Cutthroat-Forelle
Reich
Stamm
Ordnung
Familie
SPEZIES
Oncorhynchus clarkii
Lebensdauer
10-11 years
Gewicht
19
41
kglbs
kg lbs 
Länge
99
39
cminch
cm inch 

Die Cutthroat-Forelle (Oncorhynchus clarki) ist ein Süßwasser-Fisch aus der Familie der Lachsfische. Sie ist in den kalten Flüssen und Bächen des Pazifischen Beckens in Nordamerika beheimatet und kommt in den Küstengebirgen des Pazifiks, dem Großen Becken und den Rocky Mountains vor. Die Cutthroat-Forelle, eine pazifische Forelle, gehört zur Gattung Oncorhynchus, zu der auch die Regenbogenforellen gerechnet werden. Der Name Cutthroat (engl. Halsabschneider; Kehlschnittforelle) rührt von der roten Färbung auf der Unterseite des Unterkiefers her. Die Bezeichnung clarki wurde zu Ehren des Entdeckers William Clark, eines der Führer der Lewis-und-Clark-Expedition, gegeben. Cutthroat-Forellen bewohnen kleine bis mittlere Flüsse und Bäche mit kaltem, sauerstoffreichem Wasser und Kiesgrund alluvialer oder Felsgrundfließgewässer, dem typischen Habitat der Westküste. Cutthroat-Forellen laichen im Frühjahr und vermischen sich dabei durch natürliche Hybridisierung mit Regenbogenforellen. Die beiden Arten können fruchtbare Nachkommen bilden. Einige der küstennahen Populationen von Oncorhynchus clarki sind anadrom.

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Einige Unterarten der Cutthroat-Forelle sind in ihrem Bestand bedroht. O. c. alvordensis und O. c. macdonaldi gelten als bereits ausgestorben. Cutthroat-Forellen werden in Forellenzuchtanlagen gehalten, u. a. um native Wildpopulationen aufzustocken. Die Art gehört zu den „Staatsfischen“ in sieben US-amerikanischen Bundesstaaten.

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Aussehen

Innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes sowie in den Regionen, in denen die Cutthroat-Forelle als neue Art eingeführt wurde, kommt es zu einer großen Variation an Größe, Färbung und Anpassung an die Umgebung. In ihrer Zeichnung variiert die Cutthroat-Forelle von einer goldenen bis grauen oder grünen Rückenfärbung, welche bei Unterarten, Rassen (engl.: strains) und je nach Habitat unterschiedlich sein kann. Die Fische verfügen über markante rote, rosafarbene oder orange Streifen entlang ihres Unterkiefers und im unteren Bereich ihres Kiemendeckels. Aufgrund dieser charakteristischen Farbgebung wurde ihnen vom US-amerikanischen Abenteuerschriftsteller Charles Hallock in dem Artikel „The American Angler“ aus dem Jahr 1884 der Name „Cutthroat“ gegeben. Einige Küstenregenbogenforellen wie Oncorhynchus mykiss irideus oder die Columbia River Redband-Forelle (O. m. gairdneri) zeigen ebenfalls rötliche oder rosa Halsmarkierungen. Inlandsunterarten unterscheiden sich von den Küstenformen der Cutthroat-Forelle durch ein deutliches Fehlen von Flecken auf der Spitze des Kopfes. Bei Geschlechtsreife erreichen die verschiedenen Populationen und Unterarten Körperlängen im Bereich von 15 bis 102 Zentimetern. Körperlänge und Gewicht sind abhängig von Habitat und Nahrungsangebot. Anadrome Wanderformen der Cutthroat-Forelle werden im Durchschnitt 0,9 bis 2,3 Kilogramm schwer, während reine Flussformen mit 11 bis 91 Gramm deutlich weniger wiegen. In Seen können jedoch Gewichte von 5,4 bis 7,7 Kilogramm erreicht werden. Die Lahontan Cutthroat-Forelle (O. c. henshawi) ist der größte Vertreter der Art Oncorhynchus clarki. Diese Unterart ist in kleinen Bächen im Durchschnitt 20 bis 23 Zentimeter lang, in größeren Flüssen bereits 20 bis 56 Zentimeter. Der IGFA-Weltrekord der Cutthroat-Forelle liegt bei 99 Zentimeter Länge und einem Gewicht von 19 Kilogramm.

