Muskatbronzemännchen

Muskatbronzemännchen

Muskatfink, Muskatvogel, Muskatamadine

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Lonchura punctulata
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
6-8 years
Gewicht
12-16
0.4-0.6
goz
g oz 
Länge
11-12
4.3-4.7
cminch
cm inch 

Das Muskatbronzemännchen (Lonchura punctulata), auch Muskatfink, Muskatvogel oder Muskatamadine genannt, ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken, die in Südostasien beheimatet ist.

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Die Art spielt in der Ziervogelhaltung eine Rolle und wurde als Gefangenschaftsflüchtling in verschiedenen Weltregionen eingebürgert.

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Ta

Tagaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Körnerfresser

Fr

Fruchtfresser

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

Te

Terrestrisch

Ov

Oviparie

Ba

Baumbewohner

Ne

Nesthocker

Mo

Monogam

Se

Sehr sozial

Sc

Schwarmbildend

Ke

Keine Tierwanderung

S

beginnt mit

Aussehen

Insgesamt wurden 12 Unterarten der Muskatbronzemännchen beschrieben. Die Art weist keinen Geschlechtsdimorphismus auf.

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Die Nominatform Lonchura punctulata punctulata ist der 12 Zentimeter große Indische Muskatfink, der 1758 von Carl von Linné beschrieben wurde. Bei dieser in Indien und auf Sri Lanka vorkommenden Unterart sind Kopf, Kehle, Halsseite und Nacken sowie die gesamte Körperoberseite einheitlich schokoladen- bis mahagonibraun. Auf der Körperunterseite zeigt sich eine deutliche abgesetzte Schuppenzeichnung, wobei die Grundfarbe weiß und die Zeichnung schwarzbraun bis schwarz ist. Die mittleren Schwanzfedern sowie die Oberschwanzdecken sind braungelb. Die übrigen Schwanzfedern sind dunkelbraun mit braungelben Säumen.

Die Mitte des Bauches sowie der Steiß und die Unterschwanzdecken sind völlig weiß. Der Schnabel ist schwarz und die Füße sind von blaugrauer Farbe. Die Augen sind rotbraun gefärbt.

Von der Nominatform unterscheiden sich die anderen Unterarten durch ein helleres Braun, eine in Farbe und Form veränderte Schuppenzeichnung, dunklere Augenfarben und anders gefärbte Oberschwanzdecken.

Die Jungvögel sind auf der Körperoberseite gelblich erdbraun. Der Schwanz und der Bürzel sind gleichfalls braun. Die Körperunterseite ist hell gelbbräunlich und es fehlen noch alle dunklen Zeichnungen. Die Jugendmauser beginnt im Alter von sechs bis acht Wochen und kann sich unter Umständen über bis zu fünf Monate hinziehen.

Die Rachenzeichnung der Jungen ist eine schieferschwarze Hufeisenzeichnung, die von einer breiten gelblichweißen Zeichnung in gleicher Form auf beiden Seiten begrenzt wird. Sie ist auch bei den erwachsenen Vögeln noch sichtbar.

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Verteilung

Erdkunde

Muskatbronzemännchen kommen von Indien und Süd-China über Taiwan, Sri Lanka, Laos, Kambodscha, Vietnam, Sumatra, bis zu den Philippinen, Bali, Lombok, Timor, Celebes und Java vor.

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Das Muskatbronzemännchen zählt zu den Arten, die vom Menschen in verschiedenen Weltregionen als Neozoon eingeführt wurden. Im Osten Australiens wurde der Chinesische Muskatfink (L. p. topela) eingebürgert und hat sich dort sehr stark ausgebreitet. Er kommt mittlerweile außerdem auf den Seychellen, Mauritius und Réunion, auf Cebu, den Karolinen, auf Hawaii vor. Gefangenschaftsflüchtlinge finden sich auch auf Puerto Rico und im südlichen Florida.

Der Lebensraum des Muskatbronzemännchens sind offene Gebiete. Sie kommt beispielsweise in Gras- und Unkrautwildernissen vor. Sie hat sich den menschlichen Siedlungsraum als Lebensraum erschlossen und hält sich gerne in der Nähe von Reisfeldern, in Gärten und am Rand von Siedlungen auf. Sie wird gelegentlich noch in größeren Höhenlagen beobachtet und kommt in geringer Zahl im Himalaya und in den Gebirgen des chinesischen Grenzgebietes noch auf 2.000 Metern vor. In der Regel hält sie sich jedoch in niedrigeren Höhenlagen auf.

