Der Anden-Skunk (Conepatus chinga) ist eine von vier Arten der Weißrüsselskunks innerhalb der als „Stinktiere“ bekannten Skunks. Er ist in Teilen Südamerikas von Peru bis Argentinien verbreitet.
Der Anden-Skunk erreicht eine Gesamtlänge von etwa 46 bis 90 Zentimetern, die Weibchen sind dabei in der Regel etwas kleiner als die Männchen. Das Gewicht liegt bei etwa 2,3 bis 4,5 Kilogramm. Sie haben eine nackte hervorstehende Nase.
Das Fell des Anden-Skunks ist schwarz mit zwei weißen Streifen, die sich vom Nacken bis zum weitgehend weißen Schwanz ziehen. Eine weiße Gesichtszeichnung fehlt.
Sie sind Einzelgänger.
Der Anden-Skunk ist im mittleren bis südlichen Südamerika verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht von den Anden im südlichen Peru über Bolivien und das westliche Paraguay bis nach Uruguay, Chile und Argentinien, wo es bis zur Provinz Neuquén anzutreffen ist. Zudem wurde die Art aus der Region um São Paulo, Paraná und Santa Catarina im südlichen Brasilien nachgewiesen.
Dieser Skunk bevorzugt offene Steppengebiete und Geröllflächen in trockenen (ariden) Gebieten und durch Gebüsch geprägte Regionen. Er lebt in Felsspalten, hohlen Bäumen oder Bauen die von anderen Tieren verlassen wurden.
Anden-Skunks sind solitäre und revierbildende Tiere. Sie leben einzeln in ihren Revieren und kommen vorübergehend zur Paarung zusammen. Sie sind nachts aktiv und ruhen tagsüber in von ihnen gegrabenen Behausungen oder verlassenen Gürteltierhöhlen.
Anden-Skunks sind Allesfresser. Sie fressen Vögel, kleine Säugetiere, Eier, Insekten, Blätter und Früchte.
Anden-Skunks sind polygyn (promiskuitiv), das heißt, sowohl die Männchen als auch die Weibchen haben während der Paarungszeit mehr als einen Partner. Sie brüten im Frühjahr. Nach der Trächtigkeit, die 2 Monate dauert, bringt das Weibchen 2-5 Junge zur Welt. Das Weibchen füttert und beschützt ihre Jungen allein. Die Entwöhnung erfolgt in der Regel 8-10 Wochen nach der Geburt und die Jungtiere werden fortpflanzungsreif, wenn sie 10-2 Monate alt sind.
Der Anden-Skunk wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund des relativ großen Verbreitungsgebiets sowie der angenommenen stabilen Bestände und der vergleichsweise wenig veränderten Lebensräume als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft. Sowohl der Rückgang der Tiere durch Bejagung noch durch Lebensraumverlust stellt aktuell eine so starke Gefährdung dar, dass eine Einstufung in eine Gefährdungskategorie notwendig ist.
Gefährdungen für die Art bestehen vor allem durch die starke Bejagung, speziell zur Gewinnung von Skunksfellen. Diese hatte ihren Höhepunkt in den 1970er und 1980er Jahren in Argentinien. Hinzu kommt eine teilweise starke Degradierung vor allem der extensiv nutzbaren Steppengebiete Patagoniens durch Überweidung und Bodenerosion.
Laut der Roten Liste der IUCN ist der Anden-Skunk in seinem gesamten Verbreitungsgebiet verbreitet, aber es gibt keine Schätzung der Gesamtpopulation. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.