Orangekehl-Schattenkolibri

Orangekehl-Schattenkolibri

Schwarzkinn-schattenkolibri, Hellschwanz-schattenkolibri, Hellschwanzeremit

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Threnetes leucurus

Der Orangekehl-Schattenkolibri (Threnetes leucurus), auch Schwarzkinn-Schattenkolibri, Hellschwanz-Schattenkolibri oder Hellschwanzeremit, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Kolumbien, Venezuela, Guyana, Suriname, Französisch-Guayana, Brasilien, Ecuador, Peru und Bolivien vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Orangekehl-Schattenkolibris erfolgte 1766 durch Carl von Linné unter dem wissenschaftlichen Namen Trochilus leucurus. Als Lebensraum gab er pauschal Südamerika (America Meridionalis) an. Erst 1852 führte John Gould die Gattung Threnetes ein. Dieser Name leitet sich vom griechischen θρηνητης, θρηνος, θρεομαι thrēnētēs, thrēnos, threomai für „Trauernder, klagen, kreischen“ ab. Der Artname leucurus ist ein griechisches Wortgebilde aus λευκός leukós für „weiß“ und -οὐρός, οὐρά -ourós, ourá für „-schwänzig, Schwanz“. Cervinicauda bildet sich aus dem lateinischen cervinus für „hirschfarben“ und cauda für „Schwanz“. Rufigastra setzt sich aus rufus für „rot und gaster für „Bauch“ zusammen. Medianus, medius ist das lateinische Wort für „Mitte“. Hauxwelli ehrt den britischen Forschungsreisenden John Hauxwell (1827–1919), der das Exemplar in Pebas im Jahr 1867 gesammelt hatte. Surinamensis bezieht sich auf das Land Suriname.

Aussehen

Der Orangekehl-Schattenkolibri erreicht bei einem Gewicht von 4 bis 7 g eine Körperlänge von 10 bis 12,2 cm, wobei die Flügel 6,2 cm, der Schwanz 3,6 cm und der Schnabelrücken 2,9 cm ausmachen. Die Oberseite, die Halsseiten, die Flügeldecken und Flanken sind bronzegrün. Das Kinn ist schwarz, Ohrdecken und Brust schwarzbraun. Die Kehle ist rostrot, der Bauch graubräunlich. Die graugrünlichen Unterschwanzdecken haben helle Säume. Die Flügel sind schwärzlich purpurn gefärbt. Die mittleren Steuerfedern sind bronzegrün mit kleinen weißen Spitzen, die seitlichen Steuerfedern sind weiß, wobei die äußersten schwarze Spitzen haben. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel weißlich mit dunkler Spitze. Die Füße sind gelbbraun.

Verteilung

Erdkunde

Der Orangekehl-Schattenkolibri bevorzugt Gegenden im feuchten Tiefland und höher gelegene tropische Wälder, Flussufer an Wäldern, Übergangs- und Überflutungswälder wie Várzea und Igapó-Wald, Sekundärvegetation, buschige Weideflächen und Plantagen. In Französisch-Guayana kommt er in Höhenlagen unter 500 Meter, im Süden Venezuelas bis 850 Meter, in Peru von Meeresspiegel bis 1800 Meter, meist aber unter 1200 Meter und in Ecuador bis 1600 Meter, meist aber unter 1100 Meter, vor.

Orangekehl-Schattenkolibri Lebensraum-Karte
Orangekehl-Schattenkolibri Lebensraum-Karte
Orangekehl-Schattenkolibri
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Orangekehl-Schattenkolibri bezieht seinen Nektar von Helikonien, Costus, Monotagma und anderen blühenden Pflanzen. In Kolumbien wurde er an Palicourea lasiantha und Psychotria bahiensis aus der Familie der Rötegewächse, Heliconia standleyi und Heliconia stricta aus der Familie der Helikonien, Drymonia coccinea und Drymonia semicordata aus der Familie der Gesneriengewächse, Arten aus der Gattung Pseudobombax aus der Familie der Wollbaumgewächse und Sanchezia peruviana aus der Familie der Akanthusgewächse beobachtet. Als sogenannter Trapliner fliegt er regelmäßig in rascher Folge Blüten dieser Pflanzen an. Ebenso ernährt er sich von kleinen Gliederfüßern.

Paarungsgewohnheiten

Die Brutzeit für T. l. medianus ist von September bis März, mit vereinzelten Berichten über Nester im Mai, September und Oktober im Nordosten südlich des Amazonas. In Guyana brütet er von Januar bis März. Gonadenaktivitäten weisen in Pará darauf hin, dass er dort von Juli bis Oktober brütet. Aus Peru werden Brutaktiviäten von August bis September, aus Ecuador und dem extremen Südwesten Venezuelas im Februar berichtet. Sein Nest ist ein gepflegter, konischförmiger Kelch aus fasrigen Wurzeln, dünnen Zweigen, abgestorbenen Blättern und grünlich weißen Flechten, das an der Unterseite der Spitze eines Palmwedels von z. B. Euterpe oleracea oder Oenocarpus bacaba angebracht wird. Das Nest ähnelt dem des Sägeschnabel-Schattenkolibris (Ramphodon naevius) und des Rotschwanz-Schattenkolibris (Glaucis hirsutus), ist aber dichter gebaut und mit mehr Flechten an der Außenseite dekoriert. Das Nest wird zwischen 0,6 und 3,5 Metern über dem Boden gebaut. Es ist ca. 120 mm hoch, der Außenradius beträgt ca. 55 mm und der Innenradius ca. 40 mm bei einer Nesttiefe von ca. 30 mm. Die zwei ca. 0,72 g schweren Eier sind ca. 17 × 9,5 mm groß. Die Brutdauer beträgt 16 bis 18 Tage, wobei die Jungvögel nach dem Schlüpfen 21 bis 25 Tage lang Nesthocker sind. Das Ausbrüten erfolgt ausschließlich durch das Weibchen. Die Küken haben eine dunkle pinke Haut, sind auf der Unterseite dunkel und haben einen gelblich schwarzen Schnabel.

Referenzen

1. Orangekehl-Schattenkolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Orangekehl-Schattenkolibri
2. Orangekehl-Schattenkolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22686928/130112882
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/477084

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