Biberhörnchen
Das Stummelschwanzhörnchen oder Biberhörnchen (Aplodontia rufa) ist ein urtümliches Nagetier Nordamerikas. Oft wird für dieses Tier auch der vom englischen Namen „Mountain Beaver“ übertragene Name „Bergbiber“ verwendet; eine nähere Verwandtschaft zu den Bibern besteht allerdings nicht.
Na
NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
Pf
PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
Bl
BlattfresserIn der Zoologie ist ein Blattfresser ein Pflanzenfresser, der sich auf das Fressen von Blättern spezialisiert hat. Reife Blätter enthalten einen ho...
Gr
GrassfresserIn der Zoologie ist ein Grassfresser (nicht zu verwechseln mit einem Körnerfresser) ein pflanzenfressendes Tier, das sich hauptsächlich von Gras er...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ne
NesthockerVi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Gr
GrabendEin grabendes Tier ist ein an das Graben angepasstes Tier, das hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, unter der Erde lebt. Einige Beispiele sind...
So
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
M
beginnt mitIm Körperbau erinnert das Stummelschwanzhörnchen entfernt an eine Bisamratte ohne Schwanz. Es ist gedrungen und walzenförmig gebaut und hat sehr kurze Gliedmaßen. Ohren und Augen sind winzig und fast im Fell verborgen. Die Kopfrumpflänge beträgt etwa 40 cm, der nur 2 cm kurze Schwanz ist kaum sichtbar. Mit einem Gewicht von 800 g (ausnahmsweise bis 1,8 kg) ist das Stummelschwanzhörnchen ein relativ schweres Nagetier.
Das Fell hat eine gräulichbraune bis rotbraune Farbe und besteht aus kurzen Haaren. Mit zunehmendem Alter werden die Tiere dunkler.
Das Verbreitungsgebiet zieht sich in einem Streifen über den äußersten Westen Nordamerikas, der vom südlichen British Columbia bis ins mittlere Kalifornien reicht. Trotz des englischen Namens "Mountain Beaver" meidet es die Höhen der Rocky Mountains und ist eher in tieferen Lagen verbreitet. Der Lebensraum sind Wälder, in denen das Stummelschwanzhörnchen dichtes Gestrüpp zum Verbergen vorfindet. Die Nähe von Wasser ist Voraussetzung; die Baue findet man an Flussufern oder in Sümpfen.
In der feuchten Erde des sumpfigen Habitats baut das Stummelschwanzhörnchen seine Gänge, die etwa 20 cm Durchmesser haben. Von einer zentralen Kammer führen mehrere Gänge zu den Öffnungen, an denen Nahrungsquellen gefunden werden. Das Tier bleibt stets in der Nähe eines Eingangs. Die Gänge werden regelmäßig gereinigt und erweitert. Mit der Zeit entstehen auf diese Weise auch tote Bereiche des Gangsystems, die von anderen Tieren wie Kaninchen und Rothörnchen verwendet werden. Stummelschwanzhörnchen halten keinen Winterschlaf, legen für den Winter aber Nahrungsvorräte an. Sie sind tag- und nachtaktiv.
Die Nahrung besteht aus allen Arten grünen Pflanzenmaterials. Nur wenn im Winter die Nahrung knapp wird, frisst es zur Not auch Zweige und Rinde. Um an Blätter zu kommen, klettert es in Sträucher und kleine Bäume; hierbei steigt es von Zweig zu Zweig, kann aber keine Stämme emporklettern.
Stummelschwanzhörnchen haben einen schlechten Sehsinn, aber ein scharfes Gehör und einen guten Tastsinn.
Stummelschwanzhörnchen sind Einzelgänger, die ihre Baue gegen Artgenossen verteidigen. Zwischen Januar und März finden sich Paare für kurze Zeit zusammen und trennen sich gleich nach der Paarung. Nach einer Tragzeit von dreißig Tagen kommen zwei oder drei Junge zur Welt. Die ersten fünfzig Lebenstage bleiben die Augen der Jungtiere geschlossen. Acht Wochen lang werden sie gesäugt und verlassen in dieser Zeit das Nest nicht. Erst mit zwei Jahren erreichen sie die volle Größe und die Geschlechtsreife. Die Lebensdauer beträgt fünf bis sechs Jahre.
Stummelschwanzhörnchen sind Pflanzenfresser (Blattfresser, Grassfresser). Ihre Ernährung besteht aus Farnen, Gräsern, Kräutern und anderen Pflanzen.
Über das Paarungssystem der Stummelschwanzhörnchen ist wenig bekannt. Die Fortpflanzung findet zwischen Januar und März statt. Die Trächtigkeit dauert in der Regel 6-8 Wochen und das Weibchen bringt 2-3 Junge zur Welt. Bei der Geburt wiegen die Jungtiere 25,5 g; sie sind rosa, blind, hilflos und haben wenig Fell. Sie sind innerhalb von 6 bis 8 Wochen geschäftsfähig und werden im Alter von 730 Tagen fortpflanzungsfähig.
Es handelt sich um eine weit verbreitete Art, die in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets aufgrund der von ihr verursachten Schäden als Schädling gilt. Die Menschen setzen Herbizide und Brandrodungen ein, um die Nahrungsquelle für die Biber zu reduzieren. Zu den Bedrohungen für die Unterarten phaea und nigra gehören Waldbrände, die Ausbreitung exotischer Pflanzen, Weidegänger, Maßnahmen zur Bekämpfung von Nagetieren, Wohnbebauung, die Veränderung von Flussläufen, der Bau von Autobahnen, Prädatoren wie Hunde und Katzen und die geringe Populationsgröße.
Laut der Roten Liste der IUCN liegt die Gesamtgröße der Population des Stummelschwanzhörnchens zwischen 10.000 und mehr als 1.000.000 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.
Stummelschwanzhörnchen können die Populationen von Prädatoren wie Rotluchsen, Kojoten, Pumas, Steinadlern und Eulen als Beutetiere beeinflussen.