Schwarzohrelfe, Grünstirn-schmuckkolibri, Blumenküsser
Der Schwarzohr-Schmuckkolibri (Heliothryx auritus, seltener Heliothryx aurita), auch als Schwarzohrelfe, Grünstirn-Schmuckkolibri oder Blumenküsser bezeichnet, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Kolumbien, Venezuela, Guyana, Suriname, Französisch-Guayana, Brasilien, Ecuador, Peru und Bolivien vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Die Erstbeschreibung des Schwarzohr-Schmuckkolibris erfolgte 1788 durch Johann Friedrich Gmelin unter dem wissenschaftlichen Namen Trochilus auritus. Das Typusexemplar stammte aus der Gegend um Cayenne. Erst 1831 führte Friedrich Boie die Gattung Heliothryx für mehrere Kolibriarten u. a. dem Schwarzohr-Schmuckkolibri ein. Dieser Name leitet sich von den griechischen Wörtern »hēlios, ἡλιος« für »Sonne« und »thrix, trikhos, θριξ, τριχος« für »Haar« ab. Der Artname »auritus« leitet sich vom lateinischen »auris« für »Ohr« ab. »Auriculatus« hat dieselbe Abstammung und bedeutet »ohrig, Ohren habend«. »Phainolaemus« ist ein griechisches Wortgebilde aus »phaeinos, phainō φαεινος, φαινω« für »brilliant, scheinend, scheinen« und »laimos, λαιμος« für »Kehle«.
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beginnt mitDer Schwarzohr-Schmuckkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 10,5 bis 13,7 cm, bei einem Gewicht von 4,0 bis 6,3 g. Das Männchen hat einen kurzen geraden scharfspitzigen schwarzen Schnabel. Der Oberkopf glitzert grün. Unter dem Auge hat er einen schwarzen Strich, die Ohrdecken glitzern violett. Der Rest der Oberseite schimmert grün, die Unterseite weiß. Beim abgerundeten Schwanz sind die äußeren drei Steuerfedern weiß, die zwei zentralen dunkel blau. Das Weibchen ähnelt dem Männchen, doch fehlen die glitzernden violetten Ohrdecken. Kehle und Brust weisen graue Flecken auf. Der Schwanz ist etwas länger als beim Männchen. Die äußeren Steuerfedern sind weiß mit einem schwarzen Band an der Basis der Federn. Jungvögel ähneln den Weibchen, doch haben die Kopf- und Nackenfedern zimtfarbene Fransen.
Der Schwarzohr-Schmuckkolibri bevorzugt feuchte Tieflandwälder, Waldränder und Sekundärvegetation in Höhenlagen bis 800 Meter. Am häufigsten ist er aber in Höhenlagen bis 400 Meter anzutreffen.
Der Schwarzohr-Schmuckkolibri bezieht seinen Nektar von blühendem Gestrüpp, Ranken, Kakteen, Epiphyten z. B. von Arten aus der Familie der Rötegewächse, der Rautengewächse, der Ingwergewächse, der Passionsblumengewächse und der Hülsenfrüchtler. An seinen Nektar kommt er auch, indem er Blüten anpickst. Insekten jagt er im Flug. In Terra-Firme-Wäldern sucht er in allen Straten nach Nahrung. Dieses reicht vom Unterholz bis in die Baumkronen sowie bis ins Innere von Wäldern.
Nester des Schwarzohr-Schmuckkolibris gibt es das ganze Jahr über, doch scheint es die meisten zwischen Juli und März zu geben. So wurde er bei Manaus beim Nestbau im Juli und mit Nestlingen von August bis September beobachtet. Im Osten Brasiliens, dem Verbreitungsgebiet von H. a.auriculatus, scheint die Brutsaison von Oktober bis März zu dauern. Das Nest ist ein flauschiger Kelch, der an vertikalen Verzweigungen angebracht wird. Dieses kann sich in Höhen zwischen 3 und 30 Meter über dem Boden befinden. Die Nester sind ca. 40 mm hoch. Der Außenradius beträgt ca. 55 mm, der Innenradius ca. 35 mm. Die ca. 0,7 g schweren Eier sind ca. 16 × 10 mm groß. Die Brutdauer beträgt 15 bis 16 Tage und die Bebrütung erfolgt ausschließlich durch das Weibchen. Die Küken sind schwarz mit schwachen gräulichen Rückenstreifen. Nach 23 bis 26 Tagen werden die Nestlinge flügge. Vermutlich ist eine Strategie gegen Nesträuber, dass das Weibchen während des Verlassens und schon während der Bauzeit des Nests ein totes Blatt imitiert, das auf den Boden fällt. Sie stoppt dann das Heruntergleiten im Unterholz ca. 2 Meter über dem Boden. Die erste Brut erfolgt im zweiten Lebensjahr des Kolibris.