Das Komplexzahn-Gleithörnchen (Trogopterus xanthipes) ist ein im Süden der Volksrepublik China lebendes Gleithörnchen, dessen Population, nach Angaben der roten Liste gefährdeter Arten, stark rückläufig ist.
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beginnt mitSeinen eigenartigen Namen hat es von der Bezahnung, die von der anderer Gleithörnchen abweicht. Insgesamt wurden fünf Arten der Gattung Trogopterus beschrieben, jedoch handelt es sich bei allen nach heutigen Erkenntnissen um dieselbe Art, das Komplexzahn-Gleithörnchen. Sehr eng verwandt ist das Haarfuß-Gleithörnchen, das manchmal ebenfalls zur Gattung Trogopterus gezählt wird. Äußerlich ist es allerdings vom Aussehen anderer Gleithörnchen wenig verschieden; das auffälligste Merkmal sind die schwarzen Haarbüschel an der Ohrbasis. Das Fell ist oberseits graubraun und unterseits weiß. Das Gesicht und der Schwanz haben einen rötlichen Schimmer. Die Kopfrumpflänge beträgt etwa 30 cm, hinzu kommt ein fast ebenso langer Schwanz.
Ihr besonderer Körperbau erlaubt es den Hörnchen im Gleitflug Strecken von bis zu 400 m zurück zu legen. So gelangen sie direkt von Baum zu Baum, ohne den Waldboden betreten zu müssen.
Beheimatet sind Komplexzahn-Gleithörnchen in den Mischwäldern der chinesischen Provinzen Hubei, Hunan, Guizhou, Sichuan und Yunnan, sowie in der Region Tibets. Hier bauen sie ihre Nester in Baumhöhlen, Klippen und Felsspalten, die im Schnitt 30 m über dem Erdboden gelegen sind. Ihr Habitat liegt in Höhenlagen von etwa von 1360 bis zu 2750 m. Der Verlust des natürlichen Lebensraumes ist die größte Bedrohung für die Spezies, die allerdings auch durch Jagd und Gefangennahme stark dezimiert wurde.
Tagsüber schlafen die Gleithörnchen in den Nestern; nachts verlassen sie diese und suchen nach Nüssen, Früchten und ihrer Hauptnahrung, frischem Eichenlaub. Die Gleichhörnchen sind in einem Alter von etwa 22 Monaten geschlechtsreif und bringen nach einer Tragzeit von knapp 3 Monaten ein bis vier Junge zur Welt.
Die IUCN listet das Komplexzahn-Gleithörnchen (bereits 2016) als gering gefährdete Art (near threatened). Neben der Zerstörung von Wäldern spielt vor allem die Bejagung für den Bestandsrückgang von fast 30 Prozent pro Jahrzehnt eine Rolle. In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt der Kot dieses Hörnchens als heilsam gegen Zwölffingerdarmgeschwüre, außerdem wird das Fleisch der Hörnchen von Einheimischen verzehrt. Medizinische Untersuchungen haben tatsächlich eine schmerzlindernde und die Blutzirkulation fördernde Wirkung festgestellt, allerdings werden die Gründe hierfür noch nicht verstanden. Die Gleithörnchen werden gefangen und in Käfigen gehalten, um einfacher an ihren Kot zu gelangen.
Wie viele andere Spezies, die im Süden Chinas beheimatet sind, profitiert das Gleithörnchen von den Schutzmaßnahmen für den großen Panda, die dazu führten, dass auch ihr Lebensraum mittlerweile geschützt ist. Rund um den bereits in das (1980 gegründete) Wolong-Naturreservat, wurde 2020 der Giant Panda National Park gegründet, der insgesamt 67 kleine Schutzgebiete miteinander verbindet. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche, die größer als Israel oder Sizilien ist (ca. 27.200 km²). Außer dem Gleithörnchen und dem Panda, profitieren zahlreiche weitere Arten, wie z. B. der Sibirische Tiger und die, mit den Meerkatzen verwandten, Goldstumpfnasen vom Schutz ihres Habitats.