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Muskatbronzemännchen Lebensraum-Karte

Klimazonen

Muskatbronzemännchen Lebensraum-Karte
Muskatbronzemännchen
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Muskatbronzemännchen sind sehr gesellige Vögel und halten sich überwiegend in kleinen Gruppen auf. Während der Reisreife können sich jedoch auch größere Schwärme bilden, die mehr als einhundert Individuen umfassen. Ihre Nahrung sind hauptsächlich Grassamen, die sie am Boden aufnehmen. Halbreife Reiskörner werden von ihnen jedoch gleichfalls sehr gerne aufgenommen und in Reisfeldern kann man sie beobachten, wie mehrere Muskatbronzemännchen dicht beieinander auf einem oder mehreren Halmen sitzen.Die Brutzeit variiert in Abhängigkeit vom Standort. In tropischen Niederungsgebieten werden Nester zu allen Jahreszeiten gefunden, ein Höhepunkt der Fortpflanzungsaktivität fällt jedoch gewöhnlich auf die Zeit des Monsunregens. In den größeren Höhen des Himalayas beschränkt sich die Brutzeit dagegen auf die Monate August und September. In Queensland, wo das Muskatbronzemännchen eingeführt wurde, brütet sie elf Monate im Jahr.

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Nester werden häufig kolonieweise angelegt. Gelegentlich stehen Nester so nahe nebeneinander, dass sich die Nestwände berühren. Als Niststandort werden dornenbewehrte Gehölze bevorzugt. Muskatbronzemännchen bauen jedoch ihre Nester auch in die grundständigen Wirteln von Palmenwedeln. Nester finden sich aber auch in Spalieren oder in Schlingpflanzen an Veranden. Beim Nestbau werden zwischen fünfhundert und siebenhundert Halme verbaut. Das Gelege besteht aus vier bis sieben weißen Eiern. Die Brutdauer beträgt fünfzehn bis sechzehn Tage. Beide Elternvögel beteiligen sich am Brutgeschäft. Nach 21 bis 25 Tagen verlassen die Jungvögel das erste Mal das Nest. Sie kehren jedoch bis zu ihrer Selbständigkeit zum Übernachten ins Brutnester zurück.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Muskatbronzemännchen sind Pflanzenfresser (Körnerfresser, Frugivoren) und Fleischfresser (Insektenfresser). Sie ernähren sich hauptsächlich von Grassamen, kleinen Beeren und Insekten. Wie einige andere Munias können sie sich vor der Brutzeit auch von Algen ernähren, einer reichhaltigen Proteinquelle.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Muskatbronzemännchen sind monogam und bilden Paare. Ihre Brutzeit ist während der sommerlichen Regenzeit (hauptsächlich von Juni bis August und in Indien auch im Oktober), kann aber variieren. Der Gesang des Männchens ist sehr leise, aber komplex und variabel und nur aus nächster Nähe zu hören. Beim Singen sitzt das Männchen aufrecht mit aufgestellten Kopffedern. Die Brautwerbung umfasst eine Reihe von Handlungen. Die erste besteht darin, dass entweder das Männchen oder das Weibchen mit dem Nestmaterial spielt. Sobald ein Vogel das Nestmaterial in seinem Schnabel arrangiert hat, fängt er an, im Zickzackkurs herumzufliegen. Sobald ein Vogel in der Nähe seiner Partnerin landet, beugt sich das Männchen zum Weibchen und wischt sich den Schnabel ab. Dann singt das Männchen mit Bewegungen des Körpers. Das Nest dieser Vögel ist eine große, kuppelförmige Struktur, die locker aus Grashalmen, Bambus oder anderen Blättern geflochten ist und einen seitlichen Eingang hat und in einem Baum oder unter dem Dachvorsprung eines Hauses angebracht wird. Die Weibchen legen in der Regel ein Gelege von 4-6 Eiern, es können aber auch bis zu 10 sein. Beide Elternteile bauen das Nest und brüten die Eier aus, die nach 10 bis 16 Tagen schlüpfen. Beide Elternteile füttern ihre Küken auch etwa 3 Wochen lang.

POPULATION

Populationsgefährdung

Muskatbronzemännchen sind nicht global bedroht, aber einige Populationen sind aufgrund der zunehmenden Käfighaltung von Vögeln geschrumpft. In vielen Gegenden gelten diese Vögel als landwirtschaftlicher Schädling, da sie sich in großen Schwarmbildenden von angebauten Getreidesorten wie Reis ernähren. In Südostasien werden sie in großer Zahl für buddhistische Zeremonien gefangen, aber die meisten Vögel werden später wieder freigelassen.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist das Muskatbronzemännchen in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Die nationalen Populationsschätzungen umfassen etwa 10.000-100.000 Brutpaare in China, etwa 10.000-100.000 Brutpaare in Taiwan und etwa 100-10.000 eingeführte Brutpaare in Japan. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Referenzen

1. Muskatbronzemännchen artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Muskatbronzem%C3%A4nnchen
2. Muskatbronzemännchen auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22719821/94646304
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/685845

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