Molukkenibis
Reich
Stamm
Klasse
Unterklasse
Teilklasse
Überordnung
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Threskiornis molucca
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
28 years
Gewicht
1.4-2.5
3.1-5.5
kglbs
kg lbs 
Länge
65-75
25.6-29.5
cminch
cm inch 
Spannweite
110-125
43.3-49.2
cminch
cm inch 

Der Molukkenibis (Threskiornis molucca) gehört zu den Ibissen und galt einst als Unterart des Heiligen Ibis. Er lebt in Australien und der südostasiatischen Inselwelt.

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Die Bestandssituation des Molukkenibisses wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als nicht gefährdet (least concern) beschrieben.

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Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

Ne

Nesthocker

Se

Semiaquatisch

An

Ansammlung bildend

Ov

Oviparie

Wa

Watende Vögel

Mo

Monogam

So

Sozial

Ko

Kolonie

Te

Teilzieher

A

beginnt mit

Aussehen

Der Molukkenibis ähnelt sehr dem Heiligen Ibis. Er erreicht eine Körperlänge von 65 bis 75 Zentimeter und hat eine Flügelspannweite von 112 bis 124 Zentimeter. Männchen wiegen 1,7 bis 2,5 Kilogramm und Weibchen 1,4 bis 1,9 Kilogramm. Der Größenunterschied ist der einzige Sexualdimorphismus, allerdings überlappen sich die Körpergrößen der beiden Geschlechter, so dass Größe kein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist.

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Der Molukkenibis ist weitgehend weiß, mit Ausnahme einiger schwarzer Federn an den Flügeln. Der Kopf ist schwarz und federlos.

Andere in Australien vorkommende Ibisse sind überwiegend dunkel gefiedert. Allerdings ähnelt das Flugbild des Stachelibisses dem des Molukkenibisses. Bei schlechten Sichtverhältnissen, wenn vor allem der Schnabel nicht deutlich sichtbar ist, kann der Molukkenibis mit verschiedenen Löfflerarten verwechselt werden.

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Verteilung

Erdkunde

Der Molukkenibis ist im Norden und Osten sowie einer kleinen Region im Südwesten Australiens, Tasmanien, dem südlichen Neuguinea, den Molukken, den Kleinen Sundainseln und den Salomonen beheimatet. In Neuseeland sind sie gelegentlich Irrgäste.

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Der Lebensraum des Molukkenibisses sind Feuchtgebiete im Binnenland, Grasland sowie geschützte Küstenabschnitte. Er sucht bevorzugt im Flachwasser und schlammigen Uferabschnitten nach Nahrung, findet diese jedoch auch in feuchterem Grasland. Die Bandbreite an Feuchtgebieten, die dem Molukkenibis geeignete Lebensräume bieten, sind sehr groß. So ist er an Fließgewässern, Billabongs, Teichen, auf Überschwemmungsflächen und an größeren Seen zu finden. Feuchtes Grasland oder Agrarflächen werden von ihm überwiegend genutzt, wenn diese ein reichhaltiges Nahrungsangebot an Wirbellosen aufweisen. Salzgewässer werden von ihm gleichfalls genutzt, dabei bevorzugt er Flussmündungen, Mangrovensümpfe, Salzpfannen und Salzmarschen und Lagunen. Er nutzt auch menschlichen Siedlungsraum und kommt in Gärten, auf Sportplätzen und entlang von Straßen vor.

Ausgewachsene Molukkenibisse sind im Südosten Australiens Standvögel, im Südwesten Australiens dagegen Teilzieher. Jungvögel ziehen jedoch weit umher. Über die Wanderbewegungen der Populationen weiter im Inland und Norden Australiens ist dagegen nichts bekannt. Auf Grund der weitgehend gleichbleibenden Populationen, die beispielsweise aus dem australischen Bundesstaat Victoria berichtet wird, lässt sich schließen, dass Wanderbewegungen wenig ausgeprägt sind.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Australische Waldrappe können einzeln beobachtet werden, sie sind jedoch soziale Vögel. Sie nisten oft in Bäumen mit anderen Vögeln wie Löfflern oder Reihern und brüten in Kolonien. Australische Waldrappe sind tagsüber aktiv und wandern und waten am Ufer entlang, um nach Nahrung zu suchen. Die bevorzugte Nahrung wie Flusskrebse und Muscheln erlangen Ibisse durch Graben mit ihrem langen Schnabel. Australische weiße Ibisse plündern auch Müllhalden und sind sogar dafür bekannt, dass sie Picknickern ihre Sandwiches wegschnappen. Diese großen Vögel kommunizieren lautstark und ihr Ruf wird als ein langes Krächzen beschrieben.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Molukkenibis ernährt sich von Reptilien, Fischen, Krebstieren, großen Insekten, Schnecken, kleine Säugetiere und gelegentlich auch Aas. Die Zusammensetzung der Nahrung ist überwiegend vom jeweiligen Lebensraum bestimmt. Sie verteidigen kein Nahrungsterritorium. Antagonistisches Verhalten innerhalb von nahrungssuchenden Trupps ist vermutlich ausschließlich ein Kampf um Beute, da Molukkenibisse sich Nahrung auch gegenseitig stehlen.

