Kleines Streifenhörnchen

Kleines Streifenhörnchen

Kleine streifenhörnchen

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
SPEZIES
Tamias minimus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
2-6 years
Höchstgeschwindigkeit
8
5
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
25-66
0.9-2.3
goz
g oz 
Länge
15.7-25
6.2-9.8
cminch
cm inch 

Das Kleine Streifenhörnchen (Tamias minimus, Syn.: Neotamias minimus) ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Streifenhörnchen (Tamias). Es kommt in zahlreichen Unterarten in großen Teilen Nordamerikas im zentralen bis südlichen Kanada sowie in den Vereinigten Staaten vor und ist damit die mit Abstand am weitesten verbreitete Art der Gattung in Nordamerika.

Aussehen

Das Kleine Streifenhörnchen erreicht eine durchschnittliche Kopf-Rumpf-Länge von etwa 10,6 bis 11,4 Zentimetern, die Schwanzlänge beträgt etwa 8,0 bis 8,5 Zentimeter und das Gewicht etwa 45 bis 50 Gramm. Es handelt sich damit um ein sehr kleines Streifenhörnchen. Innerhalb des sehr großen Verbreitungsgebiet kommt die Art in zahlreichen Unterarten vor, die sich im Aussehen teilweise sehr deutlich unterscheiden. Die Rückenfarbe ist generell Rot- bis Zimtbraun oder Grau. Wie bei anderen Arten der Gattung befinden sich auf dem Rücken mehrere dunkle Rückenstreifen, die durch hellere Streifen getrennt und gegenüber den Körperseiten abgegrenzt sind. Auch in Gesicht besitzt die Art charakteristische helle Streifen, zwischen denen sich ein dunkler Streifen über die Augen zieht. Häufig kommt ein heller Fleck hinter den Ohren, ein Postaurikularfleck, vor. Der Bauch ist weiß bis cremeweiß, manchmal auch grau bis grauweiß. Die Unterseite des Schwanzes variiert von rötlich braun über gelblich bis braun.

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Von den zahlreichen anderen kleinen Streifenhörnchen, mit denen das Kleine Streifenhörnchen in Teilen des Verbreitungsgebietes lebt, ist es häufig nur durch Merkmale des Schädels oder Details der Färbung zu unterscheiden.

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Kleines Streifenhörnchen Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Kleine Streifenhörnchen leben in zahlreichen, sehr unterschiedlichen Lebensräumen ihres Verbreitungsgebietes. Sie bevorzugen offene Waldgebiete mit wenig Unterholz und in Wassernähe, vor allem im Flusssystem des Green River in Utah, Wyoming und Colorado. In vielen Regionen ist die Habitatwahl abhängig von der Konkurrenz durch andere Streifenhörnchen; beispielsweise kommt das Kleine Streifenhörnchen im Westen von Colorado häufig gebunden an Baumbestände vor, bei Anwesenheit des Hopi-Streifenhörnchens (Tamias rufus) weicht es jedoch auf Buschbestände aus.

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Die Art ist tagaktiv mit Hauptaktivitäten am frühen Morgen und am späten Nachmittag. Sie ist primär bodenlebend, kann jedoch auch in Bäume und Gebüsche klettern. Die Tiere ernähren sich vor allem herbivor von Samen, wobei die regionale Verfügbarkeit eine große Rolle spielt. Hinzu kommen andere Pflanzenteile wie Blätter und Früchte sowie Insekten und kleine Wirbeltiere als ergänzende Nahrung. Die Tiere legen unterirdische Baue für die Überwinterung und als Nester an, es kommen jedoch auch Nester aus Blättern im Geäst vor oder sie besiedeln Baumhöhlen. Die Erdbaue sind sehr flach mit Tiefen von maximal 0,5 bis 1 Meter und mit kurzen Gängen von 0,4 bis maximal 3,5 Metern Länge. Sie bestehen aus einer oder zwei Kammern und haben einen bis drei Ausgänge. Das Territorium der Tiere ist regional unterschiedlich groß. Bei Untersuchungen in Alberta, Kanada, wurde das durchschnittliche Territorium der Männchen auf 1,22 und das der Weibchen auf 0,66 ha bestimmt. Fallendaten in anderen Regionen lassen auf kleinere Territorien schließen. Die Tiere kommunizieren durch vielfältige Rufe und Pfiffe und es sind fünf oder sechs verschiedene Alarmrufe dokumentiert, jedoch nicht näher untersucht.

Die Paarungszeit ist abhängig von der Region und den klimatischen Bedingungen. Sie beginnt kurz nachdem die Weibchen die Überwinterung abgeschlossen haben, der Eisprung der Weibchen erfolgt nach etwa sieben Tagen. Die Tragzeit beträgt 28 bis 30 Tage. Der Wurf besteht abhängig von der Region aus durchschnittlich 4 bis 6,5 Jungtieren, in der Regel haben die Tiere nur einen Wurf pro Jahr. Laktierende Weibchen wurden vom Mai bis in den späten August dokumentiert.

