Familie

Rüsselspringer

19 Spezies

Die Rüsselspringer (Macroscelidea) sind eine Ordnung der Säugetiere, die mit den Macroscelididae und den Rhynchocyonidae zwei heute noch bestehende Familien enthält. Sie bewohnen den zentralen, östlichen und südlichen und mit einem Vertreter auch den nördlichen Bereich von Afrika. Gegenwärtig umfasst die Gruppe 20 Arten in sechs Gattungen. Die Tiere sind kleine Bodenbewohner, die durch einen großen Kopf mit rüsselartig verlängerter Nase sowie durch einen langen Schwanz und dünne Gliedmaßen charakterisiert sind. Die Hinterbeine übertreffen dabei die Vorderbeine deutlich an Länge, ebenso sind die Füße und unteren Gliedmaßenabschnitte verlängert. Dadurch besitzen die Rüsselspringer ausgesprochen gute Laufeigenschaften, sodass sie sich schnell laufend oder springend fortbewegen können. Die Hauptnahrung besteht vorwiegend aus Insekten und anderen Wirbellosen, zusätzlich kommt noch ein geringer Anteil an Pflanzen hinzu. Männchen und Weibchen bilden monogame Paare, deren Bindung über das gesamte Leben anhält. Die einzelnen Reviere oder Territorien der Tiere überschneiden sich bei den Paaren teilweise oder vollständig, außerhalb der Paarungszeit leben die jeweiligen Partner aber einzelgängerisch. Die Fortpflanzung der Rüsselspringer ist gekennzeichnet durch eine vergleichsweise lange Tragzeit und eine geringe Anzahl an Nachwuchs je Wurf.

In der westlichen Wissenschaft wurden die Rüsselspringer erstmals gegen Ende des 17. Jahrhunderts durch Beobachtungen im südlichen Afrika bekannt. Die Benennung der ersten Art folgte über einhundert Jahre später. Aufgrund des äußerlichen Aussehens wurden die Tiere über lange Zeit mit den Spitzmäusen verglichen und in eine verwandtschaftliche Nähe mit den Insektenfressern gestellt. Diese Meinung galt noch bis weit in das 20. Jahrhundert, auch als die Rüsselspringer in der Mitte der 1950er Jahre in eine eigene Ordnung platziert wurden. In den 1970er bis 1990er Jahren favorisierten einige Wissenschaftler eine nähere Stellung zu den Nagetieren. Erst genetische Untersuchungen an der Wende zum 21. Jahrhundert erbrachten eine nähere Beziehung der Rüsselspringer zu anderen originär afrikanischen Tiergruppen wie den Tenreks, den Goldmullen und dem Erdferkel. Die Stammesgeschichte der Rüsselspringer als Familie reicht bis in das Eozän zurück und vollzog sich vollständig auf dem afrikanischen Kontinent. Das fossile Fundmaterial setzt sich aber zumeist nur aus Zahn- und Gebissresten zusammen. Neufunde und neuere Erkenntnisse aus dem Beginn des 21. Jahrhunderts lassen annehmen, dass der Ursprung der Gruppe in der heutigen Holarktis lag und in das Paläozän datiert.

Die Rüsselspringer sind eine endemisch in Afrika auftretende Säugetiergruppe. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt im zentralen, östlichen und südlichen Teil des Kontinents und erstreckt sich vom südlichen Sudan (Südsudan ) und der Demokratischen Republik Kongo bis nach Südafrika . Lediglich eine Art, die Nordafrikanische Elefantenspitzmaus (Petrosaltator rozeti), ist im Norden und Nordwesten von Marokko bis Libyen beheimatet und durch die Sahara von den südlichen Vertretern getrennt. Auffällig an der Gesamtverbreitung der Rüsselspringer ist ihr vollständiges Fehlen im westlichen Afrika, da das Kongobecken mit seinen großen Flüssen Kongo und Ubangi die Nord- und Westgrenze des südlichen Vorkommens darstellen. Es ist nicht geklärt, warum die Rüsselspringer in Westafrika fehlen. Möglich ist, dass die großen Ströme und Flüsse Ausbreitungsbarrieren darstellen, da die Lebensweise der Tiere keine Überschwemmungsgebiete oder oberflächennahes Grundwasser befürwortet. Im östlichen und südlichen Afrika begrenzen Flüsse wie der Tana, der Sambesi oder der Oranje das Vorkommen einiger Arten.

Die vielfältigen Landschaften bedingen, dass in einigen Regionen verschiedene Arten gemeinsam vorkommen, sie nutzen dann aber ein jeweils anderes Habitat. Auch sind bei einzelnen Vertretern mit größerem Verbreitungsgebiet klinale Anpassungen an die Umgebung im Bezug auf die Fellfärbung nachgewiesen.

