Der Kapigel (Atelerix frontalis) ist eine im südlichen Afrika lebende Art der Afrikanischen Igel. Die beiden Unterarten des Kapigels kommen dort in zwei deutlich voneinander getrennten Regionen vor.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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Temporaler SpezialistAls temporaler Spezialist wird eine Tierart bezeichnet, die in Bezug auf den circadian genannten, vierundzwanzigstündigen Rhythmus von Tag- und Nac...
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SommerruheDie Sommerruhe ist eine Form der herabgesetzten Aktivität als Anpassung an heiße oder trockene Umweltbedingungen, zum Beispiel in einer Hitzeperiod...
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beginnt mitDer Kapigel ist ein mittelgroßer Igel, erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 17 bis 19 cm (Weibchen) bzw. 18,5 bis 21 cm (Männchen) und hat einen kurzen, 2 bis 3 cm langen Schwanz. Die Hinterfußlänge liegt zwischen 3,1 und 3,6 cm. Die Stacheln sind glatt, schwarz oder dunkelbraun und haben eine weißliche Basis und weißliche Spitzen. Das Bauchfell ist dunkelbraun, grau oder schwarz. Der Kopf ist hell, die Region zwischen Augen und Nase schwarz oder dunkelbraun. Die Ohren sind klein, rund und kürzer als die sie umgebenden Stacheln. Die Ohrlänge liegt etwa bei 76 % der Hinterfußlänge. Die Beine sind kurz und von graubrauner oder dunkelbrauner Farbe. Der Hinterfuß hat fünf Zehen. Mit einer Länge von 15 % der Kopf-Rumpf-Länge ist der Schwanz relativ kurz.
Der Kapigel ist mit zwei Unterarten in einem disjunkten Verbreitungsgebiet im südlichen Afrika verbreitet. Die Nominatform Atelerix frontalis frontalis kommt im Osten von Botswana, im Zentrum und Südwesten von Simbabwe und in Südafrika in einem Gebiet nördlich des Oranje und westlich von 31° Ost vor. In einem schmalen Streifen westlich von Lesotho reicht das Verbreitungsgebiet über den Oranje bis Makhanda. Atelerix frontalis angolae kommt im Südwesten Angolas und im Nordwesten und Zentrum Namibias vor.
Der Kapigel kommt in semiariden Gebieten mit einer jährlichen Regenmenge von 300 bis 800 mm vor. In Wüsten fehlt er. Er ist relativ selten, häufiger aber in Vorstadtgärten, wo ausreichende Deckung und Nahrung vorhanden ist. Die Tiere sind vor allem nachtaktiv und verbringen den Tag meist eingerollt und in der Vegetation versteckt. Hat es geregnet, werden sie aber auch in der Dämmerung aktiv, wahrscheinlich um Regenwürmer zu fressen. Im südafrikanischen Winter, der mit der Trockenzeit zusammenfällt, halten die Kapigel einen Winterschlaf. Sie ernähren sich vor allem von Schnecken, daneben werden Würmer, Insekten, kleine Wirbeltiere, wie Mäuse, Echsen, Frösche, die Jungen bodenbrütender Vögel, sowie Eier und Früchte verzehrt. Auf offene Wasservorkommen zum Trinken scheinen sie nicht angewiesen zu sein. Die Fortpflanzungszeit liegt im Sommer (Oktober bis April). Die Tragzeit beträgt fünf bis sechs Wochen. Pro Wurf werden ein bis neun Junge geboren, in den meisten Fällen sind es vier. Als Wurfplatz dient ein Laubnest oder eine Höhlung z. B. in einem Termitenhügel. Die Jungen bleiben für vier bis sechs Wochen im oder in der Nähe des Nestes, danach werden sie noch für einige Zeit bei der Nahrungssuche vom Weibchen begleitet. Männliche Kapigel beteiligen sich nicht an der Aufzucht der Jungen. Zu den Fressfeinden des Kapigels zählt der Milchuhu (Bubo lacteus).
Kapigel aus dem südlichen Afrika sind Fleischfresser (Insektenfresser). Sie fressen Regenwürmer, Grillen, Käfer, Heuschrecken und Schnecken. Sie fressen auch kleine Wirbeltiere wie Frösche und Eidechsen.
Südafrikanische Kapigel sind monogam. Das bedeutet, dass sowohl die Männchen als auch die Weibchen während der Brutzeit nur eine Partnerin haben. Während dieser Zeit zieht das Männchen Kreise um das Weibchen. Sie wird ihn tagelang zurückweisen, bis sie bereit ist, sich zu paaren. Die Brutzeit findet normalerweise im Sommer statt. Mit einer Tragezeit von etwa 35 Tagen werden die Babys hauptsächlich in den Monaten Oktober bis März geboren. Die Größe der Würfe reicht von 1 bis 11 Babys mit einem Durchschnitt von 4 Jungtieren. Ein neugeborenes Ferkel wiegt normalerweise etwa 10 g. Die Jungtiere sind bei der Geburt nackt und blind und werden mit Säuglingsstacheln geboren, die sie in der Regel abwerfen, wenn sie einen Monat alt sind. Der nächste Satz Stacheln, der ihnen wächst, sind die Erwachsenenstacheln. Ferkel öffnen ihre Augen etwa 2 Wochen nach der Geburt und beginnen mit etwa 6 Wochen, mit ihrer Mutter auf Nahrungssuche zu gehen. Die Männchen beteiligen sich nicht an der Aufzucht der Jungen. Kapigel können sich mehrmals im Jahr fortpflanzen und die Jungtiere erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 61-68 Wochen.
Die IUCN listet den Kapigel als nicht gefährdet (Least Concern).
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße des Kapigels, aber dieses Tier ist in seinem gesamten bekannten Verbreitungsgebiet häufig und weit verbreitet. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.