Die Nachtigall (Luscinia megarhynchos) ist eine Vogelart aus der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung Singvögel (Passeres). Nach neueren molekularbiologischen Erkenntnissen zur Phylogenese der Singvögel wird sie heute meist zur Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae) gestellt. Manchmal findet man sie aber auch heute noch bei den Drosseln (Turdidae) eingeordnet. Die nordöstliche Schwesterart der Nachtigall ist der Sprosser.
In Deutschland war die Nachtigall 1995 Vogel des Jahres.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
Na
NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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InsektenfresserEin Insektenfresser ist eine fleischfressende Pflanze oder ein Tier, das Insekten frisst. Ein alternativer Begriff ist Entomophage, der sich auch a...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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FruchtfresserAls Fruchtfresser, Früchtefresser, Frugivoren oder Fruktivoren werden Tiere bezeichnet, deren Verdauungsapparat, Körperbau und Verhalten auf den Ve...
Kö
KörnerfresserDer Raub von Samen, oft auch als Körnerfresserei bezeichnet, ist eine Art der Interaktion zwischen Pflanzen und Tieren, bei der Körnerfresser (Same...
Wu
WurmfressendTe
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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NesthockerOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Se
Serielle MonogamieSerielle Monogamie ist ein Paarungssystem, bei dem sich ein Paar nur für eine Brutsaison zusammenschließt.
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SolitärTi
TierwanderungDie Tierwanderung ist die relativ weiträumige Bewegung einzelner Tiere, meist auf saisonaler Basis. Sie ist die häufigste Form der Migration in der...
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beginnt mitEine ausgewachsene Nachtigall misst vom Schnabel bis zur Schwanzspitze etwa 16,5 cm, ist also etwa so groß wie ein Haussperling (Passer domesticus) und wiegt 18 bis 27 Gramm. Das Gefieder ist relativ unscheinbar und unauffällig, aber fein. Die Körperoberseite der Nachtigall ist von einem leicht rötlichen, warmen Hellbraun, der Schwanz deutlicher rotbraun; die Unterseite (Bauch, Brust) weißlich oder von einem sehr hellen Grau, das zum Teil, besonders an der Brust, leicht meliert ist in einem ähnlichen Hellbraun wie die Oberseite; die schwarzen Augen sind weiß umrandet, der Schnabel rosa und gelb, auch die Beine gelblich-rosa. Männchen und Weibchen sind bei der Nachtigall gleichfarbig.
Die Nachtigall hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Sprosser (Luscinia luscinia) und kann mit ihm verwechselt werden. Doch ist der Sprosser dunkler gefärbt und hat eine graubraune Brustfleckung.
Nachtigallen sind Zugvögel. Sie sind in Teilen von Europa, Asien und Nordafrika heimisch (Brutgebiete). Im Winter ziehen sie in ein Gebiet im tropischen Afrika, das sich vom Senegal bis nach Äthiopien und Kenia erstreckt.
Es gibt drei Unterarten, die sich sowohl die Brutgebiete als auch die Überwinterungsgebiete in west-östlicher Richtung aufteilen (siehe Karte rechts):
In Australien wurden die Nachtigallen durch europäische Siedler eingeführt.
Nachtigallen besiedeln dichtes Gebüsch, oft am Waldrand und in feuchtem Gelände, aber auch in Feldgehölzen (Gebüschwald).
Nachtigallen sind solitäre Vögel, die tagsüber aktiv sind. Sie sind sehr scheu und verstecken sich oft in dichten Büschen oder Sträuchern. Diese Vögel suchen auf dem Boden hüpfend nach Nahrung in der Laubstreu oder sammeln sie auf niedrigen Ästen und Blättern. Manchmal jagen sie auch von Sitzstangen aus und lassen sich fallen, um ihre Beute am Boden zu fangen oder sie jagen Insekten auf den Flügeln. Nachtigallen singen hauptsächlich in der Nacht, sind aber auch tagsüber zu hören. Ihr Gesang ist laut, mit einer beeindruckenden Bandbreite an Pfiffen, Trillern und Gurgeln. Nur unverpaarte Männchen singen regelmäßig in der Nacht, und der nachtaktive Gesang dient wahrscheinlich dazu, ein Männchen anzulocken. Es wird angenommen, dass der Gesang in der Morgendämmerung, eine Stunde vor Sonnenaufgang, wichtig ist, um das Revier des Vogels zu verteidigen. In städtischen oder stadtnahen Gebieten singen Nachtigallen noch lauter, um den Hintergrundlärm zu übertönen. Das charakteristischste Merkmal ihres Gesangs ist ein laut pfeifendes Crescendo. Wenn sie gestört werden, stoßen Nachtigallen einen froschähnlichen Warnruf aus.
Die Nachtigall ernährt sich von Insekten und deren Larven, Würmern oder Raupen, manchmal auch von Spinnen oder anderen wirbellosen Tieren. Im Sommer und Herbst sind Beeren ihre hauptsächliche Nahrung.
Die Brutzeit ist in Mitteleuropa von Mitte April bis Mitte Juni. In der Regel gibt es nur eine Brut pro Jahr. Unter günstigen klimatischen Bedingungen wird zweimal gebrütet. Das Gelege besteht aus vier bis sechs grünlich braunen Eiern. Die Eier werden täglich abgelegt und vom Weibchen 13 bis 14 Tage bebrütet. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert. Nach 11 bis 12 Tagen verlassen die Jungen das Nest, werden aber 14 bis 15 Tage weiterhin betreut.
Die Nester werden oft am Buschrand oder an Wegrändern im Krautsaum direkt am Boden gebaut. Der Boden besteht aus Laub, innen befinden sich Moos und Halme. Das Weibchen baut das Nest allein.
Die Nachtigall ist in der Neuen Roten Liste der Brutvögel Deutschlands nicht gelistet und gilt deshalb als ungefährdet. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist sie als ungefährdet eingestuft, in Hamburg und dem Saarland steht sie auf der Vorwarnliste (Rote-Liste-Kategorie V), in Niedersachsen und Schleswig-Holstein gilt sie als gefährdet (RL-Kategorie 3).Sie ist in Deutschland seit dem 31. August 1980 nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) besonders geschützt und in der Vogelschutzrichtlinie gelistet.
Zur Bestandsentwicklung gibt es kein einheitliches Bild. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) schreibt, dass die Bestände der Nachtigall in Deutschland erheblich schwanken und zählt mehrere Faktoren für den Bestandsrückgang auf. Der NABU Braunschweig stellte eine Halbierung des Bestandes zwischen 1993 und 2011 fest, ähnliches gilt für die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen. In England gehen Vogelschützer davon aus, dass die Nachtigall dort bis etwa 2040 ganz verschwunden sein wird.Andere Untersuchungen erkennen jedoch einen Trend zur Zunahme der Bestände, so etwa für Hamburg der Arbeitskreis Vogelschutzwarte Hamburg oder der Ornithologische Verein zu Hildesheim e.V. Für die Aareebene bei Solothurn stellt Christen (2009) im Zeitraum von 1982 bis 2008 eine deutliche Zunahme des Brutbestandes fest.
Nachtigallen spielen eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem. Aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten kontrollieren diese Vögel die Populationen verschiedener Insekten, die das Laub und das Wachstum von Bäumen und Sträuchern schädigen können.