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Die Rüsselspringer (Macroscelidea) sind eine Ordnung der Säugetiere, die mit den Macroscelididae und den Rhynchocyonidae zwei heute noch bestehende Familien enthält. Sie bewohnen den zentralen, östlichen und südlichen und mit einem Vertreter auch den nördlichen Bereich von Afrika. Gegenwärtig umfasst die Gruppe 20 Arten in sechs Gattungen. Die Tiere sind kleine Bodenbewohner, die durch einen großen Kopf mit rüsselartig verlängerter Nase sowie durch einen langen Schwanz und dünne Gliedmaßen charakterisiert sind. Die Hinterbeine übertreffen dabei die Vorderbeine deutlich an Länge, ebenso sind die Füße und unteren Gliedmaßenabschnitte verlängert. Dadurch besitzen die Rüsselspringer ausgesprochen gute Laufeigenschaften, sodass sie sich schnell laufend oder springend fortbewegen können. Die Hauptnahrung besteht vorwiegend aus Insekten und anderen Wirbellosen, zusätzlich kommt noch ein geringer Anteil an Pflanzen hinzu. Männchen und Weibchen bilden monogame Paare, deren Bindung über das gesamte Leben anhält. Die einzelnen Reviere oder Territorien der Tiere überschneiden sich bei den Paaren teilweise oder vollständig, außerhalb der Paarungszeit leben die jeweiligen Partner aber einzelgängerisch. Die Fortpflanzung der Rüsselspringer ist gekennzeichnet durch eine vergleichsweise lange Tragzeit und eine geringe Anzahl an Nachwuchs je Wurf.

In der westlichen Wissenschaft wurden die Rüsselspringer erstmals gegen Ende des 17. Jahrhunderts durch Beobachtungen im südlichen Afrika bekannt. Die Benennung der ersten Art folgte über einhundert Jahre später. Aufgrund des äußerlichen Aussehens wurden die Tiere über lange Zeit mit den Spitzmäusen verglichen und in eine verwandtschaftliche Nähe mit den Insektenfressern gestellt. Diese Meinung galt noch bis weit in das 20. Jahrhundert, auch als die Rüsselspringer in der Mitte der 1950er Jahre in eine eigene Ordnung platziert wurden. In den 1970er bis 1990er Jahren favorisierten einige Wissenschaftler eine nähere Stellung zu den Nagetieren. Erst genetische Untersuchungen an der Wende zum 21. Jahrhundert erbrachten eine nähere Beziehung der Rüsselspringer zu anderen originär afrikanischen Tiergruppen wie den Tenreks, den Goldmullen und dem Erdferkel. Die Stammesgeschichte der Rüsselspringer als Familie reicht bis in das Eozän zurück und vollzog sich vollständig auf dem afrikanischen Kontinent. Das fossile Fundmaterial setzt sich aber zumeist nur aus Zahn- und Gebissresten zusammen. Neufunde und neuere Erkenntnisse aus dem Beginn des 21. Jahrhunderts lassen annehmen, dass der Ursprung der Gruppe in der heutigen Holarktis lag und in das Paläozän datiert.

Die Rüsselspringer sind eine endemisch in Afrika auftretende Säugetiergruppe. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt im zentralen, östlichen und südlichen Teil des Kontinents und erstreckt sich vom südlichen Sudan (Südsudan ) und der Demokratischen Republik Kongo bis nach Südafrika . Lediglich eine Art, die Nordafrikanische Elefantenspitzmaus (Petrosaltator rozeti), ist im Norden und Nordwesten von Marokko bis Libyen beheimatet und durch die Sahara von den südlichen Vertretern getrennt. Auffällig an der Gesamtverbreitung der Rüsselspringer ist ihr vollständiges Fehlen im westlichen Afrika, da das Kongobecken mit seinen großen Flüssen Kongo und Ubangi die Nord- und Westgrenze des südlichen Vorkommens darstellen. Es ist nicht geklärt, warum die Rüsselspringer in Westafrika fehlen. Möglich ist, dass die großen Ströme und Flüsse Ausbreitungsbarrieren darstellen, da die Lebensweise der Tiere keine Überschwemmungsgebiete oder oberflächennahes Grundwasser befürwortet. Im östlichen und südlichen Afrika begrenzen Flüsse wie der Tana, der Sambesi oder der Oranje das Vorkommen einiger Arten.

Die vielfältigen Landschaften bedingen, dass in einigen Regionen verschiedene Arten gemeinsam vorkommen, sie nutzen dann aber ein jeweils anderes Habitat. Auch sind bei einzelnen Vertretern mit größerem Verbreitungsgebiet klinale Anpassungen an die Umgebung im Bezug auf die Fellfärbung nachgewiesen.

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