Familie

Goldmulle

22 Spezies

Die Goldmulle (Chrysochloridae) sind eine im südlichen und teilweise im mittleren Afrika lebende Familie der Säugetiere. Die Tiere ähneln in ihrem Körperbau den Maulwürfen und führen auch eine ähnliche unterirdische Lebensweise, sind mit diesen jedoch nicht näher verwandt.

Der Körper zeigt spezielle Anpassungen an eine grabende Lebensweise. Er ist spindel- bis rautenförmig gestaltet, äußerlich sichtbare Ohren und ein Schwanz fehlen, die Augen liegen unter dem Fell verborgen. Vor allem die Vordergliedmaßen sind besonders gut zum Graben geeignet. Sie haben einen kurzen und kräftigen Bau, an den Händen sind große Grabklauen ausgebildet. Der Unterarm verfügt über einen dritten Knochen, die Anzahl der Finger- und Handwurzelknochen ist durch charakteristische Verwachsungen reduziert. Ein kennzeichnendes Merkmal der Goldmulle stellt auch das seidige Fell dar, das teilweise bei bestimmtem Lichteinfall metallisch glänzt.

Goldmulle bewohnen offene bis wüstenartige Regionen und geschlossene Wälder, sie sind sowohl in Tief- als auch in Hochländern anzutreffen. Aufgrund ihrer grabenden Lebensweise stellen sie Habitatspezialisten dar, die teilweise nur eng begrenzte, an zumeist lockeren Untergrund gebundene Lebensräume besiedeln. Über die Lebensweise der Tiere liegen nur in wenigen Fällen genauere Informationen vor. Sie sind nachtaktiv und einzelgängerisch.

Die Nahrung der Goldmulle besteht hauptsächlich aus Wirbellosen wie Regenwürmern und Insekten. Stark vergrößerte Gehörknöchelchen befähigen sie, die Beutetiere anhand der von diesen erzeugten Vibrationen aufzuspüren. Auffallend ist die labile Körpertemperatur, die sich der Umgebung anpasst und daher eine energiesparende Funktion hat. Die Fortpflanzung ist bisher wenig untersucht, pro Wurf kommen ein bis drei Jungtiere zur Welt, die als Nesthocker im unterirdischen Bau verbleiben. Die Individualentwicklung läuft vermutlich sehr langsam ab.

Die Stammesgeschichte der Familie ist nur spärlich belegt. Sie reicht aber bis in das Mittlere Eozän vor etwa 47 Millionen Jahren zurück. Fossilfunde umfassen mit Ausnahmen nur einzelne Schädel- und Gebissreste. Goldmulle sind bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt, sie wurden aber anfangs mit den Maulwürfen gleichgesetzt. Erst in der Wende zum 19. Jahrhundert erfolgte eine Abtrennung von der Gruppe, wobei die Benennung der Familie in das Jahr 1825 datiert.

Aufgrund ähnlicher Lebensweise und vergleichbarer Körpermerkmale galten die Goldmulle bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als Mitglied der Ordnung der Insektenfresser (Lipotyphla). Jüngere molekulargenetische Untersuchungen stellen sie zusammen mit den Tenreks in eine gänzlich eigene Säugetiergruppe, die Tenrekartigen (Afrosoricida) innerhalb der Afrotheria. Gegenwärtig umfasst die Familie zehn Gattungen mit 21 Arten, von denen mehr als zwei Drittel in unterschiedlichen Maßen in ihrem Bestand gefährdet sind.