Verteilung

Erdkunde

Cutthroat-Forellen sind im westlichen Nordamerika verbreitet. Sie entwickelten sich durch geografische Isolation in verschiedene Unterarten, welche die verschiedensten Flusssysteme der Berggewässer besiedelten. Man findet die Cutthroat-Forelle an der Küste des Pazifischen Nordwesten von Alaska über British Columbia, bis ins nördliche Kalifornien, in der Kaskadenkette, dem Großen Becken und im südlichen Alberta.Einige Küstenpopulationen wie die Küsten-Cutthroat-Forelle (O. c. clarki) sind semianadrom, d. h. sie verbringen einige Monate in Meeresumgebung, dort wo adulte Exemplare auf Nahrungssuche gehen, und wandern im zeitigen Frühjahr wieder in die Flüsse ein, wo sie sich von Insekten und Fischlaich ernähren. Die Art hat, nach dem Amerikanischen Seesaibling (Salvelinus namaycush), in Nordamerika historisch gesehen das zweitgrößte Verbreitungsgebiet aller Salmoniden. Das natürliche Verbreitungsgebiet vieler Unterarten ging jedoch drastisch zurück, wie z. B. bei der Westslope-Cutthroat-Forelle (O. c. lewisi), welche nur noch 10 % ihres natürlichen Verbreitungsgebiets bewohnt. Gründe für den Rückgang sind Habitatdegradation und die Einführung invasiver Fischarten. Auch Cutthroat-Forellen wurden außerhalb ihres Ursprungsgebietes in zahlreiche andere Gewässer eingebracht, allerdings bei weitem nicht so intensiv wie Regenbogenforellen. In den 1890er Jahren wurden Cutthroat-Forellen in den Michigansee eingesetzt, konnten jedoch dort keine Wildpopulationen entwickeln. Yellowstone-Cutthroat-Forellen wurden beispielsweise in den Huronsee eingeschleppt. Obwohl Cutthroat-Forellen in Arizona nicht heimisch sind, werden sie auf Bestreben des Arizona Game and Fish Department immer wieder in die Hochgebirgsseen der White Mountains im Nordosten des Bundesstaates ausgesetzt.

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Cutthroat-Forellen verlangen kalte, sauerstoffreiche, flache Flüsse mit Kiesgrund oder kalte, mitteltiefe Seen. Zu einem gesunden Cutthroat-Forellenhabitat gehört auch eine gewisse Ufervegetation, welche einer Verschlammung oder Versandung vorbeugt. Zum Schutz vor Austrocknung oder als Überwinterungsmöglichkeit suchen Cutthroat-Forellen häufig Biberstaudämme auf. Die meisten Populationen verbleiben im Süßwasser und bilden standorttreue Flussbestände. Bei den beiden Unterarten Küsten-Cutthroat-Forelle (O. c. clarki) und Küsten-Regenbogenforelle (O. m. irideus) hat eine Koevolution stattgefunden. Teile des Verbreitungsgebietes der Westslope Cutthroat-Forelle (O. c. lewisi) überlappen sich mit dem Verbreitungsgebiet der Redband-Regenbogenforelle (O. m. gairdneri), diese ist jedoch durch natürliche Barrieren wie Wasserfälle etc. an einem Laichaufstieg in den Oberlauf des Flusses gehindert. Es gibt drei Unterarten, die in endorheischen Becken des Great Basin leben und bis zu einem gewissen Grad Salzwasser sowie leicht alkalisches Wasser tolerieren können.Cutthroat-Forellen sind Nahrungsopportunisten. Im Fluss lebende Cutthroat-Forellen ernähren sich überwiegend von Wasserinsekten oder Landinsekten, die ins Wasser fallen. Ebenso gehören Fischeier, Kleinfische, Frösche, Salamander, Krebse und andere Krustentiere zu ihrer Nahrung. Küsten-Cutthroat-Forellen leben vorwiegend räuberisch und machen Jagd auf kleinere Fische. Innerhalb des Verbreitungsgebietes der nordamerikanische Saiblingsart Bull Trout (Salvelinus confluentus) ist die Cutthroat-Forelle ein Beutefisch dieser räuberisch lebenden und fischfressenden Art.