Im größten Teil des Verbreitungsgebietes kommt die Art sympatrisch mit anderen Streifenhörnchen vor. In der Konkurrenz mit anderen Arten der Streifenhörnchen und anderer Erdhörnchen zieht sich das Kleine Streifenhörnchen häufig zurück, ist jedoch aufgrund der großen Anpassungsfähigkeit in der Lage, verschiedene Lebensräume effizient zu nutzen. In den Rocky Mountains kommt beispielsweise das Kleine Streifenhörnchen gemeinsam mit dem Gelben Fichtenstreifenhörnchen (Tamias amoenus) vor und besiedelt in der Regel die höheren Regionen. Bei experimentellen regionalen Entfernungen des Gelben Fichtenstreifenhörnchen wurden deren Habitate jedoch rasch vom Kleinen Streifenhörnchen besiedelt, ersteres kann entsprechend als konkurrenzstärker in diesen Habitaten angesehen werden, kann jedoch die erweiterten Lebensräume des Kleinen Streifenhörnchens nicht besiedeln. Als Kleinsäuger werden die Tiere wahrscheinlich von verschiedenen Raubtieren wie Mardern, Katzen und Hunden sowie Greifvögeln erbeutet, allerdings sind keine Prädatoren konkret nachgewiesen und das Kleine Streifenhörnchen profitiert wahrscheinlich von seiner geringen Größe und Beweglichkeit. Mehrere Arten von Tierläusen, Flöhen, Milben und Zecken sowie eine Dasselfliege wurden als Ektoparasiten nachgewiesen. Als Träger verschiedener Viren und Bakterien kann das Kleine Streifenhörnchen auch für die Übertragung potenziell für den Menschen relevanter Krankheitserreger relevant sein. So ist die Art Träger und Erregerreservoir des Colorado-Zeckenfiebers und eventuell auch des Bakteriums Borrelia burgdorferi, des Erregers der Lyme-Borreliose. Anfällig ist die Art zudem für den Pesterreger Yersinia pestis und für Bartonella.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Kleine Streifenhörnchen sind Pflanzenfresser (Körnerfresser). Sie ernähren sich im Allgemeinen von Nüssen, Beeren, Früchten, Gräsern, Pilzen, Schnecken und Insekten und ergänzen diese Ernährung wahrscheinlich gelegentlich durch kleine Säugetiere und Vögel.

Paarungsgewohnheiten

Es gibt nur sehr wenige Informationen über das Fortpflanzungssystem dieser Art, obwohl bekannt ist, dass die Männchen früher als die Weibchen aus dem Winterschlaf erwachen und um die Paarungsrechte konkurrieren. Daher könnten die Kleinen Streifenhörnchen entweder polygyn sein, d.h. jedes Männchen hat mehrere Partner, oder polygyn (promiskuitiv), d.h. Individuen beider Geschlechter haben zahlreiche Partner. Im April und Mai erwachen die Weibchen aus dem Winterschlaf und die Paarungszeit beginnt. Die Trächtigkeit dauert 30 Tage und bringt einen Wurf von 2-6 Babys hervor. Die Weibchen produzieren normalerweise einen Wurf pro Jahr. Es kann jedoch ein weiterer Wurf entstehen, wenn der vorherige Wurf verloren geht. Die neugeborenen Babys sind rosa gefärbt. Sie werden nackt und mit geschlossenen Augen geboren, die sich erst im Alter von 28 Tagen öffnen. Die jungen Streifenhörnchen erhalten ihr vollständiges Fell im Alter von 40 Tagen. Die Mütter sind sehr aufmerksam gegenüber ihrem Nachwuchs und beschützen und versorgen ihn, bis die Babys nach 60 Tagen entwöhnt sind. Das Alter der Geschlechtsreife liegt bei dieser Art bei 10 Monaten.

POPULATION

Populationsgefährdung

Das Kleine Streifenhörnchen ist vor allem durch den Verlust seines natürlichen Lebensraums infolge von Überbauung bedroht. Außerdem wird die Art gegenwärtig gejagt und gefangen.

Populationszahl

Laut IUCN ist das Kleine Streifenhörnchen in seinem gesamten Verbreitungsgebiet häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand bleibt stabil.

Ökologische Nische

Aufgrund ihrer Hortungsgewohnheit tragen diese Nagetiere Samen und Nüsse verschiedener Pflanzen bei sich und fungieren so als wichtige Samenverbreiter dieser Art. Außerdem sind sie Beutetiere für lokale Prädatoren.

Lustige Fakten für Kinder

  • Als geschickte Kletterer bauen Kleines Streifenhörnchen ihre Nester oft hoch über dem Boden.
  • Wenn es kalt wird, wärmen sich diese Nagetiere auf, indem sie in der Sonne auf Bäume klettern.
  • Kleine Streifenhörnchen kommunizieren durch eine Vielzahl von Lauten wie leises "Gackern", Trillern und Schnattern. Um ihre Artgenossen auf potenzielle Bedrohungen aufmerksam zu machen, verwenden sie in der Regel ein sich schnell wiederholendes, hohes 'Chip-chip-chip'-Geräusch.
  • Der Eingang zu einem Streifenhörnchenbau ist in der Regel gut versteckt, und die Behausung wird von innen sauber gehalten.
  • Das Kleine Streifenhörnchen hat verschiedene Spitznamen wie 'Erdhörnchen', 'Chipping Squirrel' oder 'Hackee'.
  • Streifenhörnchen gehören zur Familie der 'Sciuridae', die mittelgroße und kleine Nagetiere umfasst. Nahe Verwandte der Streifenhörnchen sind Präriehunde, Murmeltiere und Eichhörnchen.

Coloring Pages

Referenzen

1. Kleines Streifenhörnchen artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kleines_Streifenh%C3%B6rnchen
2. Kleines Streifenhörnchen auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/42572/0

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