Die Goldmulle sind ausschließlich in Afrika südlich der Sahara beheimatet, wobei der Schwerpunkt ihres Verbreitungsgebietes im südlichen Afrika liegt. Mehr als die Hälfte der Arten kommt dabei endemisch in der Republik Südafrika vor; einzelne Vertreter bewohnen auch Gebiete in Namibia , in Lesotho und in Mosambik . Außerhalb des südlichen Afrika sind bislang nur drei Arten belegt: der Kongo-Goldmull (Huetia leucorhina) im zentralen, Stuhlmanns Goldmull (Chrysochloris stuhlmanni) im zentralen und östlichen und der Somalia-Goldmull (Huetia tytonis) im nordöstlichen Afrika. Aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise stellen die Goldmulle Habitatspezialisten dar. Ihre Lebensräume sind dadurch stark zersplittert oder eng begrenzt. Häufig lassen sich die einzelnen Arten nur an wenigen, lokal eng begrenzten Fundpunkten feststellen – die wenigsten Vertreter sind aus einem größeren Verbreitungsgebiet bekannt. Andere Goldmulle wie etwa der Somalia-Goldmull, aber auch Visagies Goldmull (Chrysochloris visagiei), De Wintons Goldmull (Cryptochloris wintoni) oder Van Zyls Goldmull (Cryptochloris zyli) wurden bisher nur über einige wenige Exemplare nachgewiesen.

Die Tiere sind dabei sowohl in küstennahen Tiefländern als auch in Hochgebirgen in Höhenlagen bis zu 4000 m verbreitet. Grundvoraussetzungen für die Anwesenheit von Goldmullen stellen neben einem ausreichenden Nahrungsangebot auch lockere, durchdringbare Böden dar. Ausbreitungsgrenzen bilden Felslandschaften und Flüsse. Die Anpassungsfähigkeit an durch Menschen veränderte Landschaften ist bei den einzelnen Arten unterschiedlich ausgeprägt. Kommen einige Formen in einer gemeinsamen Region vor, wie das etwa beim Fynbos-Goldmull (Amblysomus corriae) und bei Duthies Goldmull (Chlorotalpa duthieae) sowie beim Highveld-Goldmull (Amblysomus septentrionalis) und bei Sclaters Goldmull (Chlorotalpa sclateri) der Fall ist, bestehen in der Regel unterschiedliche Biotopansprüche.

Weniger anzeigen

Die Goldmulle (Chrysochloridae) sind eine im südlichen und teilweise im mittleren Afrika lebende Familie der Säugetiere. Die Tiere ähneln in ihrem Körperbau den Maulwürfen und führen auch eine ähnliche unterirdische Lebensweise, sind mit diesen jedoch nicht näher verwandt.

Der Körper zeigt spezielle Anpassungen an eine grabende Lebensweise. Er ist spindel- bis rautenförmig gestaltet, äußerlich sichtbare Ohren und ein Schwanz fehlen, die Augen liegen unter dem Fell verborgen. Vor allem die Vordergliedmaßen sind besonders gut zum Graben geeignet. Sie haben einen kurzen und kräftigen Bau, an den Händen sind große Grabklauen ausgebildet. Der Unterarm verfügt über einen dritten Knochen, die Anzahl der Finger- und Handwurzelknochen ist durch charakteristische Verwachsungen reduziert. Ein kennzeichnendes Merkmal der Goldmulle stellt auch das seidige Fell dar, das teilweise bei bestimmtem Lichteinfall metallisch glänzt.

Goldmulle bewohnen offene bis wüstenartige Regionen und geschlossene Wälder, sie sind sowohl in Tief- als auch in Hochländern anzutreffen. Aufgrund ihrer grabenden Lebensweise stellen sie Habitatspezialisten dar, die teilweise nur eng begrenzte, an zumeist lockeren Untergrund gebundene Lebensräume besiedeln. Über die Lebensweise der Tiere liegen nur in wenigen Fällen genauere Informationen vor. Sie sind nachtaktiv und einzelgängerisch.