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Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Cutthroat-Forellen bewohnen meistens kleine bis mittelgroße, klare, sauerstoffreiche, flache Flüsse mit Kiesbett. Sie sind in den alluvialen Flüssen und Strömen mit Felsgrund, den typischen Gewässern des Pazifischen Beckens an der Westküste der USA, dem Großen Becken und den Rocky Mountains heimisch. Die Laichzeit beginnt im Frühling. In küstennahen Gewässern oft schon im Februar, in Hochgebirgsseen und -flüssen oft erst nach der Schneeschmelze, spätestens im Juli bei Wassertemperaturen von 6 bis 8 °C. Seeformen der Cutthroat-Forelle bewohnen mitteltiefe, kalte Seen mit geeigneten flachen Ufern und Wasservegetation für eine ausreichende Nahrungsproduktion. Zur Reproduktion suchen die Seeformen entweder einmündende Fließgewässer mit entsprechendem Kiesgrund auf oder laichen unter bestimmten Umständen auch auf dem Kiesgrund der Seen ab, falls eine gewisse Wasserzirkulation gegeben ist.Cutthroat-Forellen kreuzen sich häufig mit der nah verwandten Regenbogenforelle und können fruchtbare Nachkommen erzeugen, die allgemein als „Cutbows“ (Cutthroat x Rainbow Trout) bezeichnet werden. Diese Hybriden zeigen wiederum häufig den orangeroten Schrägstrich der Cutthroat-Forelle als charakteristische Zeichnung. Taxonomisch sind sie schwer auseinanderzuhalten.Natürliche Hybridisierung mit der Gila-Forelle (O. gilae) und der Apacheforelle (Oncorhynchus apache) kommen ebenfalls dort vor, wo sich die Verbreitungsgebiete dieser Arten überlappen.Als natürliche Feinde der Cutthroat-Forelle gelten andere große Forellen- und Saiblingsarten, entweder als Bruträuber oder Raubfische, die kleinere Cutthroat-Forellen erbeuten, Fischreiher, Königsfischer und für meeresbewohnende Cutthroat-Forellen Seehunde, Dornhaie und Lachse.

Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

POPULATION

Populationsgefährdung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Cutthroat-Forelle wurde durch anthropogene Einwirkungen wie Überfischung, Städtebau und Habitatsdegradation oder -verlust reduziert. Weitere Faktoren sind Bergbau, Beweidung und Holzeinschlag. Die Populationsdichten nahmen stark ab, teilweise verschwanden Populationen sogar ganz. Eine weitere Ursache der Rückgänge ist das Einbringen fremder Arten wie der Bachforelle (Salmo trutta), dem Bachsaibling (Salvelinus fontinalis) oder der Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss). Die größte Bedrohung natürlicher Bestände ist die Hybridisierung mit der Regenbogenforelle und den „Cutbows“ als Kreuzungsprodukt. Im Ökosysten des Yellowstone hat die Vermehrung des großwüchsigen und räuberischen Namaycush-Saiblings (Salvelinus namaycush) zu einem dramatischen Rückgang der Population von O. c. bouvieri geführt. Ausbrüche der Drehkrankheit (Myxobolus cerebralis) in den Laichgebieten der Cutthroat-Forelle führten zu einer weiteren Bestandsbedrohung.

Referenzen

1. Cutthroat-Forelle artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Cutthroat-Forelle

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