Die Quagga-Dreikantmuschel (Dreissena rostriformis bugensis) ist eine Unterart, die zur Familie der Dreikantmuscheln gehört. Teilweise wird sie auch als eigenständige Art (Dreissena bugensis) angesehen. Ursprünglich in Zuflüssen des Schwarzen Meeres verbreitet, tritt sie in Europa und Nordamerika als Neozoon auf. Der Name geht wohl auf die hell-dunklen Streifen der Schalen, die an das Fellmuster der Zebraart Quagga erinnert, zurück.
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beginnt mitForm und Größe der Schale ähneln jener der Wandermuschel. Die Quagga-Dreikantmuschel zeichnet sich jedoch, im Gegensatz zur Wandermuschel, durch die Abwesenheit eines scharfen Kiels sowie durch eine stark abgerundete ventrale Seite aus. Die Färbung ist sehr variabel. Es kommen dunkelbraune Individuen vor, die zum Teil hellbraun gestreift sind, aber auch sehr dunkle und fast weiße Exemplare.Die mittlere Schalenlänge, die bei Exemplaren am Main gemessen wurde, lag bei 17,2 mm, die größten Individuen (aus der Donau) hatten eine Schalenlänge von 32,3 mm.
Als ursprüngliches Verbreitungsgebiet der Quagga-Dreikantmuschel werden die Mündungsgebiete der Flüsse Südlicher Bug, Dnepr und Inhulez am Schwarzen Meer (Ukraine) angenommen.Die Muschel hat sich, wahrscheinlich beginnend in den 1940er Jahren, von dort zunächst in Osteuropa (Russland) ausgebreitet. In den 1990er Jahren wurde sie, vermutlich über die Schifffahrt, nach Nordamerika (vor allem im Bereich der Großen Seen, aber auch westlich der Rocky Mountains) eingeschleppt. Heute ist sie in verschiedenen Regionen Europas weit verbreitet (Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Österreich, Frankreich, Niederlande und Deutschland).
2005 wurde die Quagga-Dreikantmuschel zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen. Bislang hat sie folgende Fließgewässer besiedelt: Donau, Main-Donau-Kanal, Main, Rhein, Mittellandkanal, und weitere angeschlossene Kanäle (Wesel-Datteln-Kanal, Dortmund-Ems-Kanal, Rhein-Herne-Kanal, Datteln-Hamm-Kanal, Elbe-Lübeck-Kanal).
In der Schweiz wurde sie 2015 erstmals nachgewiesen. 2016 wurde die Muschel erstmals im Bodensee angetroffen, wo sie sich seither massenhaft verbreitet. Auch in Genfer-, Bieler-, Neuenburger- und Murtensee hat sie sich ab 2018 massiv ausgebreitet, ebenso in der Aare unterhalb des Bielersees.
Im Rothsee wird zur Populationskontrolle der Wasserstand jedes Jahr zu Beginn des Winters um mehrere Meter abgesenkt, um die freigesetzten Dreikantmuscheln kältebedingt absterben zu lassen.
Im Juni 2021 wurde sie in zwei Seen in Irland nachgewiesen.
Die Quagga-Dreikantmuschel ist eine Süßwassermuschel, die auch Brackwasser mit niedrigem Salzgehalt toleriert. Die Muscheln heften sich mit ihren Byssusfäden auf Hartsubstrat, meist an der Unterseite von Steinen oder an Betonwänden fest. Die Tiere sind getrenntgeschlechtlich und besitzen planktonische Larven.
Die Quagga-Dreikantmuschel ist ein Filtrierer. Mit ihren Flimmerhärchen zieht sie das Wasser durch einen Siphon in ihre Muschelhöhle, wo die erwünschten Partikel entfernt werden. Jede erwachsene Muschel ist in der Lage, täglich einen Liter oder mehr Wasser zu filtern, wobei sie Phytoplankton, Zooplankton, Algen und sogar ihre eigenen Fäden entfernt. Unerwünschte Partikel werden mit Schleim, dem so genannten Pseudokot, gebunden und aus dem Siphon ausgeworfen. Das partikelfreie Wasser wird dann über den Ausstromsiphon abgelassen.