Die Nahrung der Goldmulle besteht hauptsächlich aus Wirbellosen wie Regenwürmern und Insekten. Stark vergrößerte Gehörknöchelchen befähigen sie, die Beutetiere anhand der von diesen erzeugten Vibrationen aufzuspüren. Auffallend ist die labile Körpertemperatur, die sich der Umgebung anpasst und daher eine energiesparende Funktion hat. Die Fortpflanzung ist bisher wenig untersucht, pro Wurf kommen ein bis drei Jungtiere zur Welt, die als Nesthocker im unterirdischen Bau verbleiben. Die Individualentwicklung läuft vermutlich sehr langsam ab.

Die Stammesgeschichte der Familie ist nur spärlich belegt. Sie reicht aber bis in das Mittlere Eozän vor etwa 47 Millionen Jahren zurück. Fossilfunde umfassen mit Ausnahmen nur einzelne Schädel- und Gebissreste. Goldmulle sind bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt, sie wurden aber anfangs mit den Maulwürfen gleichgesetzt. Erst in der Wende zum 19. Jahrhundert erfolgte eine Abtrennung von der Gruppe, wobei die Benennung der Familie in das Jahr 1825 datiert.

Aufgrund ähnlicher Lebensweise und vergleichbarer Körpermerkmale galten die Goldmulle bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als Mitglied der Ordnung der Insektenfresser (Lipotyphla). Jüngere molekulargenetische Untersuchungen stellen sie zusammen mit den Tenreks in eine gänzlich eigene Säugetiergruppe, die Tenrekartigen (Afrosoricida) innerhalb der Afrotheria. Gegenwärtig umfasst die Familie zehn Gattungen mit 21 Arten, von denen mehr als zwei Drittel in unterschiedlichen Maßen in ihrem Bestand gefährdet sind.

Die Goldmulle sind ausschließlich in Afrika südlich der Sahara beheimatet, wobei der Schwerpunkt ihres Verbreitungsgebietes im südlichen Afrika liegt. Mehr als die Hälfte der Arten kommt dabei endemisch in der Republik Südafrika vor; einzelne Vertreter bewohnen auch Gebiete in Namibia , in Lesotho und in Mosambik . Außerhalb des südlichen Afrika sind bislang nur drei Arten belegt: der Kongo-Goldmull (Huetia leucorhina) im zentralen, Stuhlmanns Goldmull (Chrysochloris stuhlmanni) im zentralen und östlichen und der Somalia-Goldmull (Huetia tytonis) im nordöstlichen Afrika. Aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise stellen die Goldmulle Habitatspezialisten dar. Ihre Lebensräume sind dadurch stark zersplittert oder eng begrenzt. Häufig lassen sich die einzelnen Arten nur an wenigen, lokal eng begrenzten Fundpunkten feststellen – die wenigsten Vertreter sind aus einem größeren Verbreitungsgebiet bekannt. Andere Goldmulle wie etwa der Somalia-Goldmull, aber auch Visagies Goldmull (Chrysochloris visagiei), De Wintons Goldmull (Cryptochloris wintoni) oder Van Zyls Goldmull (Cryptochloris zyli) wurden bisher nur über einige wenige Exemplare nachgewiesen.

Die Tiere sind dabei sowohl in küstennahen Tiefländern als auch in Hochgebirgen in Höhenlagen bis zu 4000 m verbreitet. Grundvoraussetzungen für die Anwesenheit von Goldmullen stellen neben einem ausreichenden Nahrungsangebot auch lockere, durchdringbare Böden dar. Ausbreitungsgrenzen bilden Felslandschaften und Flüsse. Die Anpassungsfähigkeit an durch Menschen veränderte Landschaften ist bei den einzelnen Arten unterschiedlich ausgeprägt. Kommen einige Formen in einer gemeinsamen Region vor, wie das etwa beim Fynbos-Goldmull (Amblysomus corriae) und bei Duthies Goldmull (Chlorotalpa duthieae) sowie beim Highveld-Goldmull (Amblysomus septentrionalis) und bei Sclaters Goldmull (Chlorotalpa sclateri) der Fall ist, bestehen in der Regel unterschiedliche Biotopansprüche.

Weniger anzeigen