Mönchsgeier
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Aegypius monachus
Populationsgrösse
25200-34200
Lebensdauer
20-39 years
Gewicht
6-14
13.2-30.8
kglbs
kg lbs 
Länge
98-120
38.6-47.2
cminch
cm inch 
Spannweite
2.5-3
8.2-9.8
mft
m ft 

Der Mönchsgeier oder Kuttengeier (Aegypius monachus) ist eine Vogelart, die zu den Altweltgeiern (Aegypiinae) gehört. Mit einer Länge von über einem Meter handelt es sich um den neben dem etwa gleich großen Bartgeier größten Greifvogel Europas. Er brütet vorwiegend in wilden Bergwäldern und kommt in Europa fast nur noch auf der Iberischen Halbinsel, auf Mallorca und auf der südlichen Balkanhalbinsel vor. Man unterscheidet keine Unterarten.

Aussehen

Der Mönchsgeier erreicht ein Körpergewicht von 7 bis 12 kg sowie eine Flügelspannweite von 250 bis 295 cm und ist damit eine der größten Geierarten.Er hat ein einfarbig dunkelbraunes Gefieder, welches aus der Ferne schwarz wirkt. Sein kurzer, nackter, bläulich-rosafarbener Hals ist von einer dunklen Federkrause umgeben. Die Flügel sind breit, der Schwanz ist oft leicht keilförmig.

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Verteilung

Erdkunde

Der Mönchsgeier ist in Südeuropa und Zentralasien verbreitet. Heute findet man ihn von Spanien über die Balearen, den Balkan, Vorderasien und Nordindien bis nach Südsibirien, Nordchina und in die Mongolei. Überwinterungsquartiere liegen auch weiter südlich, etwa im Sudan, dem mittleren Osten, in Nordwestindien, Pakistan und Korea. In Südeuropa wandern die erwachsenen Tiere im Winter nicht ab, in Asien ziehen vor allem die der nördlichen Populationen in der kalten Jahreszeit in südlichere Gefilde.Früher war die Art auch in Marokko, Portugal, Italien, Ex-Jugoslawien, Albanien, Rumänien, Moldawien und Israel verbreitet, wo sie heute nicht mehr vorkommt.

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Der Mönchsgeier gilt laut IUCN als "potenziell gefährdet". Nach Meinung von Experten des Nationalparks Monfragüe in Spanien, wo sich die größte Kolonie in Europa befindet, schwindet allerdings sein Bestand, so dass seine Einstufung als "bedrohte Tierart" absehbar sei. Vor allem in Europa ist er in vielen Teilen seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes selten geworden oder bereits gänzlich verschwunden. In Spanien konnten sich die Bestände allerdings in jüngerer Zeit von 200 Brutpaaren im Jahr 1970 auf fast 1000 im Jahr 1992 erholen.Auf Mallorca gibt es eine Naturschutzorganisation zur Erhaltung des Mönchgeiers.Sie betreibt Zählungen und fängt junge Mönchsgeier ein, um sie in Südfrankreich oder auch Nordmazedonien auszusiedeln. Seit 1966 vergrößerte sich die Zahl der Mönchsgeier auf der Insel von etwa 20 auf 57 Tiere im Jahr 1991.

Daneben finden sich in Europa geringe Restbestände des Mönchsgeiers in Griechenland (ca. 16 Paare), Bulgarien (1 Paar), auf der Krim-Halbinsel (3–6 Paare) und im europäischen Teil Russlands (ca. 50 Paare). Über die Bestände in Asien ist wenig bekannt. Im asiatischen Teil der ehemaligen Sowjetunion leben insgesamt wahrscheinlich über 1000 Paare. Die IUCN schätzt den Gesamtbestand auf 7.200 bis 10.000 Paare.

Der Lebensraum des Mönchsgeiers sind vor allem bewaldete Hügel und Berge, auf Nahrungssuche überfliegt er aber auch häufig offenes Gelände. Im Nationalpark Monfragüe in Spanien wurde beobachtet, dass der Mönchsgeier zunehmend von Gänsegeiern verdrängt wird, die dessen Nester besetzen.

