Reisfink
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Lonchura oryzivora
Populationsgrösse
1,000-2,4999
Lebensdauer
2-7 years
Gewicht
25
1
goz
g oz 
Länge
15-17
5.9-6.7
cminch
cm inch 

Der Reisfink (Lonchura oryzivora, Syn.: Padda oryzivora), auch Reisamadine oder Reisnonne genannt, ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken. Es werden keine Unterarten unterschieden. Gemeinsam mit dem Timor-Reisfink wurde der Reisfink lange Zeit einer eigenen Gattung Padda (Reisfinken) zugerechnet. Neuere molekulargenetische Untersuchungen haben gezeigt, dass sich diese aus zwei Arten bestehende Gruppe phylogenetisch innerhalb der Gattung der Bronzemännchen (Lonchura) befindet und dort eng mit dem Muskatbronzemännchen verwandt ist.

Aussehen

Der Reisfink hat eine Körperlänge von 14 Zentimetern. Das Gefieder an der Körperoberseite und der Brust ist blaugrau. Die Kopfoberseite sowie der oberste Teil der Kehle sind schwarz; auffällig sind die großen weißen Wangenflecken und der sehr starke Schnabel. Der Schnabel ist zweifarbig. Schnabeloberseite und -unterseite sind kräftig rot, während die Schnabelscheiden von hellerer Farbe sind und die Schnabelspitze weißlich ist. Die Augen sind braun und von einem hellroten Ring umgeben.

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Es besteht kein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Weibchen und Männchen sind am sichersten daran zu unterscheiden, dass nur das Männchen singt.

Jungvögel sind auf der Körperoberseite dunkelgrau und auf der Körperunterseite gelblich grau. Ihr Schnabel ist schwarz und der Augenlidrand ist gelblich grau. Die Füße sind rosafarben.

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Verteilung

Erdkunde

Der Reisfink kam ursprünglich nur auf Java und Bali sowie Bawean vor. Heute ist er in vielen tropischen Ländern beheimatet und kommt unter anderem in Kalkutta, Madras, Hongkong, Miami und Bangkok, auf Sumatra, Hawaii, den Molukken, Malaysia einschließlich Singapur, auf den Fidschi-Inseln Viti Levu und Vanua Levu, auf den Philippinen, im Süden Indochinas und Taiwan vor. Populationen leben auch an der ostafrikanischen Küste und auf Sansibar und St. Helena. Während er in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet auf Java und Bali recht selten ist, hat die Verbreitung durch den Menschen das Überleben als Art in der Vergangenheit sichergestellt. In neuerer Zeit hat der Bestand katastrophal abgenommen, so hat eine Studie an 64 Stellen, an denen bekannterweise Reisfinken vorkamen, nur noch 109 Individuen an 17 Stellen vorgefunden. Die Gesamtpopulation wird auf nur noch 1000–2500 geschätzt und ist stark fragmentiert. Für die drastische Abnahme des Bestandes wird vor allem die Beliebtheit des Reisfinken als Käfigvogel bezeichnet. Die IUCN stuft die Art als stark gefährdet (endangered) ein.

Reisfink Lebensraum-Karte

Klimazonen

Reisfink Lebensraum-Karte
Reisfink
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Lebensraum des Reisfinks umfasst lichte Wälder mit großen Grasflächen sowie Kulturland. Er ist an Dorfrändern und entlang von Wegen häufig zu beobachten. Das unordentlich wirkend und kugelig gebaute Nest wird in dichtem Strauchwerk, in Baumhöhlen und unter Hausdächern errichtet. Das Gelege besteht aus vier bis sieben Eiern, die von beiden Altvögeln bebrütet werden. Die Jungen schlüpfen nach 13 bis 14 Tagen und sind in der Regel nach fünf bis sechs Monaten geschlechtsreif.

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Reisfinken leben von Grassamen und Getreide. Sie konnten in großen Schwärmen in Reis- und Getreidefelder einfallen und fraßen dort gezielt die Körner aus den Rispen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Reisfinken sind Pflanzenfresser (Körnerfresser). Sie ernähren sich hauptsächlich von Getreide und verschiedenen Samen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Reisfinken sind monogame Vögel, die Paare bilden. Während der Brutzeit singen die Männchen Lieder, um die Weibchen anzulocken. Reisfinken bauen ihre Nester in einem Baum oder einem Gebäude. Die Weibchen legen bis zu 8 Eier und die Brutzeit dauert etwa 14 Tage. Die Küken werden von beiden Elternteilen beschützt und beginnen im Alter von 1 Jahr zu brüten.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für den Reisfink gehören der anhaltende Verlust des natürlichen Lebensraums, die Jagd in einigen Gebieten und der Fang (als Schädling) in anderen. Diese Vögel sind auch durch den illegalen Handel mit exotischen Haustieren stark bedroht, da sie wegen ihres unverwechselbaren Gesangs begehrt sind.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Reisfinks auf 1.000-2.499 ausgewachsene Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Referenzen

1. Reisfink artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Reisfink
2. Reisfink auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22719912/131809903
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/207427

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