Der Schwarzschwanz-Präriehund (Cynomys ludovicianus) ist eine in Nordamerika lebende, zur Ordnung der Nagetiere gehörende Art der Präriehunde aus der Unterfamilie der Erdhörnchen. Er verdankt den Namen „Präriehund“ seinem Lebensraum, der Prärie, und seinen Warnrufen, die die frühen Siedler an das Bellen von Haushunden erinnerten.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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BlattfresserIn der Zoologie ist ein Blattfresser ein Pflanzenfresser, der sich auf das Fressen von Blättern spezialisiert hat. Reife Blätter enthalten einen ho...
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GrassfresserIn der Zoologie ist ein Grassfresser (nicht zu verwechseln mit einem Körnerfresser) ein pflanzenfressendes Tier, das sich hauptsächlich von Gras er...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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NesthockerGr
GrabendEin grabendes Tier ist ein an das Graben angepasstes Tier, das hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, unter der Erde lebt. Einige Beispiele sind...
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RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
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ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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TorporAls Torpor bezeichnet man einen physiologischen Schlafzustand, der bei einigen kleineren Säugetieren und Vögeln, also bei gleichwarmen Tieren, vork...
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PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
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PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
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KolonieAls Kolonie bezeichnet man in der Zoologie und der Mikrobiologie eine Gruppe von Lebewesen, die in unmittelbarer Nähe zueinander leben und deren Si...
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DominanzhierarchieSe
Sehr sozialKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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Tiere der US-StaatenMehr als ein Jahr alte und adulte Schwarzschwanz-Präriehunde haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 28–33 cm und eine Schwanzlänge von 7–11,5 cm. Die Gesamtlänge beträgt 35,5–41,5 cm, aufgerichtet erreichen sie eine Höhe von etwa 30 cm. Das Gewicht von 253–1390 Gramm variiert jahreszeitlich, die Männchen sind gewöhnlich 5 %–15 % schwerer als die Weibchen.
Abgesehen von seltenen Albinos ist die Oberseite der Schwarzschwanz-Präriehunde braun oder rötlich braun, die Unterseite weißlich. Manchmal ähnelt die Fellfarbe durch das Graben der Farbe des Bodens. Das Fell wird zweimal im Jahr gewechselt, der Wechsel dauert etwa zwei Wochen. Die meisten Haare sind im Winter an der Basis schwarz, dann blass gelbbraun, mit subterminalem zimtfarbenen Band und weißer Spitze. Im Sommer sind die meisten Haare an der Basis schwarz, dann weißlich, anschließend zimtfarben, gefolgt von einem subterminalen gelbbraunem Band und schmal schwarzer Spitze. Die Sommerhaare sind mit zahlreichen, eher längeren, vollständig schwarzen oder zur Hälfte schwarzen Haare gemischt. Die Tasthaare und das letzte Schwanzdrittel sind schwarz.
Schwarzschwanz-Präriehunde haben fünf Finger mit schwarzen, etwas gekrümmten Krallen. Der kantige Kopf ist breit mit großen Augen, die Iris ist dunkelbraun.
Schwarzschwanz-Präriehunde sind primär eine Tierart der Great Plains. Ursprünglich kamen sie vom Frenchman River Valley im extremen Süden der Provinz Saskatchewan in Kanada und von Montana in den USA nach Süden durch die westlichen und zentralen Great Plains zu den Desert Grasslands von Texas, New Mexico und Südosten von Arizona in den USA bis in das nordöstliche Sonora und nördliche Chihuahua in Mexiko vor. Die Art ist heute im Südosten von Arizona, im südwestlichen New Mexico und lokal in vielen anderen Gebieten des ursprünglichen Verbreitungsgebietes ausgerottet. Schwarzschwanz-Präriehunde kommen in isolierten Kolonien innerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes vor, viele davon in Nationalparks, State Parks und National Wildlife Refuge.
Schwarzschwanz-Präriehunde bewohnen trockenes, flach oder leicht abfallendes, offenes Grasland mit niedriger, relativ spärlicher Vegetation, einschließlich von Rindern überweideten Flächen. In einigen Gebieten kommt die Art auch in unbebauten Grundstücken an Stadträndern vor. Ihr Habitat umfasst mit Langgras-, Mixedgras- und die Kurzgrasprärie alle Grünlandarten.