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Mönchsgeier Lebensraum-Karte
Mönchsgeier Lebensraum-Karte
Mönchsgeier
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Gewohnheiten und Lebensstil

Mönchsgeier sind weitgehend Solitäre, die viel häufiger als die meisten anderen Geier der Alten Welt allein oder in Paaren anzutreffen sind. An großen Kadavern oder Futterstellen können sich kleine Gruppen versammeln. Solche Gruppen können selten bis zu 12 bis 20 Individuen umfassen, wobei einige ältere Berichte von bis zu 30 oder 40 Tieren sprechen. Mönchsgeier verbringen ihre Tage damit, hoch oben auf der Suche nach Kadavern zu schweben. Ihre Flügel mit gezackten Vorderkanten werden im Flug gerade oder leicht gewölbt gehalten und sind breit, manchmal auch als "Scheunentorflügel" bezeichnet. Ihr Flug ist langsam und schwungvoll, mit tiefen, schweren Flügelschlägen, wenn nötig. Mönchsgeier sind im Allgemeinen sehr schweigsam, aber wenn sie sich an ihrem Nistplatz aufhalten, geben sie einige miauende, brüllende oder gutturale Schreie von sich, die ausschließlich der Kommunikation untereinander und mit ihrem Nachwuchs dienen.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Der Mönchsgeier ernährt sich in erster Linie vom Aas großer und mittlerer Säugetiere. Gelegentlich, speziell im Sommer, wenn es weniger Aas gibt, schlägt er auch selbst kleinere Beutetiere wie Eidechsen und Schildkröten, aber auch Hasen und ähnlich große Säuger wie etwa junge Huftiere. Am Kadaver ist der große Geier meist die dominante Geierart. Dank seines äußerst kräftigen Schnabels kann er sehr zähe Nahrungsteile wie Muskeln, Sehnen und Haut fressen, zudem kröpft er auch kleine Knochen.

Ernährung Aasfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Mönchsgeier sind monogam und bilden Paarbindungen, die ein Leben lang zusammenbleiben. Ihre Brutzeit variiert je nach Ort und dauert von Februar bis September oder Oktober. Sie brüten in lockeren Kolonien, aber die Nester befinden sich selten im selben Baum oder in derselben Felsformation. In Spanien wurden Nester gefunden, die zwischen 300 m und 2 km voneinander entfernt sind. Die Vögel verwenden Stöcke und Zweige als Baumaterial, und Männchen und Weibchen kooperieren bei der Aufzucht der Jungen in allen Belangen. Ihre Nester sind riesig und haben einen Durchmesser von 1,45-2 m (4,8-6,6 ft) und sind 1-3 m (3,3-9,8 ft) tief. Das Nest wird zunehmend größer, wenn ein Paar es im Laufe der Jahre immer wieder benutzt, und es wird oft mit Dung und Tierhäuten dekoriert. Das Weibchen legt in der Regel nur ein einziges Ei, in Ausnahmefällen aber auch zwei. Die Inkubationszeit kann zwischen 50 und 62 Tagen betragen. Das frisch geschlüpfte Küken ist ein halber Nesthocker; es ist mit grauweißem bis graubraunem Flaum bedeckt, der mit zunehmendem Alter blasser wird. Die ersten Schwungfedern wachsen aus denselben Höhlen wie die Daunen, wenn das Nesthäkchen etwa 30 Tage alt ist, und bedecken die Daunen bis zum Alter von 60 Tagen vollständig. Die Eltern füttern ihre Jungen durch Aufwürgen. Der Nestling wird im Alter von 104-120 Tagen flügge, aber die Abhängigkeit von den Eltern kann noch weitere zwei Monate andauern.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Mönchsgeier ist in den letzten 200 Jahren in den meisten Teilen seines Verbreitungsgebiets zurückgegangen. Dies ist zum Teil auf Vergiftungen durch das Fressen von Giftködern zurückzuführen, die zur Tötung von Hunden und anderen Prädatoren ausgelegt wurden, sowie auf höhere Hygienestandards, die die Menge an verfügbarem Aas verringern. Andenkondoren können von Einheimischen bei Sicht erschossen werden. Das Fangen und Jagen von Mönchsgeiern ist vor allem in China und Russland weit verbreitet, obwohl die Wilderei für die Trophäenjagd auch in Armenien und wahrscheinlich in anderen Ländern des Kaukasus bekannt ist. Eine vielleicht noch größere Bedrohung für diese wüstenliebende Art ist die Bebauung und die Zerstörung ihres Lebensraums. Die Nester, die oft recht niedrig in der Hauptgabelung eines Baumes liegen, sind relativ leicht zugänglich und wurden daher in der Vergangenheit regelmäßig von Eier- und Brennholzsammlern angegriffen.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Mönchsgeiers auf 8.400-11.400 Paare, was 16.800-22.800 geschlechtsreifen Individuen entspricht, oder etwa 25.200-34.200 Individuen. Davon sind 2.900-3.400 Paare in Europa und 5.500-8.000 Paare in Asien. Die Population in Korea besteht aus etwa 50-10.000 überwinternden Individuen. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Potentiell gefährdet (NT)" eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Referenzen

1. Mönchsgeier artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6nchsgeier
2. Mönchsgeier auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22695231/131935194

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