Zwergpfeifgans
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Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Dendrocygna javanica

Die Zwergpfeifgans (Dendrocygna javanica) ist eine Art aus der Unterfamilie der Pfeifgänse. Innerhalb dieser Unterfamilie ist sie die kleinste Art. Sie ist stellenweise sehr häufig und in ihrem Gesamtbestand nicht bedroht. In Thailand zählt sie zu den häufigsten Entenvögeln. In vielen Gegenden mit Reisanbau wird sie jedoch zu den Schädlingen gezählt und deshalb bejagt.

Aussehen

Zwergpfeifgänse erreichen ein Körpergewicht von 450 bis 680 Gramm. Die Flügellänge beträgt zwischen 17 und 20,4 Zentimetern. Sie weisen einen nur sehr geringen Geschlechtsdimorphismus auf. Männchen sind in der Regel etwas größer als die Weibchen. Wie bei vielen Arten der Pfeifgänse sind auch bei den Zwergpfeifgänsen die Flankenfedern etwas verlängert, allerdings bei weitem nicht so stark und auffällig wie bei der Sichelpfeifgans. Bauch und Bürzelregion sind von einem kräftigen Rotbraun. Die Rückenfedern sind ein dunkles Graubraun und weisen einen hellen Endsaum auf. Auffällig sind der lange, schlanke Hals und die langen Beine. Charakteristisch für die Zwergpfeifgänse ist die – wie bei den meisten Pfeifgansarten – aufrechte Körperhaltung in der Ruhephase.

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Noch nicht geschlechtsreife Zwergpfeifgänse haben einen nur angedeuteten Augenring. Bei adulten Vögeln ist der Augenring leuchtend gelb. Bei den Jungvögeln sind auch der Bauch und der Bürzel lehmfarben und noch nicht rotbraun wie bei den adulten Vögeln.

Zwergpfeifgänse sind bevorzugt dämmerungsaktiv. In dieser Phase wechseln sie auch in großen Fluggruppen von ihren Ruheplätzen zu den Nahrungsgründen. Die lauten, pfeifenden Fluggeräusche, die sie durch die eingekerbte Innenfahne der 1. Handschwinge erzeugen, dienen dabei als Kontaktsignal innerhalb der Fluggruppe.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet der Zwergpfeifgans umfasst Südostasien. Sie bewohnt dort dicht mit Schwimm- und Unterwasserpflanzen bewachsene Flachgewässer sowohl in Wald- als auch in landwirtschaftlich genutzten Regionen. Besonders häufig ist sie in Gegenden mit großen Reisanbauflächen zu finden. Anders als bei den unter anderem in Australien beheimateten Sichelpfeifgänsen sind im Lebensraum der Zwergpfeifgans die Niederschläge verhältnismäßig gleichmäßig verteilt. Daher fehlen ausgeprägte Wanderbewegungen. Trotzdem kommt es zwischen den Brutphasen regional zu sehr großen Ansammlungen von Zwergpfeifgänsen.

Zwergpfeifgans Lebensraum-Karte
Zwergpfeifgans Lebensraum-Karte
Zwergpfeifgans
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Zwergpfeifgans sind in der Regel gesellig. Sie ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen, die sie aus dem Wasser holen, sowie von Reiskörnern aus dem Anbau, abgesehen von kleinen Fischen, Fröschen und wirbellosen Tieren wie Mollusken und Würmern. Sie schwimmen und tauchen auch im Wasser. Sie watscheln oft an Land und man hat beobachtet, dass Hirtenmainas ihnen auf dem Gras folgen. Bei der Balz steht das Männchen dem Weibchen gegenüber, taucht seinen Schnabel ins Wasser, hebt ihn an und schwimmt um das Weibchen herum. Sie brüten während des Monsuns oder der Regenzeit und können je nach Verfügbarkeit von Nahrung örtlich variieren. Der Nistplatz kann eine mit Zweigen und Gras ausgekleidete Baumhöhle sein oder in der Gabelung eines großen Baumes gebaut werden, manchmal wird auch ein altes Nest eines Milans oder Reihers wiederverwendet oder sogar auf dem Boden. Das Gelege variiert zwischen 7 und 12 weißen Eiern, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Es wurden große Gelege mit bis zu 17 Eiern beobachtet, was jedoch auf intraspezifischen Brutparasitismus hindeuten könnte. Die Eier schlüpfen nach etwa 22-24 Tagen. In einer einzigen Saison kann mehr als eine Brut aufgezogen werden. Die Jungvögel werden manchmal auf dem Rücken der Eltern getragen.

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Lokale Namen wie Sili und Silhahi in Indien beruhen auf ihren keuchenden zweistimmigen Rufen. In Gefangenschaft werden sie sehr zahm, laufen herum und reagieren auf Pfiffe. In den USA haben sie in Gefangenschaft bis zu 9 Jahre alt werden können.

Neben ektoparasitischen Vogelläusen und Milben wurden mehrere endoparasitische Cestoden, darunter Hymenolepis javanensis und Cittotaenia sandgroundi, von Wirten der Zwergpfeifgans beschrieben.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Referenzen

1. Zwergpfeifgans artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Zwergpfeifgans
2. Zwergpfeifgans auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22679758/92828691
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/690698

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