Kleine Wüstenspringmaus
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Jaculus jaculus
Gewicht
43-73
1.5-2.6
goz
g oz 
Länge
95-110
3.7-4.3
mminch
mm inch 

Die Kleine Wüstenspringmaus (Jaculus jaculus) ist eine Säugetierart aus der Gattung der Wüstenspringmäuse (Jaculus) und der Familie der Springmäuse (Dipodidae).

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In der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN wird die Kleine Wüstenspringmaus als nicht gefährdet (least concern) aufgeführt.

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Herkunft der Tiernamen

Der Gattungsname Jaculus leitet sich aus dem lateinisch Wort „iaculum“ für Speer ab und ist auf die enorme Sprungaktivität der Wüstenspringmäuse im Sinne eines geworfenen Speeres zurückzuführen. In arabischsprachigen Ländern wird die Kleine Wüstenspringmaus „yerboua“ oder „jerboua“ genannt (arabisch یربوع, DMG yarbūʿ).

Na

Nachtaktiv

Körnerfresser

Pf

Pflanzenfresser

Zo

Zoochorie

Gr

Grabend

Sp

Springend

Te

Terrestrisch

Po

Polygynie

Po

Polygam

So

Solitär

So

Sommerruhe

Wi

Winterschlaf

Ke

Keine Tierwanderung

L

beginnt mit

Aussehen

Mit einer Kopfrumpflänge von 9,5 bis 11 cm, einer Schwanzlänge von 15 bis 25 cm und einem Gewicht von 43 bis 73 g ist die Kleine Wüstenspringmaus die kleinste Art der Gattung der Wüstenspringmäuse. Die Weibchen zeigen einen geringen Geschlechtsdimorphismus, indem sie etwas schwerer als die Männchen sind. Die Hinterfußlänge beträgt etwa 50 bis 75 mm. Insgesamt trägt jeder Fuß drei Zehen. An den Sohlen befinden sich kleine, borstige Härchen, die das Einsinken im Sand verhindern. Das Wadenbein, der Oberschenkelknochen und der mittlere Mittelfußknochen sind wie bei vielen Springmäusen enorm verlängert, ebenso wie die äußeren Strahlen reduziert und der innen liegende Strahl besonders stark ausgebildet sind, wodurch ein känguruartiges Hüpfen ermöglicht wird. Diese energieeffiziente Art der Fortbewegung kompensiert die benötigten energetische Ressourcen der am Tag zurückzulegenden Strecke, die für das Finden der Nahrung vonnöten ist. Die Augen sind in Anpassung an die nächtliche Lebensweise sehr groß. Die großen Ohren dienen neben dem Hören der Wärmeregulierung. Das Fell ist je nach Verbreitungsgebiet oberseits hellbraun, beige oder orange mit oder ohne gräulicher Beimischung und unterseits weiß gefärbt. Der Schwanz dient beim aufrechten Sitzen als Stütze und trägt am distal gelegenen Drittel eine schwarzweiße Quaste.

Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet der Kleinen Wüstenspringmaus liegt in Teilen Nordafrikas und Vorderasiens und erstreckt sich von Mauretanien, am Nordrand der Sahara nach Algerien, Libyen, Ägypten und Sudan, über Jordanien, Syrien, Saudi-Arabien, Oman, Jemen bis zum Nordosten des Irans. Ein isoliertes Vorkommen liegt inselartig zwischen Mali und Burkina Faso, im Niger und in Eritrea. Kleine Wüstenspringmäuse konnten bis zu einer Höhe von 1500 m nachgewiesen werden. Es wurden verschiedene Habitat-Typen beschrieben, darunter Wüsten und Halbwüsten, die sich durch eine geringe Vegetationsdichte auszeichnen.

Kleine Wüstenspringmaus Lebensraum-Karte

Klimazonen

Kleine Wüstenspringmaus Lebensraum-Karte
Kleine Wüstenspringmaus
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Gewohnheiten und Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

Kleine Wüstenspringmäuse sind nachtaktiv und leben einzelgängerisch. Tagsüber schlafen sie in selbst angelegten oder übernommenen, gut ausgepolsterten Bauen, die nach Eintreten mit Nestmaterial verschlossen werden und etwa 1,2 m tief sind. In ihnen gibt es zudem eine Lagerkammer für Futter, von der in nahrungsarmen Zeiten gezehrt wird. Durch die enorme Sprungkraft können Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h zu erreicht werden, ein einzelner Sprung überwindet dabei eine Strecke von bis zu 3 m. Nachdem der Bau nachts verlassen wird, werden bis zu 12 km lange Wege zurückgelegt, wobei Hindernissen geschickt ausgewichen wird, indem regelrechte Haken geschlagen werden und der Schwanz diese Bewegungen ausgleicht. Die Nahrung besteht aus Gräsern, Samen, Grünzeug und Insekten. Der gesamte Flüssigkeitsbedarf wird über die Nahrung aufgenommen. Die Aktivität hängt stark von den Temperaturen ab und kann über kurze Zeit völlig ausbleiben. Es ist unklar, ob die Tiere während des Winters in eine Hibernation übergehen, da es nur wenige Beobachtungen gibt.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

In Ägypten wurde die Fortpflanzungszeit von Juni bis Juli und im Sudan von Oktober bis August dokumentiert. Die Paarung wird durch Jagen des Weibchens durch das Männchen eingeleitet und durch Kontaktaufnahme über den Mund signalisiert. Ein Weibchen kann zweimal im Jahr Junge bekommen und zieht sich vor der Geburt in den Nestbau zurück. Nach einer Tragezeit von etwa 25 Tagen werden 3 bis 6 Junge geboren. Bei der Geburt sind die Jungtiere völlig nackt und die Augen verschlossen. Bei der Geburt beträgt das Gewicht etwa 2 g, die Kopfrumpflänge misst etwa 15 mm, die Hinterfußlänge etwa 4 mm und der Schwanz hat eine Länge von etwa 25 mm. Nach etwa 6 Wochen werden die Jungtiere langsam selbstständig und sind mit etwa 8 Wochen entwöhnt. Das Höchstalter in Menschenobhut liegt bei 7 Jahren und 3 Monaten.

POPULATION

Populationsgefährdung

In einigen Gegenden wie im Jemen und in der Negevwüste wird die Kleine Wüstenspringmaus für den menschlichen Verzehr gejagt und ist ein Ziel der Beizjagd. Sie gelten jedoch, aufgrund des großen Verbreitungsgebietes, trotz des stellenweise nur inselartigem Vorkommen als nicht sonderlich bedroht.

Referenzen

1. Kleine Wüstenspringmaus artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_W%C3%BCstenspringmaus
2. Kleine Wüstenspringmaus auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/10912/115100630

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