Rothund

Rothund

Asiatische wildhund

UNTERART VON

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Cuon alpinus sumatrensis

Der Rothund (Cuon alpinus) oder Asiatische Wildhund ist ein in Asien weit verbreiteter Wildhund. Er gehört zusammen mit dem Wolf und dem Afrikanischen Wildhund zu den großen, rudelbildenden Hetzjägern unter den Hunden.

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Der Rothund findet sich in der Literatur unter zahlreichen Namen, die für Unklarheit sorgen können. Die Bezeichnung Asiatischer Rotwolf kann zur Verwechslung mit dem nicht näher verwandten Rotwolf führen. Der Name Alpenwolf ist aufgrund des Verbreitungsgebiets unsinnig, findet aber in der Literatur Verwendung. Daneben werden gelegentlich die Namen Dhole (indischer Name des Rothunds, etwa in Rudyard Kiplings Dschungelbuch) und Adjak (javanischer Name) verwendet.

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Aussehen

Asiatische Wildhunde erreichen eine Kopfrumpflänge von knapp 1 m, hinzu kommen 45 cm Schwanz. Das Stockmaß beträgt 45 cm und ihr Gewicht 20 kg. Der Name „Rothund“ kommt von der Fellfarbe, die zwischen Tönen von Rotbraun und Orange schwankt. Die Unterseite ist weißlich. Der Schwanz ist immer dunkler als der Körper und an der Spitze schwarz.Von den meisten übrigen Hunden unterscheidet er sich dadurch, dass er weniger Backenzähne im Unterkiefer hat. So besitzt der Rothund nur 40 anstatt 42 Zähne.

Verteilung

Erdkunde

Der Rothund ist über verschiedenste Klimazonen vom Altai und der Mandschurei südlich bis nach Indien und Indonesien verbreitet. Auf Borneo und Sri Lanka, wo Rothunde nicht rezent vorkommen, kam die Gattung Cuon noch im Pleistozän vor. Damals war sie auch in Europa und möglicherweise sogar in Nordamerika verbreitet.

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In der Regel gehen Wölfe und Rothunde einander aus dem Weg, so dass es zwischen beiden Arten scharf getrennte Verbreitungsgebiete gibt. Im Gegensatz zu Wölfen meiden Rothunde offenes Gelände wie Steppen und Wüsten. Bergsteppen werden allerdings besiedelt. Sie leben vor allem in Wäldern, und zwar sowohl in den Nadelwäldern entlang des Amur als auch in den tropischen Regenwäldern Südostasiens und in den Trocken- und Monsunwäldern Indiens. In der ehemaligen Sowjetunion bewohnt der Rothund vor allem gebirgige Regionen.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Im Gruppenverhalten gibt es sehr viele Parallelen zu Wölfen und Afrikanischen Wildhunden. Die Rudelstärke der Rothunde liegt zwischen fünf und zwölf, selten bei über dreißig Einzeltieren. Das Rudel wird von einem Alpha-Paar angeführt, das als einziges für das Zeugen von Nachwuchs sorgt. Die Tragzeit liegt bei sechzig Tagen; im Wurf befinden sich im Schnitt sechs, manchmal bis zu neun Welpen. Das ganze Rudel ist bei der Jungenaufzucht behilflich.

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Die Hetzjagd läuft ähnlich ab wie beim Afrikanischen Wildhund, allerdings erreicht der Rothund wegen seiner kürzeren Beine keine so rasanten Geschwindigkeiten. Zu den Beutetieren gehören Hirsche, Rehe, Steinböcke, Wildschafe und Wildschweine. Selbst so riesige Tiere wie Gaure werden im Rudel überwältigt. In Indien ist der Axishirsch sein Hauptbeutetier. Auch Nager, Aas und Insekten werden gefressen, und selbst Pflanzenkost in Form von Beeren sind sie nicht abgeneigt. An einer Jagd beteiligen sich meistens drei bis vier Mitglieder eines Rudels. Meistens führt das Alpha-Männchen die Jagd an, es packt das Beutetier an den Hinterbeinen, die anderen Rudelmitglieder holen auf und zerreißen die Beute. Manchmal beginnen sie mit dem Verzehren der Beute, während diese noch lebt, einen gezielten Tötungsbiss gibt es nicht.

Rothunde haben außer dem Menschen wenig Feinde. Im Rudel können sie sogar Bären und Leoparden überwältigen und töten. Wenn genug Hunde zusammenkommen, gelingt es ihnen, selbst einen ausgewachsenen Tiger von seinem Riss zu vertreiben.

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Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationszahl

Die IUCN führt den Rothund im Status „stark gefährdet“. Der Bestand wilder Rothunde wird auf weniger als 2500 Tiere geschätzt. Hauptursachen für den anhaltenden Bestandsrückgang sind die Zerstörung des Lebensraums und die Übertragung von Krankheiten durch verwilderte Haushunde.

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Aus Sibirien, Turkestan und der Mongolei ist die Art mittlerweile fast verschwunden.So liegen aus Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan und der Mongolei keine bestätigten, neueren Berichte über Rothunde vor. Die Situation im chinesischen Teil des Tianshan-Gebirges ist unklar.Einige halten sich noch in China, in den Bergen von West-Sichuan, Süd-Gansu und Ost-Qinghai.In Tibet, vor allem im Grenzgebiet zu Ladakh und in Südost-Tibet, trifft man diese Wildhunde noch an, und in Indochina und Myanmar gibt es ebenfalls noch kleinere Bestände, allerdings meist in voneinander isolierten Vorkommen.Über die Situation auf der Malaiischen Halbinsel sowie auf Java und Sumatra ist wenig bekannt, doch sind sie hier wohl auf wenige Schutzgebiete beschränkt.

In Indien vermochten sie sich, zumindest in einigen Nationalparks wie beispielsweise in Periyar, Nagarhole und Kanha, einigermaßen zu erhalten.Vor allem im Zentralen Hochland von Dekkan, den West- und Ost-Ghats, sowie in Nordost-Indien (Arunachal Pradesh, Assam, Meghalaya und West Bengal) kommen sie noch heute vor.

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Coloring Pages

Referenzen

1. Rothund artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rothund

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