Himalayageier
Der Schneegeier oder Himalayageier (Gyps himalayensis) ist ein Greifvogel aus der Unterfamilie der Altweltgeier (Aegypiinae).
Der Schneegeier ist durch den weißen, kahlen Kopf, die weiße Halskrause, den gelblichen Schnabel, sehr breite Flügel und einen kurzen Schwanz gekennzeichnet. Er ist noch größer als der ähnliche Gänsegeier (Gyps fulvus) und wiegt etwa 8–12 kg. Die Flügelspannweite beträgt 260–310 cm. Der weißliche Körper kontrastiert mit den dunklen Flugfedern.
Der Schneegeier ist in den Gebirgen Zentralasiens verbreitet. Er kommt von Nordpakistan und Nordindien über Südtibet und Nepal bis Bhutan, Nord-Assam und Zentral-China vor. Nordöstlich erreicht er über das Pamirgebirge das Tianshan- und möglicherweise das Altai- und Tarbagatai-Gebirge. Die Art hält sich meist oberhalb von 1200 m auf und erreicht Höhen von bis zu 6000 m über dem Meeresspiegel.
Andenkondore sind tagaktiv und meist Solitäre. Sie ernähren sich ausschließlich von toten Tieren und versammeln sich um Kadaver, die sie im Gleitflug und im Segelflug über großen Gebieten finden. Sie versammeln sich in kleinen Gruppen an der Futterstelle und sind der dominierende Vogel, mit Ausnahme des Mönchsgeiers, der etwas kleiner ist. Der Kadaver wird in der Regel schnell verzehrt. Wie andere Arten auch, kämpfen die Andenkondoren um eine bessere Position zum Fressen, wobei sie grunzen und zischen. Sie folgen auch Domestizierungen und Karawanen im Hochgebirge. Diese Vögel sind sehr mobile Futtersucher und halten sich im Allgemeinen von menschlichen Siedlungen fern. Diese Art scheint weniger gesellig zu sein und zieht es vor, allein oder in Gruppen von vier bis sechs Paaren hoch über der Baumgrenze an Felswänden zu nisten. Sie sind in der Regel sedentär und bewegen sich nur in der Höhe. Einige Jungvögel ziehen in die Tiefebenen in Nordindien. Erwachsene Vögel können in Turkestan und Afghanistan vagabundieren.
Der Schneegeier ernährt sich von Aas, das er im Flug aus der Luft erspäht. Meist ist er nicht der erste am Kadaver, sondern wird durch die Anwesenheit von Krähen und Bartgeiern angelockt. Beim Fressen geht er aggressiv gegen Konkurrenten vor, ist jedoch Wölfen, anderen Raubtieren und auch den stärkeren Mönchsgeiern unterlegen. In Nordindien kann man Schneegeier zusammen mit Gänsegeiern und Indischen Geiern (Gyps indicus) am selben Kadaver beobachten.
Wie der Gänsegeier beginnt auch der Himalayageier früh im Jahr zu Brüten. Das einzige Ei wird manchmal schon im Dezember gelegt, da beide Arten relativ nördliche Breiten bewohnen und die Zeit für die Jungenaufzucht durch den frühen Wintereinbruch begrenzt wird. Abhängig vom Klima des bewohnten Gebietes kann die Eiablage auch später stattfinden, spätestens jedoch bis zum Mai. Schneegeier brüten in kleinen Kolonien auf Felsklippen in 1200 m bis 4250 m Höhe. Die Horste, die im Lauf der Zeit immer größer werden, stammen von anderen Greifvögeln oder werden selbst neu angelegt.Der junge Geier benötigt von der Eiablage an zwischen sechs und acht Monate bis zum Verlassen des Nestes.
Die größte potenzielle Bedrohung für das weitere Überleben des Schneegeiers wird in der Einnahme von Diclofenac (NSAID) gesehen, einem entzündungshemmenden, nicht-steroidalen Medikament, das vor allem in Südasien in der Viehzucht weit verbreitet ist und bei Vögeln, die kontaminierte Kadaver gefressen haben, viszerale Gicht verursacht und zu Nierenversagen führt.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Schneegeier auf 100.000-499.999 Individuen, was vermutlich 66.000-334.000 geschlechtsreifen Individuen entspricht. Derzeit ist diese Art als "Potentiell gefährdet" (NT) eingestuft, aber ihr Bestand scheint heute stabil zu sein.
Andenkondoren sind ortsgebundene Aasfresser, deren wichtige Aufgabe es ist, Aas zu entfernen und zu verarbeiten. Sie sind der dominierende Aasfresser auf dem tibetischen Plateau und stehen nur in geringem Wettbewerb mit anderen Aasfressern.