Das Beulenkrokodil (Crocodylus moreletii) ist ein mittelamerikanischer Vertreter aus der Familie der Echten Krokodile. Sein wissenschaftlicher Name ehrt den französischen Naturkundler Pierre Marie Arthur Morelet (1809–1892).
Das Beulenkrokodil wird maximal drei bis 3,50 Meter lang und gehört somit zu den kleineren Arten der Krokodile. Es ist meist braun und durch schwarze Querstreifen und Flecken auf dem Körper und Schwanz gezeichnet. Es ist meist dunkler gefärbt als das sympatrisch vorkommende Spitzkrokodil (Crocodylus acutus). Die Schnauze der Tiere ist relativ breit und besitzt einen flachen Grat entlang der Nasenbeine. Namensgebend für den deutschen Namen sind die mächtigen verknöcherten Nackenschilde der Tiere, der Rückenpanzer ist ungleichmäßig beschuppt.
Das Verbreitungsgebiet des Beulenkrokodils ist auf Mittelamerika beschränkt und reicht von Zentral-Tamaulipas (Mexiko) über die Yucatán-Halbinsel und Chiapas bis ins zentrale Belize und zur Petén-Region in Nord-Guatemala. Es lebt vor allem in Sümpfen und kleineren Teichen und Seen im Süßwasser, kann jedoch auch in den küstennäheren Bereichen der Flüsse gemeinsam mit dem Spitzkrokodil vorkommen.
Beulenkrokodile legen ihre Eier in Hügelnester und bewachen sie. Es wurde auch beobachtet, dass die Mütter die Nester öffnen und die Jungtiere zum Wasser tragen.
Die Jungtiere ernähren sich vor allem von Insekten, Nacktschnecken und anderen Kleintieren. Erwachsene Beulenkrokodile jagen außerdem Schlammschildkröten, Fische und kleine Säugetiere. Sie sind schnelle Jäger.
Beulenkrokodile sind Fleischfresser und haben je nach Größe und Alter eine unterschiedliche Ernährung. Jungtiere fressen Fische und kleine wirbellose Tiere. Sub-Adulte fressen Wasserschnecken, Fische, Säugetiere und kleine Vögel. Erwachsene Tiere ernähren sich von größeren Beutetieren wie Vögeln, Fischen, Schildkröten, Eidechsen und domestizierten Tieren wie Hunden. In Zeiten von Nahrungsmangel können sie kannibalistisch werden und Neugeborene fressen.
Über die Paarungsgewohnheiten der Beulenkrokodile ist wenig bekannt, obwohl sie, wie alle Krokodile, polygyn sein könnten. Das bedeutet, dass sich ein Männchen während der Brutzeit mit mehr als einem Weibchen paart. Große Männchen dominieren wahrscheinlich über die anderen in ihrem Gebiet, wobei die Weibchen es vorziehen, sich mit dominanten Männchen zu paaren. Die Brutzeit findet normalerweise zwischen April und Juni statt, wobei die Eier vor Beginn der Regenzeit gelegt werden. Unter den nordamerikanischen Spitzkrokodilen sind die Beulenkrokodile insofern einzigartig, als sie nur Hügelnester bauen und nicht sowohl Hügel- als auch Lochnester. Ihre Nester sind etwa 1 m (3,3 Fuß) hoch und 3 m (9,8 Fuß) breit und werden in der Nähe von Wasser oder auf schwimmender Vegetation gebaut. Ein Weibchen legt 20 - 45 Eier. Es wurden schon Nester gefunden, in denen mehr als ein Weibchen die Eier abgelegt hat. Die Weibchen vergraben die Eier und bewachen die Nester. Die Inkubationszeit beträgt etwa 80 Tage. Das Weibchen trägt seine Jungen zum Wasser, wo beide Elternteile sie beschützen, bis sie bereit sind, sich selbst zu versorgen. Die Eltern verteidigen die Jungtiere auch heftig gegen Prädatoren und größere Jungtiere. Beulenkrokodile werden im Alter von 7-8 Jahren geschlechtsreif.
In den 1940er und 1950er Jahren wurde diese Art wegen ihres wertvollen Fells fast bis zur Ausrottung gejagt. Seitdem ist die Jagd auf sie illegal geworden und die Populationen haben sich stetig erholt. Die aktuelle Bedrohung geht von der illegalen Wilderei und dem Verlust des Lebensraums aus.
Die Gesamtpopulation des Beulenkrokodils beläuft sich laut der Ressource Aquatic Community auf etwa 10.000-20.000 Individuen. Laut der Roten Liste der IUCN kommen in Mexiko zwischen 79.000 und 100.000 Individuen vor. Insgesamt werden die Beulenkrokodile auf der Roten Liste der IUCN derzeit als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihre Bestände sind heute stabil.