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Während der Nahrungssuche gehen sie langsam, sie untersuchen dabei mit ihrem langen Schnabel den Boden oder picken Nahrung vom Boden oder der Wasseroberfläche auf. Ein Pickverhalten ist vor allem auf Grasland zu beobachten. Größere Beute wird mit der Schnabelspitze zerkleinert und dann schnell gefressen. Muscheln werden gelegentlich zu Felsen oder Baumstämmen getragen, mit dem Fuß festgehalten und durch Schläge mit dem Schnabel geöffnet.

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Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Der Molukkenibis brütet in Kolonien auf Bäumen, in Büschen oder am Boden. Die Kolonien können sehr groß sein und bis zu 20.000 Paare umfassen. Die Nester können dabei in so größer Nähe zueinander gebaut sein, dass sie sich berühren und Nistplattformen bilden, die von mehreren Paaren genutzt werden. Auf einem Quadratmeter hat man bereits bis zu fünf Nester gezählt. Molukkenibisse sind allerdings durchaus territorial und verteidigen ihr Nest und die unmittelbare Nestumgebung. Sie sind dabei gegenüber Nestnachbaren toleranter als gegenüber Eindringlingen.

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Grundsätzlich sind Molukkenibis seriell monogam, jedoch lassen sich viele Kopulationen außerhalb der regulären Paarbeziehung feststellen. Meist verpaaren sich dabei Vögel benachbarter Nester, die meisten Kopulationen finden allerdings nach der Zeit statt, in der die Weibchen empfangsbereit sind. Paarungen zwischen Molukkenibissen, die noch nicht brüten, sind verhältnismäßig selten.

Die Dauer der Paarbeziehung ist individuell unterschiedlich. Bei einigen Vögeln endet sie sofort nach der Kopulation, andere Paare bleiben zusammen, bis sie eine Brut großgezogen haben, andere Paare bleiben über mehrere Bruten einer Saison oder gar bis zu einer Dauer von drei Jahren zusammen. Bei ihrer ersten Brut sind Molukkenibisse in der Regel drei Jahre alt. Bei Paaren, die zusammenbleiben, brüten beide Elternvögel und versorgen gemeinsam die Jungvögel für eine Zeitdauer von vier Wochen.

Der Zeitpunkt der Fortpflanzungszeit ist abhängig von lokalen Gegebenheiten. In einigen Regionen brüten Molukkenibisse nicht jährlich. Es werden 3 bis 4 Eier gelegt, größere Gelege sind in der Regel darauf zurückzuführen, dass zwei Weibchen Eier in ein Nest gelegt haben. Das Legeintervall zwischen den einzelnen Eiern beträgt 48 Stunden, die Eiablage findet in der Regel nachts statt. Die Brut dauert etwa 21 Tage. Frisch geschlüpfte Jungvögel wiegen durchschnittlich 46,1 Gramm. Während der ersten Lebenstage sind ihre Augen noch geschlossen. Die Schnabelbasis ist während der ersten zwei Lebenswochen rosafarben und wird dann zunehmend dunkler. Im Alter von drei Wochen beginnen die Jungvögel in einigen Regionen sogenannte Kindergarten (Crèches) zu bilden. Sie werden ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr gehudert, sind aktiv und klettern auf dem Nest herum, werden aber noch von den Elternvögeln gefüttert. In der Regel verlassen sie spätestens am 30. Lebenstag das Nest. Nach ihrem Ausfliegen halten sie sich noch in der Nähe des Nestes auf. Durchschnittlich 21 Tage nach dem Ausfliegen verlassen sie auch die Kolonie. Einige Jungvögel halten sich jedoch noch über Monate in der Nähe der Kolonie auf und werden dann gelegentlich von ihren Elternvögeln auch noch gefüttert.

Der Bruterfolg variiert nach Standort und Jahr. In Healesville wurden 1983/84 und 1986/86 aus 100 Nestern nur 85 Jungvögel flügge. Im Zeitraum 1983/84 waren es dagegen 97 Jungvögel je 100 Nester. Bei 51 Prozent der Nester wurden keine Jungvögel flügge, in den übrigen Nestern dagegen überwiegend zwei Jungvögel. Die Nachstellung durch Prädatoren waren dabei nicht die wichtigste Todesursache, sehr häufig verhungerten die Jungvögel. Eine Überflutung oder Zusammenbruch der Nester spielte ebenfalls eine erhebliche Rolle.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Für den Molukkenibis gibt es derzeit keine größeren Bedrohungen.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Gesamtgröße der Population des Australischen Molukkenibis. Laut der ABC-Wissenschaftsressource liegt die Gesamtpopulation der Art in Sydney bei etwa 5.000 Individuen (etwa 800 sind Jungtiere). Derzeit wird der Australische Waldrapp auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und sein Bestand ist heute stabil.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Australische Molukkenibis ist bei den Yindjibarndi in der zentralen und westlichen Pilbara (einer großen Region im Norden Westaustraliens) als Mardungurra bekannt.
  • Australische Molukkenibisse haben einen langen und gebogenen Schnabel, mit dem sie Beute aus dem Schlamm holen. An der Basis des Schnabels befinden sich Nasenlöcher, die es den Vögeln ermöglichen zu atmen, während ihr Schnabel im Wasser eingetaucht ist.
  • Australische weiße Ibisse haben kahle Flecken auf der Brust, die sich während der Brutzeit tiefrot färben.

Referenzen

1. Molukkenibis artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Molukkenibis
2. Molukkenibis auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22697519/93618773
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/591140

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