Gelbe Pfeifgans
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Dendrocygna bicolor

Die Gelbe Pfeifgans (Dendrocygna bicolor), auch Gelbbrustpfeifgans genannt, ist eine Art der Familie der Entenvögel. Sie ist in Zentral- und Südamerika, der südlichen Küstenregion Nordamerikas, Kubas, Puerto Ricos, in Subsahara-Afrika, Madagaskar und auf dem Indischen Subkontinent beheimatet. Sie weist damit eine der ungewöhnlichsten Verteilungen von Vögeln weltweit auf: Sie ist nicht nur auf vier Kontinenten beheimatet, sondern auch in vier unterschiedlichen zoogeografischen Zonen. Sie ist besonders häufig in großen Trupps im Nigerdelta und im Delta des Senegal zu beobachten.

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Gelbe Pfeifgänse sind häufige Vögel, deren Bestand nirgends akut gefährdet ist. Sie zeichnen sich durch einen sehr starken Wandertrieb aus und sind auch schon in Südeuropa beobachtet worden. Aufgrund des starken Wandertriebs kam es bisher nicht zur Ausbildung von Unterarten. Es kommt jedoch wegen der Neigung zu Wanderungen vor, dass diese Pfeifgansart traditionell besiedelte Areale wieder aufgibt oder der Bestand regional stark zurückgeht.

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Aussehen

Gelbe Pfeifgänse zeigen keinen Geschlechtsdimorphismus; das Männchen ist lediglich etwas größer als das Weibchen und das Gefieder der Weibchen ist etwas matter. Beide Geschlechter wiegen etwa 700 Gramm. Die Körperlänge beträgt 48 bis 53 Zentimeter. Pfeifgänse zählen zu den langbeinigen Enten. Ihr gesamtes Erscheinungsbild ist eher gänse- als entenähnlich.

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Der Schnabel der Gelben Pfeifgans ist lang und grau gefärbt. Der Kopf hat eine längliche Form. Kopf, Brust und Flanken sind lehmgelb gefärbt, während der Schwanz und die Flügel kastanienbraun gefiedert sind. Ein weißes „V“, das im Flug gut sichtbar ist, trennt die dunklen Schwanzfedern und den Rumpf. Die Küken zeigen am Kopf und an der Oberseite ein dunkelgraues Dunenkleid. Ihre Körperunterseite sowie ein breites Nackenband und die Gesichtszeichnung sind schmutzig weiß gefärbt.

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Verteilung

Erdkunde

Die Gelbe Pfeifgans hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet, das sich über vier Kontinente erstreckt. Sie brütet im südamerikanischen Tiefland von Nordargentinien bis Kolumbien und dann bis zu den südlichen USA und den Westindischen Inseln. Sie kommt in einem breiten Gürtel in Afrika südlich der Sahara und im Osten des Kontinents bis nach Südafrika und Madagaskar vor. Der indische Subkontinent ist die asiatische Hochburg. Er unternimmt saisonale Wanderungen als Reaktion auf die Verfügbarkeit von Wasser und Nahrung. Afrikanische Vögel ziehen im südlichen Sommer nach Süden, um zu brüten, und kehren im Winter in den Norden zurück. Die asiatischen Populationen sind aufgrund der schwankenden Niederschlagsmengen sehr nomadisch. Diese Art hat eine starke Kolonisierungstendenz und hat ihr Verbreitungsgebiet in den letzten Jahrzehnten in Mexiko, den USA und den Westindischen Inseln ausgedehnt. Aufgrund ihrer Affinität zu Reisanbaugebieten dehnte sie ihr Verbreitungsgebiet im späten 19. Jahrhundert nach Kalifornien und Anfang bis Mitte des 20. Das Brüten in der nordamerikanischen Region beschränkt sich auf die Golfküstenebene von Texas und Louisiana sowie auf Orte in Südkalifornien und im südlichen und östlichen Zentralflorida. Beobachtungen des Vogels außerhalb der Brutzeit wurden insbesondere seit den 1950er Jahren in gemäßigten Regionen bis zum Mississippi River Basin, im östlichen Gebiet der Großen Seen und entlang der Pazifik- und Atlantikküste bis nach Südkanada gemeldet. Wandervögel können weit über das normale Verbreitungsgebiet hinaus auftauchen und manchmal auch zum Nisten bleiben, wie in Marokko, Peru und Hawaii.

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Die Gelbe Pfeifgans kommt in Flachlandmooren und Sümpfen vor, in offenen Reisfeldern und im Flachland, und sie meidet bewaldete Gebiete. Normalerweise ist sie keine Gebirgsart und brütet beispielsweise in Venezuela nur in einer Höhe von 300 m, aber der einzige peruanische Brutnachweis stammt aus 4.080 m.

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Gelbe Pfeifgans Lebensraum-Karte
Gelbe Pfeifgans Lebensraum-Karte
Gelbe Pfeifgans
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Gewohnheiten und Lebensstil

Gelbe Pfeifgänse bevorzugen unterschiedliche tropische und subtropische Gewässer. In Regionen mit Reisanbau sind sie häufig im Umfeld von Reisfeldern oder ähnlich strukturierten Marschlandschaften zu beobachten. In Afrika halten sie sich häufig an den weiten Savannenseen auf. In Südamerika bevorzugen sie bei mit Piranhas besetzten Gewässern solche, die einen hohen Bestand an Ruhebäumen aufweisen.

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In Abhängigkeit ihres Verbreitungsgebietes ist die Gelbe Pfeifgans ein Kurzstreckenzieher. Einige der in Florida beheimateten Populationen überwintern auf Kuba und einige der in Kalifornien und Texas brütenden in Mexiko. Der Zug der US-amerikanischen Populationen nach Süden beginnt im August bis Ende September. Die Rückkehr fällt in den Zeitraum Februar bis März. Die kalifornische Brutpopulation ist allerdings seit den 1950er Jahren stark rückläufig und gilt mittlerweile als nahezu vollständig verschwunden.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Das Nest wird in dichter Sumpf- oder Marschvegetation errichtet. Es befindet sich häufig auf dem Wasser. Gelegentlich nistet die Gelbe Pfeifgans auch in Baumhöhlen. Gelbe Pfeifgänse sind auch während der Brutzeit nicht territorial und brüten gelegentlich in losen Kolonien. Das Gelege der Gelben Pfeifgans besteht aus 6 bis 16 weißen Eiern. Sie werden 24 bis 26 Tage von beiden Elternvögeln bebrütet. Die geschlüpften Küken sind nach 63 Tagen flügge.

POPULATION

Referenzen

1. Gelbe Pfeifgans artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbe_Pfeifgans
2. Gelbe Pfeifgans auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22679746/92827620
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/649366

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