Die Dajaldrossel (Copsychus saularis) ist ein Fliegenschnäpper Süd-, Südost-Asiens, Indiens, Indonesiens und der Philippinen. Die Dajaldrossel gilt offiziell als der Nationalvogel Bangladeschs.
Die Männchen der etwa 19 bis 23 Zentimeter großen Dajaldrossel sind auffällig schwarz-weiß gefärbt. Auf dem Rücken, Kopf, Schwanzoberseite und dem Großteil der Flügel ist sie schwarz. Die Brust und die Unterseite des Schwanzes sowie ein schmaler Streifen auf dem Flügel sind weiß. Das Weibchen trägt bei gleicher Zeichnung ein dunkles Grau in den beim Männchen schwarz gefärbten Bereichen. Sie werden zwischen 29 und 41 Gramm schwer.
Dajaldrosseln sind ortsansässige Brüter im tropischen Südasien von Nepal, Bangladesch, Indien, Sri Lanka und Ostpakistan, Ostindonesien, Thailand, Südchina, Malaysia und Singapur. Sie bewohnen offene Wälder, Mangroven und Anbauflächen, oft in der Nähe von menschlichen Siedlungen.
Diese Vögel leben einzeln, paarweise oder in kleinen Gruppen von Familien. Sie sind oft in der späten Dämmerung aktiv, meist in Bodennähe, und hüpfen mit eingezogenem Schwanz an Ästen entlang oder suchen in der Laubstreu nach Nahrung. Manchmal baden sie in Regenwasser, das sich auf den Blättern eines Baumes sammelt. Um miteinander zu kommunizieren, verwenden Dajaldrosseln wunderschöne Gesänge und eine Reihe anderer Rufe, darunter Revier-, Auftauch- und Schlafplatzrufe, Drohrufe, Unterwerfungsrufe, Bettelrufe und Notrufe. Der typische Mobbingruf dieser Vögel ist ein raues, zischendes 'krshhh'.
Oft leben die Drosseln in der Nähe menschlicher Siedlungen in Gärten und Parkanlagen. In dichten Wäldern bewohnen sie den Unterwuchs. Dort suchen sie ihre Nahrung, zu der hauptsächlich Insekten wie Grillen, Ameisen und Käfer gehören, dicht über dem Boden oder im offenen Feld.
Ihren schwarz-weiß gestreiften Schwanz schlägt sie oft hoch über den Rücken und markiert somit ihr Revier. In einer fremden Umgebung oder einem ungewohnten Käfig verringert sich das Schwanzschlagen drastisch.
Wegen ihres vollen und wohlklingenden Gesangs und der Fähigkeit, andere Vögel zu imitieren, werden sie zahlreich importiert und gezüchtet.
Die Dajaldrossel singt nicht so laut und kräftig wie die Schamadrossel aber in höherer Tonlage. Auch singt sie fast das ganze Jahr über, meistens mit einem recht abwechslungsreichen Repertoire. In der Natur wird der Gesang von einem aus dem Gehölz herausragenden Zweig oder auch im Fluge vorgetragen. Neben dem Gesang verfügt die Dajaldrossel über eine ganze Serie von Rufen.
Die Lebenserwartung beträgt zwischen 12 und 15 Jahren.
Zwischen Baumwurzeln oder in eine Baumhöhle wird ein napfförmiges Nest aus Zweigen und Wurzelfasern gebaut. Darin wird das Gelege, welches zwischen 3 und 6 (meist jedoch 5) Eiern enthalten kann, 12 bis 13 Tage von den Eltern bebrütet. Im Alter von zwölf Tagen verlassen die Jungen das Nest, werden aber weiterhin von beiden Elternteilen versorgt.
Zu den größten Bedrohungen für Dajaldrosseln gehören die Wilderei für den Handel mit Haustiervögeln, Lebensraumveränderungen und die Konkurrenz durch eingeführte Hirtenmaina.
Laut der Roten Liste der IUCN ist die Dajaldrossel in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet lokal häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Die nationalen Populationsgrößen wurden auf etwa 10.000-1.000.000 Brutpaare in China und weniger als 10.000 eingeführte Brutpaare in Taiwan geschätzt. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist stabil.