelstich spürbar. Die Spinne injiziert in die Bisswunde ein Nervengift, das frühestens nach einer halben Stunde spürbar wird. Der klinische Beobachtungszeitraum nach einem Biss von Latrodectus mactans beträgt daher mindestens sechs Stunden. Das Nervengift ist ein Proteingemisch, aus dem bisher mehr als 20 verschiedene Latrotoxine isoliert werden konnten. Der Hauptbestandteil des Giftes ist Alpha-Latrotoxin. Es verursacht unwillkürliche neuromuskuläre Entladungen, die zu krampfartigen Bauchschmerzen und nach ein bis drei Stunden zu generalisierenden, sich rasch steigernden Muskelschmerzen führen, die unbehandelt tagelang anhalten können. An der Bisswunde kommt es zu lokalen Schwellungen und Rötungen.

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Wegen der relativ geringen Menge des Gifts, das bei einem Biss in die Wunde übertragen wird, besteht für den Menschen selten Todesgefahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand stirbt, hängt von der gesundheitlichen Verfassung ab, ältere Menschen und Kinder können an dem Biss sterben. Vor Einführung der Behandlung mit Antiserum lag die Todesrate nach einem Biss bei fünf Prozent. Durch ein fallweise massenhaftes Auftreten und daraus resultierende häufige Bisse ist diese Spinne als Gifttier sehr bekannt geworden. Sie beißt aber nur, wenn sie gestört oder angegriffen wird. Gefährlich sind nur die Weibchen, die Männchen sind harmlos. Die meisten Bissunfälle geschehen tagsüber bei Feldarbeiten oder Spaziergängen.

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Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung findet im Frühling oder Sommer statt, hierbei umspinnt das Männchen die Beine des Weibchens mit einigen Fäden. Dann führt es die Samen in die Spermaöffnung des Weibchens ein. Nach der Paarung wird das Männchen manchmal verspeist, die Berichte über die Häufigkeit dieses Ereignisses gehen auseinander. Von den meisten Wissenschaftlern wird dieses Verhalten für die Südliche Schwarze Witwe als eher selten beschrieben.

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Das Weibchen spinnt nun kugelförmige Eikokons von 8 bis 14 Millimetern Durchmesser. Diese sind zuerst weiß, können sich aber mit der Zeit bräunlich bis grau verfärben. In den Kokons befinden sich 25 bis 250 Eier. Während eines Jahres können mehrere Eikokons produziert werden. Diese werden von dem Weibchen bewacht und das Weibchen kann während dieser Zeit besonders aggressiv reagieren.

Nach vier Wochen schlüpfen die ersten Jungtiere. Sie bleiben aber noch im Kokon, wo sie sich zum ersten Mal häuten. Danach verlassen sie das Gespinst und schweben an langen Spinnfäden durch die Luft. Ihre Verbreitung erfolgt durch den Wind. Die Entwicklung bis zum geschlechtsreifen Tier dauert zwei bis vier Monate, abhängig vom Nahrungsangebot.

Oft leben die Weibchen nur ein Jahr, in günstigen Fällen und in der Terrarienhaltung können sie bis zu drei Jahre alt werden.

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POPULATION

Referenzen

1. Südliche Schwarze Witwe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdliche_Schwarze_Witwe

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