Schwarzschwanz-Präriehunde sind tagaktiv und halten wie die Mexikanischen Präriehunde, im Gegensatz zu anderen Arten, keinen Winterschlaf. Bei extrem kaltem Wetter bleiben sie allerdings manchmal für mehrere aufeinanderfolgende Tage unter der Erde. Präriehunde leben in sorgfältig ausgearbeiteten Erdhöhlen. Die Gänge haben typischerweise einen Durchmesser von 10 bis 30 cm und sind gewöhnlich 5–10 m lang und ein bis zwei Meter tief. Es gibt mehrere elliptische, mit trockenem Gras ausgepolsterte Kammern, bei den Schwarzschwanz-Präriehunden ist jede Kammer annähernd 30 cm hoch mit einer Weite von 50 cm.
Mit etwa zwei Jahren sind Schwarzschwanz-Präriehunde geschlechtsreif, gewöhnlich findet die erste Kopulation im zweiten Februar oder März nach der Geburt statt. Nach einer Tragzeit von 33–38 Tagen werden bis zu acht Junge geboren.
Die Nahrung der Schwarzschwanz-Präriehunde variiert je nach Jahreszeit. Sie ernähren sich im Sommer von Süßgräsern wie Kammquecken (Agropyron), Bouteloua Arten und Büffelgras (Buchloe dactyloides), von Chrysothamnus Arten und Sphaeralcea coccinea. Im Winter fressem sie Opuntien Arten, Kratzdisteln und unterirdische Wurzeln. Bei der Art treten auch Fälle von Kannibalismus auf. Schwarzschwanz-Präriehunde töten und fressen konspezifische Jungtiere. Gefressen werden auch Artgenossen die unter der Erde verenden.
Der Wassergehalt der Nahrung ist für den täglichen Wasserbedarf ausreichend, aber auch Stoffwechselwasser trägt zur Deckung des Bedarfs bei.
Schwarzschwanz-Präriehunde sind in der Regel polygyn (oder harem-polygyn); ein einzelnes Männchen paart sich mit mehreren Weibchen aus seiner Stammgruppe. In einigen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass mehr als ein Männchen in einer großen Gruppe lebt. In einem solchen Fall kann sich ein Weibchen in der Gruppe mit beiden ansässigen Männchen paaren, was auf ein polygynes (promiskes) Paarungssystem hindeutet. Die Paarung findet zwischen Januar und April statt, je nach Breitengrad. Nach einer Tragzeit von 33 bis 38 Tagen werden ein bis acht Jungtiere pro Wurf geboren (im Durchschnitt 3-4). Die Welpen werden nackt und mit geschlossenen Augen geboren und bleiben etwa sechs Wochen lang in ihrer Behausung. Sie werden mit etwa sieben Wochen entwöhnt, bleiben aber noch zwei Wochen lang in der Nähe ihrer Mutter. Die Weibchen bleiben für den Rest ihres Lebens in ihrer Geburtsgruppe, während die Männchen sich zerstreuen, wenn sie zu Jährlingen werden. Schwarzschwanz-Präriehunde erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa 1-3 Jahren.
Auf Grund des sehr großen Verbreitungsgebietes, der geschätzten mehreren Millionen Individuen und da die Population nicht so schnell zurückgeht, dass eine Einstufung in eine höhere Kategorie gerechtfertigt wäre, wird der Schwarzschwanz-Präriehund von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (Least Concern, LC) eingestuft.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Schwarzschwanz-Präriehundes auf etwa 18.420.000 Individuen. Derzeit ist diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist abnehmend.
Schwarzschwanz-Präriehunde haben eine Reihe wichtiger Aufgaben in ihrem Ökosystem. Diese Art verändert die Vegetation in dem Gebiet, belüftet den Boden und bietet Nahrung und Unterschlupf für eine Vielzahl von Prädatoren, darunter Säugetiere, Schlangen und Raubvögel. Als Primärkonsumenten sind sie ein wichtiges Glied im Nahrungsnetz.