Bindenschwanzeremit, Bartkolibri
Der Weißbinden-Schattenkolibri (Threnetes ruckeri), auch Bindenschwanzeremit oder Bartkolibri genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das sich über die Länder Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Panama, Costa Rica, Nicaragua, Honduras und Belize erstreckt. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.
Jules Bourcier beschrieb den Weißbinden-Schattenkolibri unter dem Namen Trochilus Ruckeri. Woher das Typusexemplar stammte, war ihm nicht bekannt. Erst 1852 führte John Gould die Gattung Threnetes ein. Erst später wurde auch der Weißbinden-Schattenkolibri der neuen Gattung zugeordnet. Dieser Name leitet sich vom griechischen θρηνητης, θρηνος, θρεομαι thrēnētēs, thrēnos, threomai für „Trauernder, klagen, kreischen“ ab. Das Artepitheton ist dem britischen Geschäftsmann, Naturfreund und Kunstsammler Sigismund Rucker (1815–1890) gewidmet. Ventosus leitet sich vom lateinischen ventus für „Wind“ ab und bedeutet „schnell wie der Wind“. Venezuelensis bezieht sich auf das Land Venezuela, darienensis auf die Provinz Darién.
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beginnt mitDer Weißbinden-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 10,2 cm, wobei der gebogene Schnabel ca. 3 cm ausmacht. Dabei hat er ein Gewicht von 5 g. Der Unterschnabel ist gelb mit einer schwarzen Spitze. Die Oberseite ist bronzegrün. Hinter dem Auge befindet sich ein schwarzer Tupf, der darüber von einem kurzen gelbbraunen und darunter von einem dickeren Strich begrenzt wird. Die Färbung der Kehle ist schwarz und geht im unteren Bereich der Kehle, der Brust und den Flanken ins Kastanienrot über. Diese wiederum geht in ein verblasstes Rötlich bis Grau am Rest der Unterseite über. Der dunkle grünschwarze Schwanz hat weiße Spitzen. Nur die zentralen Steuerfedern haben eine weiße Basis. Immature Weißbinden-Schattenkolibris haben eine gräuliche Kehle.
Weißbinden-Schattenkolibris bewegen sich vorwiegend in dichtem Gestrüpp und Plätzen mit Helikonien in Sekundärvegetation und zugewachsenen Waldrändern. In ausgewachsenen Wäldern findet man sie praktisch nicht. Gelegentlich suchen sie Bananenplantagen und Hügellandschaften auf. Sehr oft sind sie an Bächen und anderen sonnenüberfluteten Habitaten zu finden, falls dort Helikonien vorkommen.
Weißbinden-Schattenkolibris sind sogenannte Trapliner, d. h., sie fliegen regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten im Unterholz an. So gehören Helikonien und Costus zu ihren Nahrungsquellen, die sich selten über Augenhöhe befinden. In Costa Rica hat man sie beim Anstechen längerer, schlauchförmiger Blüten wie Korbmaranten (Calathea) beobachtet. Auch werden Insekten als Nahrungsquelle im Dickicht gesucht.
Die Männchen singen während der Balz auf niedrigen Zweigen sitzend, wobei sie beständig mit dem Schwanz hin und her wippen. Ihr Nest ist ein loser Kelch aus Würzelchen und Pflanzen, der von Spinnweben zusammengehalten wird und durch Helikonienblätter verkleidet ist. Nur die Weibchen übernehmen das Ausbrüten. Im Nordwesten Kolumbiens wurden Weißbinden-Schattenkolibris von Januar bis Mai in Brutstimmung beobachtet.